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    "Gibt es eine Chance, dass du es einfach sein lässt?": So hat Matt Damon verhindert, dass Mel Gibson seinen wichtigsten Film inszeniert
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Mit „Good Will Hunting“ haben Matt Damon und Ben Affleck Filmgeschichte geschrieben. Ob das auch der Fall gewesen wäre, wenn nicht Gus Van Sant, sondern „Braveheart“-Macher Mel Gibson auf dem Regiestuhl Platz genommen hätte?

    Good Will Hunting“ ist der wahrscheinlich wichtigste Film für die Karrieren von Matt Damon und Ben Affleck: Sie glaubten so sehr an das von ihnen selbst geschriebene Drehbuch, dass sie einfach alles dafür taten, dass es umgesetzt wird (mehr dazu in diesem Artikel). Das Ergebnis konnte schließlich nicht nur zwei Oscars einheimsen (für das Drehbuch sowie Nebendarsteller Robin Williams), sondern verschaffte den beiden Freunden auch den endgültigen Durchbruch in Hollywood.

    Doch der Weg dorthin war wie gesagt lang, denn Damon und Affleck waren damals noch ziemlich unbekannt und konnten auf nur wenig Erfahrung in der Traumfabrik zurückblicken. Doch in Regisseur Kevin Smith, mit dem sie die Komödie „Chasing Amy“ drehten, hatten sie einen hilfreichen Kontakt, der das Duo mit dem mittlerweile in Ungnade gefallenen Filmproduzenten Harvey Weinstein bekannt machte – der sofort Gefallen an dem Skript für die Tragikomödie fand.

    Damit kamen weitere Herausforderungen auf die späteren „Dogma“-Stars zu: Neben der passenden Besetzung musste auch ein Regisseur für „Good Will Hunting“ gefunden werden. Diesen Posten übernahm bekanntlich Gus Van Sant, doch anfangs war ausgerechnet Mel Gibson der vielversprechendste Kandidat.

    Tatsächlich verbrachte der Schauspieler und Regisseur, der mit „Braveheart“ zuvor einen mit fünf Oscars prämierten Kinoerfolg gelandet hatte, mehrere Monate damit, „Good Will Hunting“ als sein nächstes Regieprojekt vorzubereiten – bis Damon ihn in letzter Minute davon abbrachte.

    Gegenüber dem Boston Magazine erinnerte sich Affleck daran, dass er und sein Partner „Braveheart“ gar nicht kannten, als sie sich erstmals mit dem „Lethal Weapon“-Star zusammensetzten: „Wir trafen uns mit Mel Gibson, und ‚Braveheart‘ war gerade herausgekommen und so heiß wie nur irgendwie möglich. Aber wir hatten [den Film] nicht gesehen, und Harvey sagte: ‚Ihr habt ‚Bravheart‘ nicht gesehen? Lügt ihn an und sagt ihm, dass ihr ‚Bravheart‘ liebt!‘“

    Die beiden taten genau das, und Gibson schien ihnen ihre Bewunderung für sein Schlachten-Epos ohne Weiteres abzukaufen. Doch tatsächlich war es nicht Gibson, der an Damon und Affleck zweifelte – sondern umgekehrt: Für Damons Geschmack ließ sich der spätere „Die Passion Christi“-Schöpfer schlicht zu viel Zeit bei der Entwicklung von „Good Will Hunting“.

    „Mel Gibson hat ein paar Monate an dem Film gearbeitet“, so Produzent Chris Moore (via ABC News). „Matt hat irgendwann direkt zu Gibson gesagt: ‚Hör mal, Mann. Wir werden zu alt. Wenn das so weitergeht, können Ben und ich diese Rollen nicht mehr spielen. Gibt es eine Chance, dass du es einfach sein lässt?‘ Zu Mels Ehrenrettung sei gesagt, dass er antwortete: ‚Ich verstehe vollkommen, was du meinst.‘ Das war eine wirklich aufrichtige Sache.“

    Bald darauf wurde Van Sant verpflichtet, im April 1997 begannen die Dreharbeiten, und nach nur 8 Monaten fand „Good Will Hunting“ seinen Weg auf die Leinwände. Der Rest ist Geschichte!

    Fünf Jahre später drehte Damon übrigens einen weiteren Film mit Gus Van Sant, der allerdings äußerst kontrovers aufgenommen wurde und an den Kinokassen durchfiel. Um welchen faszinierenden Flop es geht, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    "Der Film wird die Leute verärgern, aber ich bin stolz darauf": Matt Damon steht zu 100 Prozent hinter einem seiner größten Flops

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