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    "Was für eine unglaubliche Verschwendung": Matt Damon hatte eine Erleuchtung, nachdem er seinen ersten Oscar gewonnen hat
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Mit nur 27 Jahren gewann Matt Damon den Oscar für das Drehbuch zu „Good Will Hunting“. Neben der Freude über die Anerkennung gingen dem „Oppenheimer“-Star auch ganz andere Gedanken durch den Kopf...

    Trotz drei Nominierungen (zuletzt für „Der Marsianer“) hat Matt Damon für seine schauspielerischen Leistungen bisher noch keinen Oscar gewonnen. Dennoch hielt er die begehrte Goldstatue bereits im Alter von 27 Jahren in den Händen: Damon wurde für das Drehbuch zu „Good Will Hunting“ (1997) prämiert, das er gemeinsam mit seinem Freund und langjährigen künstlerischen Partner Ben Affleck verfasst hatte.

    In der umjubelten Tragikomödie spielt der „Oppenheimer“-Star auch die Titelrolle des Problemschülers und Mathe-Genies Will Hunting, der von dem Therapeuten Sean Maguire (Robin Williams) dabei unterstützt wird, sein Leben in die richtigen Bahnen zu lenken.

    Der Film bedeutete sowohl für Damon als auch Affleck den entscheidenden Durchbruch und bekam insgesamt neun Oscar-Nominierungen, wobei Williams seinen ersten (und einzigen) Academy Award als Bester Nebendarsteller mit nach Hause nehmen konnte. Ein Triumph! Doch wie fühlt man sich und was geht einem durch den Kopf, wenn man – wie Damon – über Nacht plötzlich nicht nur ein gefeierter Schauspiel-Newcomer, sondern auch ein oscarprämierter Star-Autor ist?

    Bei einem Auftritt in der Graham Norton Show hat sich Damon an die Oscar-Nacht zurückerinnert – und die gemischten Gefühle, die mit seinem Gewinn einhergegangen sind: „Ich konnte nicht schlafen, ich war immer noch irgendwie aufgeregt“, so der 53-Jährige. „Ich erinnere mich sehr deutlich daran, wie ich auf den Preis schaute. Ich war allein damit und sagte zu mir: ,Gott sei Dank, ich habe niemanden dafür verarscht.'

    Plötzlich überkam mich dieser Gedanke: ,Stell dir vor, du jagst dem Preis hinterher und bekommst ihn nicht, und dann bekommst du ihn vielleicht in deinen 80ern oder 90ern, nachdem du dein ganzes Leben hinter dir hast und feststellst, was für eine unglaubliche Verschwendung du bist.' Verstehst du, was ich meine?“

    Damon war also nicht nur froh darüber, den Preis gewonnen zu haben. Er war zugleich erleichtert, damit der Falle zu entgehen, Jahr für Jahr dem Oscar hinterherzurennen – und jedes Mal enttäuscht zu sein, wenn Nominierung oder Gewinn ausbleiben. „Ich habe mich so gesegnet gefühlt, dass ich das mit 27 erfahren habe“, erzählt der Schauspieler weiter. „Aber mein Herz war buchstäblich für eine Sekunde gebrochen. Ich stellte mir ein anderes Bild von mir vor, einen alten Mann, der sagt: ,Oh mein Gott, wo ist mein Leben geblieben? Was habe ich getan?' Und dann ist es vorbei.“

    Statt seine Karriere nach möglichen Oscar-Chancen auszurichten, schulterte Damon mit der „Jason Bourne“-Reihe ein erfolgreiches Action-Franchise und wurde zum Ensemble-Mitglied der nicht minder populären „Ocean's“-Trilogie. Neben prestigeträchtigen Projekten wie Clint Eastwoods Sportdrama „Invictus“ spielte er auch in Farrelly-Komödien („Unzertrennlich“) oder Experimentalfilmen („Gerry“) mit. Eine vielseitige Filmografie – und wer weiß, vielleicht kommt der Schauspiel-Oscar ja doch noch, wenn Damon gar nicht mehr damit rechnet?

    Falls ihr mehr über „Good Will Hunting“ und die schwierige Entstehungsgeschichte erfahren wollt (und wissen möchtet, was Quentin Tarantino damit zu tun hat), könnt ihr direkt hier weiterlesen:

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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