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    "Ein ziemliches Desaster": Daniel Craig hat es gehasst, diesen "James Bond"-Film zu machen
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Liebt es, wenn Filme in Bewegung sind – und bekommt von (guten!) Action-Filmen deshalb niemals genug. „Speed“ hat seine Leidenschaft für Action-Kino einst entfacht, und durch Filme wie „Ambulance“ oder „RRR“ lebt sie weiter.

    „Casino Royale“ verhalf dem „James Bond“-Franchise 2006 zu neuem Leben – doch der Nachfolger enttäuschte auf ganzer Linie. Auch Ex-007 Daniel Craig ist alles andere als glücklich mit dem Film.

    Casino Royale“ war vor 18 Jahren eine echte Frischzellenkur für das „James Bond“-Franchise: Daniel Craig brachte eine neue Härte und Ernsthaftigkeit in die Figur ein, ohne die grundsätzlichen Tugenden des wohl berühmtesten Agenten der Literatur- und Kinogeschichte zu verleugnen. Auch der Film selbst fühlte sich zu gleichen Teilen klassisch und neu an, weshalb er von der FILMSTARTS-Community zum zweitbesten „James Bond“-Abenteuer aller Zeiten gekürt wurde – in unserer offiziellen Kritik schrammt er mit 4,5 von 5 Sternen nur knapp an der Höchstwertung und damit am Meisterwerk vorbei.

    Die Messlatte für Craigs zweiten Einsatz als Spion mit der Lizenz zum Töten lag also denkbar hoch – doch als man ihn nur zwei Jahre später in den Kinos bewundern konnte, war die Enttäuschung groß:Ein Quantum Trost“ konnte in den Augen vieler Fans und Kritiker*innen nicht an die Qualität seines Vorgängers anknüpfen, wovon auch die US-amerikanische Kritiken-Sammelseite Rotten Tomatoes zeugt – während 94 Prozent aller ausgewerteten Kritiken von „Casino Royale“ positiv ausfallen, kommt „Ein Quantum Trost“ nur noch auf 63 Prozent. Bei den User-Wertungen ergibt sich ein ähnliches Bild: 90 Prozent der Rotten-Tomatoes-Nutzer*innen fanden Gefallen an Daniel Craigs 007-Debüt – mit 58 Prozent ist „Ein Quantum Trost“ dagegen gerade einmal besseres Mittelmaß.

    Dass der Actionthriller so deutlich hinter seinem Vorgänger zurückfiel, ist vor allem den Produktionsumständen geschuldet: „Ein Quantum Trost“ wurde während des Autorenstreiks gedreht, obwohl das Skript noch gar nicht fertig war. Zudem wurde nach Aussagen des Regisseurs Marc Forster („World War Z“) viel zu wenig Zeit für die Postproduktion anberaumt. Das Ergebnis war ein zerfaserter, vor allem im direkten Vergleich zu „Casino Royale“ auffallend uneleganter Film, dem offensichtlich der nötige Feinschliff fehlte.

    Auch für Daniel Craig war es nicht leicht, den Film zu machen – so gab er im Interview mit Empire zu, dass er nicht seine beste Leistung abgeliefert habe. Das lag nicht zuletzt am neugewonnenen Ruhm nach „Casino Royale“, der ihn damals nach eigenen Aussagen ziemlich überfordert hat: „‚Ein Quantum Trost‘ zu drehen war gelinde gesagt ein ziemliches Desaster, und das ganze Gewicht hat mich ausgebremst. Manchmal habe ich mich nach der Person gesehnt, die ich war, als wir ‚Casino Royale‘ drehten.“

    Die Produzenten lernten aus dieser Erfahrung – und für den nächsten Bond-Blockbuster ließ man sich dann wieder mehr Zeit. Mit Erfolg: „Skyfall“ gilt nicht nur als einer der besten 007-Filme, er ist auch der einzige, der an den Kinokassen die magische Milliardengrenze knacken konnte – und damit der mit Abstand erfolgreichste Eintrag in die Reihe. Craig schlüpfte noch zwei weitere Male in den Smoking, wobei er 2021 mit „Keine Zeit zu sterben“ seine Abschiedsvorstellung gab. Wer sein Nachfolger wird, ist noch immer nicht bekannt.

    Wenn ihr wissen wollt, wie es 007-Darsteller Roger Moore damals gelungen ist, leidigen Sean-Connery-Vergleichen zu entgehen, dann lest auch den folgenden Artikel:

    So hat sich 007-Star Roger Moore aus dem Schatten von Bond-Legende Sean Connery befreit

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