Das Wirtschaftsmagazin Forbes hat von Disney eingereichte Dokumente gesichtet und dabei herausgefunden, dass die Produktion der „Star Wars“-Serie „Andor“ insgesamt mindestens 645 Millionen Dollar gekostet hat. Die zweite Staffel von „Andor“ hat dabei sogar einen Ausgaben-Rekord aufgestellt. Allein im Jahr 2023 hat Disney für die Produktion der zweiten Staffel der Serie 290,9 Millionen Dollar in die Hand genommen – und das sind noch lange nicht die Gesamtkosten.
Denn die Dreharbeiten zur zweiten Season von „Andor“ begannen bereits im November 2022. Nach dem zwischenzeitlichen Abbruch im Sommer 2023 wurden sie dann im Januar 2024 wieder aufgenommen. Die Kosten, welche 2022 und 2024 angefallen sind, sind in den fast 291 Millionen Dollar also noch gar nicht enthalten. Übrigens fehlen die Kosten von 2024 auch noch in der Gesamtsumme von 645 Millionen Dollar für die komplette Serie. Diese Zahl wird also noch etwas steigern. Es wird sich aber um einen relativ geringen Betrag handeln, der bei den knapp zwei Monaten Produktion Anfang des nun zu Ende gehenden Jahres angefallen ist.
Diese Rekorde wurden gebrochen
Die 290,9 Millionen Dollar sind derweil bereits ein Rekord. Es ist die höchste Summe, die je für die Produktion eines „Star Wars“-Titel in einem Jahr ausgegeben wurde. Bislang hielt diesen Rekord „Star Wars 8: Die letzten Jedi“ mit 280,7 Millionen Dollar.
Als teuerster „Star Wars“-Film gilt derweil „Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers“ mit einem Budget von angeblich 416 Millionen Dollar (verteilt aber über mehr als ein Jahr). „Andor“ ist mit den bisherigen Gesamtkosten von 645 Millionen Dollar (die wie gesagt auch noch leicht steigen werden) nun offiziell das teuerste „Star Wars“-Projekt.
Die Zahlen erklärt: Das muss man wissen!
Wichtig ist aber, dass man diese Zahlen einordnen und verstehen muss. Denn die Kosten wurde ihrerseits durch Steuer-Rückerstattungen wieder massiv gedrückt.
Dass wir so genaue Zahlen kennen, hat einen Grund: Gedreht wurde in Großbritannien, wo Filmproduktionen mit dem Versprechen angelockt werden, bis zu 25,5 % ihrer Investitionen vom Staat zurückzuerhalten. Dafür müssen sie vorlegen, wie viel und wofür sie im Vereinigten Königreich investiert haben. Die entsprechenden Dokumente sind öffentlich (im Gegensatz zu Ausgaben bei Produktionen, die in den USA stattfinden). Daher gibt es diese ganzen Zahlen und wir wissen zum Beispiel, dass von den 645 Millionen rund 72 Millionen Dollar für Gehälter von Cast und Crew aufgewendet wurden.
Disney hat laut der Forbes-Rechnung selbst „nur“ knapp 512 Millionen Dollar für die Produktion von „Andor“ gezahlt. Wer sich für die Details interessiert, dem empfehlen wir den Artikel beim Wirtschaftsmagazin Forbes. Dort wird auch genau erklärt, wie für diese Steuererleichterungen extra eine eigene Tochterfirma in Großbritannien agiert. Diese kauft Disney erst einmal die Drehbücher ab, dreht dann das Projekt und am Ende erwirbt das Maushaus dann die fertige Serie wieder – aber eben für 25,5 % weniger als sie gekostet hat. Die bei der britischen Firma daher entstehende Finanzlücke bezuschusst dann der britische Staat.
Doch selbst mit diesen Zuschüssen ist „Andor“ eine gigantisch teure Serie (zumal Marketingskosten noch gar nicht berücksichtigt sind). Ab dem 23. April 2025 wissen wir, ob das viele Geld in der zweiten Staffel dafür sorgt, dass diese wieder so bombastisch ausschaut wie der Auftakt der Erzählung über den Rebellen-Spion Cassian Andor und das Aufblühen des Kampfes gegen das Imperium. Denn dann startet „Andor“ bei Disney+. Dort begeistert gerade „Skeleton Crew“. Mehr dazu im folgenden Artikel:
Die neue Folge "Skeleton Crew" auf Disney+ ist so gut, weil sie etwas beherzigt, was "Star Wars" von Anfang an so herausragend machte*Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.