Die 1980er waren dank Arnold Schwarzenegger, Sylvester Stallone, Jean-Claude Van Damme und Co. nicht nur ein großes Action-Jahrzehnt, es war auch die Zeit der sogenannten Buddy-Movies. Hier mussten zumeist zwei von Grund auf unterschiedliche Charaktere zusammen an einem Strang ziehen, was nicht nur zu jeder Menge komödiantischer Reibereien führte, sondern letztlich auch den Beginn einer einzigartigen Freundschaft darstellte.
Stilprägend darin war auch „Lethal Weapon“ von Richard Donner, in dem Mel Gibson und Danny Glover als ungleiches Duo Filmgeschichte geschrieben haben. Da der Action-Kult eine FSK-18-Freigabe erhalten hat, sollte man meinen, dass der Film im Free-TV erst nach 23 Uhr ungekürzt ausgestrahlt werden darf. Dem ist aber nicht so, denn durch eine Sondergenehmigung der FSF (Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen) darf „Lethal Weapon“ heute, am 23. November um 20.15 Uhr auf RTL 2 uncut gezeigt werden.
Ausschlaggebend dafür war der Umstand, dass die letzte FSK-Prüfung länger als 10 Jahre zurückliegt und daher der Verdacht besteht, dass diese inzwischen überholt ist. Genau das ist auch bei „Lethal Weapon“ und bei der Fortsetzung, die ab 22.25 Uhr direkt im Anschluss läuft, der Fall, wie ihr hier noch etwas detaillierter nachlesen könnt.
Darum geht’s in "Lethal Weapon"
Roger Murtaugh (Danny Glover), ist Polizist und Familienvater in Los Angeles. Gerade hat er seinen 50. Geburtstag gefeiert und ist an einem Punkt in seinem Leben angekommen, an dem er ungern Risiken eingeht. Sein neuer Partner, Detective Martin Riggs (Mel Gibson) vom Drogendezernat, ist allerdings das genaue Gegenteil: Seitdem seine Frau verstorben ist, spielt der selbstmordgefährdete Riggs regelmäßig mit dem Feuer.
Die beiden Cops müssen zusammen den Fall eines Callgirls bearbeiten, das sich offenbar durch einen Sprung von einem Hochhausbalkon umbrachte. Dabei kommen sie jedoch einer gefährlichen Drogenbande ehemaliger CIA-Agenten auf die Spur. Murtaugh und Riggs müssen nun all ihre persönlichen Differenzen aus dem Weg schaffen, um die Ermittlungen zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen...
Mehr als nur actiongeladenes Männerkino
Wenn man sich das Action-Kino der 1980er-Jahre anschaut, dann erwarten einen hier gerne hochgradig reaktionäre Hau-Drauf-Reißer, die sich dadurch auszeichnen, dass ein muskelbepackter Hüne zur Ein-Mann-Armee wird und einen blutigen Vergeltungsfeldzug in die Wege leitet. „Lethal Weapon“ ist da jedoch aus einem anderen Holz geschnitzt, obwohl Richard Donner hier auch auf jede Menge Action baut und es von Faustkämpfen, Schießereien und Explosionen alles zu bestaunen gibt, was das Action-Herz begehrt.
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gibt es für „Lethal Weapon“ grandiose 4,5 von möglichen 5 Sternen. Auch hier weist unser Autor Robert Kock daraufhin hin, dass der Film es den Zuschauer*innen erlaubt, in die Gefühlswelt seiner Protagonisten zu blicken: „Genau diese Gefühle von Riggs und Murtaugh sind es, die die Geschichte aus dem Männerfilm-Einheitsbrei hervorheben und sie zum Leben erwecken.“
Ein perfektes Buddy-Movie
Mag die Geschichte auf den ersten Blick auch konventionell anmuten, darf man nicht vergessen, dass es „Lethal Weapon“ war, der das Buddy-Movie zwar nicht erfunden, aber perfektioniert hat – und das eben aus dem genannten Grund, weil er seinen Charakteren Ecken, Kanten und Emotionen zugesteht. Damit der Film aber auch wirklich vollends aufgeht, benötigte es natürlich auch ein Schauspiel-Duo, das harmoniert und das Publikum konsequent mitreißt.
Mel Gibson und Danny Glover sind in den Hauptrollen einfach grandios und spielen sich die Bälle so kongenial zu, dass es eine wahre Freude ist. Unglaublich, dass Richard Donner ursprünglich vorhatte, die beiden Haudegen am Ende von „Lethal Weapon“ wieder zu trennen. Zum Glück ist dem nicht so, denn auch die drei Fortsetzungen sind absolute Action-Highlights, die man unbedingt gesehen haben sollte.
Ursprünglich sollte Mel Gibson „Good Will Hunting“ inszenieren. Wie Matt Damon dies verhindert hat, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:
"Gibt es eine Chance, dass du es einfach sein lässt?": So hat Matt Damon verhindert, dass Mel Gibson seinen wichtigsten Film inszeniertDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.