„Pulp Fiction“, die „Stirb langsam“-Reihe, „Das fünfte Element“, „Sin City“, „The Sixth Sense“, „Looper“ und „12 Monkeys“ – auch wenn er sich während der vergangenen Jahre seiner Karriere aus bekannten Gründen für eine Menge Mist hergegeben hat, ist die Liste der Kino-Highlights mit Bruce Willis noch immer lang und eindrucksvoll. Da ist es kein Wunder, dass der eine oder andere nicht so erfolgreiche Titel mit ihm im kollektiven Gedächtnis der Filmfans einfach mal in Vergessenheit gerät. Bei manchen Werken ist das schade, bei anderen ist es vielleicht sogar besser so. Zu welcher dieser Kategorien „Verführung einer Fremden“ aus dem Jahre 2007 zählt, erfahrt ihr ein paar Zeilen weiter unten in diesem Artikel. Oder ihr schaltet nachher einfach das TV-Gerät ein und findet es selbst heraus:
„Verführung einer Fremden“ läuft am heutigen 13. November 2024 um 23.15 Uhr auf ZDFneo. Zudem steht der FSK-16-Titel mit Ende der Ausstrahlung als Gratis-Stream in der ZDFmediathek zur Verfügung. Aufgrund der Altersbeschränkung ist dies allerdings jeweils erst ab 22.00 Uhr möglich – es sei denn, ihr meldet euch dort an und bestätigt euer ausreichendes Alter. Alternativ könnt ihr den Thriller aktuell auch im Flatrate-Programm von Netflix sehen. Oder ihr legt ihn euch als Blu-ray, DVD beziehungsweise kostenpflichtiges Video-on-Demand zu:
Edel-Trash vom "Fifty Shades Of Grey"-Macher
Filme mit für das Publikum unerwarteten Handlungswendungen waren nach „The Sixth Sense“ und einigen weiteren Kassenerfolgen seines Machers M. Night Shyamalan in den 2000er-Jahren das große Ding im Thriller-Genre. Auch James Foleys „Verführung einer Fremden“ bietet einige davon. Diese sind aber viel zu sehr an den Haaren herbeigezogen, als dass sie glaubhaft wären und beim Publikum anstelle von Stirnrunzeln und Augenverdrehen einen echten Aha-Effekt erzielen könnten.
Die US-Kritik zerlegte den Film bei seinem Kinostart geradezu und nannte ihn „unnötig kompliziert“ oder einen „Thriller ohne Thrills“. Obwohl er immerhin noch durchschnittliche 2,5 von 5 Sternen vergab, zeigte sich unser Chefredakteur Christoph Petersen in der FILMSTARTS-Kritik ebenfalls nicht gerade begeistert. Er nennt das Ganze „Edel-Trash“ und beklagt die schwache Story sowie die als sexy gedachten, allzu oft aber ins Alberne abgleitenden Dialoge. An der „Over-the-Top-One-Man-Show von Herrn Willis“ hatte er indes durchaus Spaß.
Ob es euch ähnlich geht, müsst ihr selbst herausfinden, falls ihr knapp zwei Stunden eurer Zeit in den Streifen investieren wollt. Der Autor dieser Zeilen würde davon eher abraten. Ich habe mich damals im Kino von dem Mix aus Hochglanz-Exploitation und pseudopsychologischen Erklärungsansätzen im Finale deutlich mehr genervt als unterhalten gefühlt. Dass sich James Foley, der mit „Glengarry Glen Ross“ einen der besten Filme der 1990er ablieferte, für solch eine Gurke hergab, hat mich damals sogar regelrecht verärgert. Da ahnte ich allerdings noch nicht, dass der Mann ein paar Jahre später mit „Fifty Shades Of Grey 2+3“ sogar noch deutlich weiter in meinem Ansehen sinken würde.
Die eigentliche Hauptfigur von „Verführung einer Fremden“ wird nicht von Bruce Willis, sondern von Oscargewinnerin und Blockbuster-Veteranin Halle Berry („John Wick 3“, „X-Men“, „James Bond 007 - Stirb an einem anderen Tag“) verkörpert. Neben den beiden Superstars stehen außerdem noch Giovanni Ribisi („Lost in Translation“), „CSI“-Star Gary Dourdan, Clea Lewis („Diabolisch“), Patti D'Arbanville („Der letzte Gentleman“) und die leider viel zu früh verstorbene Nicki Aycox („Freche Biester“) auf der Besetzungsliste.
"Verführung einer Fremden": Das ist die Story
Nach Jahren der Funkstille trifft die New Yorker Reporterin Rowena Price (Berry) per Zufall ihre Kindheitsfreundin Grace (Aycox) wieder. Die berichtet ihr sichtlich aufgeregt, dass sie sich mit dem berühmten Werbemann Harrison Hill (Willis) treffen würde, nachdem sie ihn auf einer Dating-Website kennengelernt habe. Nur ein paar Tage später hört Rowena dann, dass Graces Leiche aus dem Fluss gezogen wurde. Sofort ist ihr Journalistinnenehrgeiz geweckt und sie macht sich daran, Nachforschungen anzustellen. Schützenhilfe erhält sie dabei von dem befreundeten IT-Experten Miles Haley (Ribisi).
Rowenas erste Anlaufstelle ist natürlich der, wie sie sofort herausfindet, verheiratete Hill. Es gelingt ihr, einen Assistenzjob in seiner Agentur zu ergattern, während sie sich gleichzeitig unter falschem Namen online an den notorischen Schwerenöter heranpirscht. Zunächst deutet tatsächlich alles auf Hill als Täter hin. Doch je tiefer Rowena gräbt, desto verworrener wird die Sache. Plötzlich scheinen sogar ihr eigener Lover Cameron (Dourdan) und sogar der gute Miles Motive gehabt zu haben, Grace aus dem Weg zu räumen...
Falls ihr nach (oder anstelle von) „Verführung einer Fremden“ Lust haben solltet, einen anderen Film mit Bruce Willis zu schauen, dann nehmt euch doch vielleicht diesen Tipp von Meisterregisseur Quentin Tarantino vor:
"Eines der Meisterwerke unserer Zeit": Quentin Tarantino ist ein glühender Fan von diesem Bruce-Willis-Hit*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.