Heute Abend streamen: Ein viel zu unbekanntes Kriegs-Drama aus den 90er-Jahren, das euch einen kalten Schauer über den Rücken jagt
Pascal Reis
Pascal Reis
-Redakteur
Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

Obwohl einige bekannte Gesichter mit von der Partie sind, ist „Savior – Soldat der Hölle“ heutzutage nur Cineasten ein Begriff. FILMSTARTS-Redakteur Pascal Reis legt das intensive Kriegs-Drama ans Herz. Wenn auch mit Abstrichen.

Bei meiner Reise nach Bosnien und Herzegowina im Jahre 2024 habe ich noch immer die Narben des Bosnienkrieges (1992–1995), der während des Zerfalls Jugoslawiens verheerende Spuren hinterließ, gespürt. Die Gräueltaten, die in diesem Krieg begangen wurden, einschließlich des genozidalen Massakers von Srebrenica 1995 – eines der schlimmsten Kriegsverbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg – sind unvergessen.

Der Film „Savior – Soldat der Hölle“ von Predrag Antonijevic ist in genau dieser Kriegszeit angesiedelt und scheut sich nicht, die grausamsten Gewaltakte darzustellen. Wer sich auf diesen Film einlässt, sollte auf einige verstörende Szenen vorbereitet sein. Doch trotz der erschütternden Darstellungen appelliert das Drama meiner Meinung nach eindrucksvoll an humanistische Werte.

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Darum geht’s in "Savior – Soldat der Hölle"

Nachdem seine Frau Maria (Natassja Kinski) und sein kleiner Sohn Christian (Catlin Foster) bei einem islamistischen Terroranschlag in Paris ums Leben kommen, verliert der US-Soldat Joshua Rose (Dennis Quaid) jegliche Kontrolle. Von blinder Wut getrieben, stürmt er eine Moschee und tötet alle anwesenden Muslime während ihres Gebets. Gemeinsam mit seinem Kollegen Peter (Stellan Skarsgård) taucht Joshua unter, nimmt einen neuen Namen an und schließt sich der Fremdenlegion an.

Kurz darauf kämpft er als Söldner in Bosnien für die Armee der Republika Srpska gegen Muslime. Der Krieg lässt Joshua immer mehr verrohen. Doch als er die schwangere Serbin Vera (Natasa Ninkovic) trifft und sie vor der Misshandlung durch einen serbischen Soldaten rettet, der ihr ungeborenes Kind töten will, beginnt er, nach und nach zu seiner Menschlichkeit zurückzufinden. Doch der Krieg kennt kein Erbarmen...

Läuterung auf die grausame Art und Weise

Wer von „Savior – Soldat der Hölle“ auch nur einen Hauch von Subtilität erwartet, wird ziemlich enttäuscht werden. Predrag Antonijevics Kriegs-Drama, das oftmals mit einer brachialen Intensität aufwartet, zielt nicht auf leise Töne, sondern möchte provozieren, aufrütteln und vor allem: zutiefst erschüttern. Und trotz des wiederholt aufflammenden Hang zur pathosgeladenen Überwältigung gelingt es dem Film, dieses Ziel zu erreichen.

Die Läuterung von Joshua Rose, der roten Faden der Geschichte, wirkt in der Charakterentwicklung zwar etwas abrupt. Doch das sich immer sanfter gestaltende Zusammenspiel zwischen Dennis Quaid, Natasa Ninkovic und einem der wohl entzückendsten Wonneproppen der Kinogeschichte verleiht dem Film zusehends eine spürbare emotionale Tiefe – was zuweilen in Szenen mündet, die den Zuschauern und Zuschauerinnen den einen oder anderen Schauer über den Rücken jagen.

Zweifellos lässt sich die inszenierte Dramatik gelegentlich als etwas zu inbrünstig empfinden. Auch der Blick auf den Bosnienkrieg bleibt eher unausgereift und greift vorrangig und bisweilen mit tendenziösen Zwischentönen auf den Schrecken dieses düsteren Kapitels zurück. Doch dennoch erweist sich „Savior – Soldat der Hölle“ ein erschütterndes und kompromissloses Werk. Wer bereit ist, eine klare Botschaft im Stil eines Holzhammer zu empfangen, wird meiner Meinung nach in den 100 intensiven Minuten des Films eine eindringliche Erfahrung machen.

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