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    "Ich übernehme die Verantwortung": Mit diesem Kult-Actionthriller kann Colin Farrell nichts anfangen
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    An der Kino-Adaption von „Miami Vice“ scheiden sich bis heute die Geister. Colin Farrell, der hier als Crockett zu sehen war, ist mit dem Film überhaupt nicht glücklich gewesen – doch der Grund ist ziemlich verständlich.

    Die Mode, die Musik, die Bilder! „Miami Vice“ ist eine der einflussreichsten Serien der 1980er-Jahre. Stilistisch sollte das Format, das von 1984 bis 1990 lief, Geschichte schreiben und eine ganz eigene, extrem ikonische Ästhetik etablieren, an der sich in den Folgejahren viele Filmemacher und Filmemacherinnen immer wieder orientierten.

    Michael Mann, der einer der kreativen Köpfe hinter der Kult-Serie war, schickte 2006 dann eine Leinwandadaption von „Miami Vice“ in die Kinos – mit sehr mäßigem Erfolg. Nicht nur die Kritiken fielen äußerst durchwachsen aus, auch der Erfolg an den Kinokassen blieb weg. Der Grund dafür war wohl, dass sich Mann eben nicht dafür entschieden hat, noch einmal genau das zu bieten, was die Serie einst zu Weltberühmtheit führte.

    Colin Farrell ist kein Fan von "Miami Vice"

    Stattdessen ist sein „Miami Vice“ ein ungemein schwermütiger Thriller geworden, der jeden Anflug vom damals lässigen MTV-Glanz konsequent ablehnt. Das stieß nicht nur auf Gegenwind bei der Fachpresse und dem Publikum, auch Hauptdarsteller Colin Farrell („Brügge sehen... und sterben?“), der hier als Sonny Crockett in die Fußspuren von Don Johnson trat, war nicht gerade angetan von dem Film.

    Im Interview mit Total Film (via Belfast Telegraph) erklärte der „The Penguin“-Star 2010: „Mir gefiel ‚Miami Vice‘ nicht wirklich. Ich dachte, es ginge um den Stil und nicht um die Substanz, und ich übernehme dafür die Verantwortung. Es hätte nie ‚Lethal Weapon‘ werden sollen, aber ich denke, wir haben die Gelegenheit verpasst, eine Freundschaft zu entwickeln, die auch ein paar komödiantische Elemente enthält.“

    Colin Farrell befand sich in der schwerste Phasen seines Lebens

    Colin Farrell war damals auf „Miami Vice“ – von dem man sich natürlich erhoffte, dass er an den Kinokassen richtig einschlägt – angewiesen, nachdem er eine Reihe von Flops hinter sich hatte. Dass der Schauspieler bei den Dreharbeiten zudem auf etwas Spaß hoffte, ist vor allem deswegen verständlich, weil er sich damals in der schwersten Phase seines Lebens befand. Gegenüber Talkshow-Moderator Jonathan Ross erklärte er:

    „Am Ende von ‚Miami Vice‘ war ich einfach fertig. Im Grunde genommen war ich ziemlich betrunken oder high, seit meinem 14. Lebensjahr. Ich war 16 Jahre lang sehr betrunken und auf Drogen, es war also eine harte Lebensumstellung, und ich lag im Sterben. Ich bin einer der Glücklichen.“

    Auch wenn „Miami Vice“ keine Freude in Colin Farrells Leben brachte, genießt der Film inzwischen bei vielen Filmliebhabern und Filmliebhaberinnen Kultstatus. Darüber hinaus konnte sich Farrell inzwischen auch aus dem damaligen Loch befreien und zählt zu den gefragtesten Schauspielern unserer Zeit. 2022 erhielt er sogar für „The Banshees Of Inisherin“ seine erste Oscar-Nominierung.

    Einer der großen Flops im Schaffen von Colin Farrell ist Oliver Stones Historien-Epos „Alexander“. Warum der Film viel besser als sein Ruf ist, erklärt euch FILMSTARTS-Redakteur Pascal Reis in seinem Streaming-Tipp:

    Heute Abend streamen: Ein bildgewaltiges Historien-Epos mit Starbesetzung - länger als im Kino!
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