Eines der größten Sci-Fi-Meisterwerke des 20. Jahrhunderts: Verstörender Kult-Klassiker erscheint neu in 4K
Daniel Fabian
Daniel Fabian
-Senior-Redakteur
Ob Sammlereditionen aus aller Welt, aktuelle Schnäppchen oder Uncut-Horror – er weiß ganz genau, wie man an die großen Must-Haves kommt.

Beethovens Neunte, eine Milchbar und die Droogs: Wer da nicht sofort an „Uhrwerk Orange“ denkt, sollte Stanley Kubricks Kult-Klassiker spätestens jetzt unbedingt nachholen. Aber Achtung, dieser geht auch über 50 Jahre später mächtig unter die Haut!

Er schaffte es sowohl in unser Ranking der verstörendsten Filme aller Zeiten als auch in unsere Liste der besten Science-Fiction-Filme – und gilt (nicht nur) für uns als Pflichtprogramm für jeden Cinephilen, auch wenn er noch so schwer zu verdauen ist: Uhrwerk Orange“ von Stanley Kubrick.

Dass der „Shining“- und „2001“-Regisseur seiner Zeit voraus war, zeigte sich nicht zuletzt an der zunächst ein Stück weit missverstandenen und sogar als gewaltverherrlichend bezeichneten Dystopie, die im Kino größeres Grauen als die meisten Horrorfilme entfesselte – und auch heute noch entfesselt. Mittlerweile gilt die buchstäblich knüppelharte Satire als einer der großen Kino-Meilensteine des 20. Jahrhunderts, der nicht ganz zufällig seit jeher regelmäßig in limitierten Sammlereditionen aufgelegt wird – und so nicht nur im Kino fast das 100-Fache seiner Kosten einspielte, sondern für Warner auch auf VHS, DVD, Blu-ray und mittlerweile auch 4K-Blu-ray zum Dauer-Bestseller avancierte. So nun auch mit der jüngsten Auflage, die demnächst ins Haus steht:

Nachdem der Film 2021 bereits seine limitierte Ultra-HD-Premiere im (längst vergriffenen) Steelbook* feierte, wurde im Jahr darauf standesgemäß eine Standardausgabe* nachgereicht. Wer sich damit jedoch nicht zufriedengibt und einem der vielleicht besten Filme und größten Klassiker des 20. Jahrhunderts im Regal einen besonderen Platz einräumen will, hat nun die Möglichkeit, sich „Uhrwerk Orange“ als brandneue Limited Edition im Steelbook nach Hause zu holen. 

Das mit Blu-ray sowie 4K-Blu-ray ausgestattete Sammlerstück kommt mit dem legendären Postermotiv des Films auf dem Frontcover daher, das in der einen oder anderen Form im Laufe der Jahre bereits zahlreiche Veröffentlichungen zierte. Vorbestellungen sind seit dem Wochenende möglich – und erwartungsgemäß mischt die nach wie vor erschütternde Gesellschaftskritik auch direkt die Verkaufscharts bei Amazon auf. Bis zum Release müsst ihr euch allerdings noch ein wenig Gedulden. Erscheinungstermin ist der 15. Mai 2025.

"Uhrwerk Orange": Im Rausch der Gewalt

Wenn aus Beethovens Neunter eine Sinfonie aus Sex und Gewalt wird, dann sind Alex (Malcolm McDowell) und seine Droogs am Werk. Die Jugendbande hält sich mit Gräueltaten bei Laune, vergehen sich immer wieder an Wehrlosen, vergewaltigen und morden – bis ihr Anführer eines Tages schließlich hinter Gitter kommt.

Und im Gefängnis hat man keineswegs vor, den sadistischen Triebtäter einfach nur seine Strafe absitzen zu lassen, um anschließend nur wieder in alte Muster zu verfallen. Stattdessen wird er einer modernen Aversionstherapie unterzogen, mit deren Hilfe er endlich zu einem wertvollen Mitglied der Gesellschaft – und zu einer willenlosen Hülle – werden soll…

In einem Beitrag anlässlich einer TV-Ausstrahlung des Films im Vorjahr sprach unser Redakteur Sidney Schering eine „faire Warnung“ aus – denn trotz FSK-16-Freigabe sei „Uhrwerk Orange“ wahrlich „nichts für schwache Nerven“. Und damit trifft er voll ins Schwarze. Denn um seinem Publikum die sinnlose Gewalt vor Augen zu führen und diese selbst spüren zu lassen, inszenierte Kubrick diese mit einer Kompromisslosigkeit, die auch über 50 Jahre später nahezu unvergleichlich ist. 

Durch Mark und Bein geht diese Gewaltorgie basierend auf dem gleichnamigen Roman von Anthony Burgess* nicht bloß aufgrund der widerwärtigen Missetaten, die Kubrick teils in nicht enden wollenden Sequenzen auf die Spitze und darüber hinaus treibt. sondern auch, weil der Regisseur Alex' Weg vom Unmenschen zum Nichtmenschen unter anderem mit klassischer Musik und prächtig komponierten, fast schon kitschig-lebensfrohen Farbwelten konterkariert. Das Ergebnis: ein den Magen umdrehendes, oberflächlich betrachtet plump-provokantes und letztlich umso einschneidenderes Erlebnis, das seiner Zeit voraus war – und heute noch genauso aktuell, wichtig und erschütternd ist wie 1971.

Wie auch der Autor dieses Artikels seid ihr der Meinung, dass man derartige Klassiker unbedingt auch in der bestmöglichen Version genießen sollte? Dann schaut auch mal in den nachfolgenden Artikel, in dem es um ein kürzlich zum ersten Mal in 4K erschienenes Epos aus den 80ern geht:

Das 3-Stunden-Meisterwerk wurde mit 8 (!) Oscars ausgezeichnet: Eines der epischsten Kinoerlebnisse der 80er gibt's jetzt auch in 4K

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