„Die Royal Tenenbaums“ (2001) ist für viele Fans noch immer der beste Film im Schaffen von Wes Anderson („Grand Budapest Hotel“, „Asteroid City“). Der Kult-Regisseur sei „schon ziemlich nah an der Perfektion“, hieß es seinerzeit auch in der 4-Sterne-Kritik auf FILMSTARTS.de, denn der Film stecke „bis zum Hals in skurril-witzigen Einfällen“ und lebe zudem „von der grandiosen Besetzung.“
In der Tat geben sich in „Die Royal Tenenbaums“ die Superstars die Klinke in die Hand, was sich zu einem Markenzeichen der Filme von Wes Anderson entwickeln sollte. Zum Ensemble gehören u.a. Gene Hackman („French Connection“), Anjelica Huston („Die Addams Family“), Gwyneth Paltrow („Iron Man“), Ben Stiller („Zoolander“), Danny Glover („Lethal Weapon“) sowie die zwei Anderson-Stammdarsteller Owen Wilson („Die Hochzeits-Crasher“) und Bill Murray („Ghostbusters“)
Sie alle harmonieren in „Die Royal Tenenbaums“ perfekt miteinander, was die Vermutung nahe legt, dass es hinter den Kulissen ähnlich reibungslos zugegangen sein muss. Aber Pustekuchen! Als der Film anlässlich seines 10-jährigen Jubiläums auf dem New York Film Festival gezeigt wurde, waren auch Murray, Paltrow, Huston und Anderson zu Gast – und standen „Marriage Story“-Regisseur und „Barbie“-Co-Autor Noah Baumbach Rede und Antwort, der als Moderator durch den Abend führte (via The Playlist). In diesem Rahmen haben die Stars aus dem Nähkästchen geplaudert – und verraten, dass Oscar-Preisträger Gene Hackman („Erbarmungslos“), der im Film als Patriarch Royal Tenenbaum zu sehen ist, nahezu alles tat, um die Stimmung am Set zu vermiesen.
Gene Hackman hat Wes Anderson wüst beschimpft ...
Besonders auf Anderson soll Hackman es abgesehen haben. Anjelica Huston gab so zu Protokoll: „Ich hatte große Angst [mit ihm zu arbeiten], aber noch mehr war ich darauf bedacht, Wes zu beschützen.“ So habe Hackman den Regisseur u.a. als „Wichser“ bezeichnet und ihm folgenden Rat mit auf den Weg gegeben: „Zieh deine Hose hoch und benimm dich wie ein Mann!“
„Ihr habt mich alle verteidigt, alle drei, zu verschiedenen Zeiten“, so Anderson in dem Q&A. Trotzdem bemühte er sich darum, die Hollywood-Ikone zumindest ein Stück weit in Schutz zu nehmen: „Ich habe das Gefühl, wir haben Gene hier ein bisschen zu schlecht aussehen lassen. […] Er war einer der Hauptgründe, warum so viele Leute in diesen Film gezogen wurden. Jedes Mal, wenn wir über den Film reden, sprechen wir über ihn. Er ist eine gewaltige Präsenz, und ich habe es wirklich genossen, mit ihm zu arbeiten. Auch wenn er mich oft herausgefordert hat, war es aufregend zu sehen, wie er sich in seine Szenen gestürzt hat.“
... doch Gwyneth Paltrow und Bill Murray verteidigen den Hollywood-Veteranen
Anderson hat es also geschafft, Hackmans Verhalten bei den Dreharbeiten von seiner schauspielerischen Leistung zu trennen – und in der Tat wäre „Die Royal Tenenbaums“ ohne den heute 95-Jährigen sicher nicht dasselbe. Auch Paltrow hatte übrigens nur warme Worte für den Schauspiel-Veteranen übrig: „Ich habe es geliebt, mit ihm in Szenen zu sein. Er war ein Bär von einem Mann, aber ich habe auch etwas Süßes und Trauriges in ihm gesehen und mochte ihn wirklich sehr. Ich denke, er ist einer der größten Schauspieler aller Zeiten. […] Wenn du Gene Hackman bist, dann kannst du verdammt noch mal so schlecht gelaunt sein wie du willst. Du bist Gene Hackman.“
Und dann ist da noch Bill Murray, dem selbst der Ruf anhaftet, nicht immer einfach zu sein (man muss nur mal seine „3 Engel für Charlie“-Leinwandpartnerin Lucy Liu fragen). Auch er verteidigte Hackman – auf seine ganz eigene Art und Weise: „Weißt du, das Wort ‚Arschloch‘ wird ziemlich oft verwendet. Aber ich nehme dieses Wort jetzt einfach und werfe es aus diesem Raum – es gehört hier nicht her. Ich habe immer wieder diese Geschichten gehört: ‚Gene hat mir heute mit dem Tod gedroht.‘ Tod? Du bist in der Gewerkschaft, er kann dich nicht umbringen. ‚Gene hat angedroht, uns alle in Brand zu setzen.‘ Hey, das ist ein gewerkschaftlich organisierter Dreh, er kann niemanden anzünden!“
Übrigens hat es auch beim Dreh eines Kriegsfilms heftig gekracht – und zwar zwischen George Clooney und dem Lieblingsregisseur von Christian Bale. Die ganze Geschichte lest ihr im nachfolgenden Artikel:
"Ein miserabler Kerl, der dir das Leben zur Hölle macht": George Clooney will nie mehr mit Christian Bales Lieblingsregisseur arbeiten*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.