Bruce Willis leidet unter Aphasie und wird daher nicht mehr schauspielern. Diese Nachricht veröffentlichte nun seine Familie. Unter anderem seine Tochter Rumer Willis postete die Mitteilung auf ihren Social-Media-Kanälen.
Aphasie ist eine Sprachstörung aufgrund einer Hirnverletzung und führt zu mitunter schweren Beeinträchtigungen der Kommunikationsfähigkeiten einer Person. Es kann unter anderem die Fähigkeit, selbst zu sprechen, aber auch jene, andere Menschen zu verstehen, unterschiedlich schwer behindern.
Die öffentliche Stellungnahme der Familie des „Stirb langsam“-Stars bestätigt damit, was seit einiger Zeit die Runde in Filmkreisen macht: Der einstige Action-Superstar leidet unter einer Krankheit, die auch seine Schauspielfähigkeiten in arge Mitleidenschaft gezogen haben dürfte.
Viele Fans beobachteten zuletzt mit Entsetzen, wie Bruce Willis immer kleinere Rollen in immer schlechteren Filmen übernahm. Allein 2021 war er in über einem halben Dutzend Direct-to-Video-Gurken zu sehen. Für eine Veröffentlichung 2022 ist bereits fast ein weiteres Dutzend solcher Filme abgedreht. Oft hat Willis darin nur Mini-Rollen, war nur für wenige Drehtage am Set. Teilweise wird er gedoubelt, oft wirkt seine Performance hölzern, Texte eher wie aufgesagt. In diesem Zusammenhang wurde ihm oft Lustlosigkeit vorgeworfen.
Doch schon seit einer Weile halten sich Gerüchte über eine Art von Demenz hartnäckig. Willis spiele nur noch diese kleinen Parts, weil diese es ihm erlauben, mit begrenztem Aufenthalt am Set seine Krankheit geheim zu halten. Texte bekomme er teilweise durch einen Knopf im Ohr vorgesagt. Er übernehme nur deswegen so viele dieser Billig-Rollen, weil er noch schnell möglichst viel Geld für seine Familie verdienen wolle, bevor ihm das nicht mehr möglich ist.
Bruce Willis: Action-Star gegen Widerstände
Der in Deutschland als Sohn eines hier stationierten US-Soldaten und einer deutschen Mutter geborene Bruce Willis schafft seinen Durchbruch als TV-Star. Für seine Rolle als Privatdetektiv in der Serie „Das Model und der Schnüffler“ gewann er mehrere Preise. Einen Action-Star sah damals niemand in ihm und gegen die Idee, den noch fast völlig Kino-unerfahrenen Willis für die Hauptrolle in „Stirb langsam“ zu besetzen, gab es viele Vorbehalte. Doch statt Sylvester Stallone oder Arnold Schwarzenegger bekam er den Part – und schuf eine Kultfigur.
Obwohl sich Willis lange Zeit dagegen sträubte, ein Action-Star zu sein, ist er vor allem das für viele Fans. Im Laufe seiner langen Karriere war er trotzdem in zahlreichen unterschiedlichen Filmen zu sehen wie „Pulp Fiction“, „The Sixth Sense“, „Unbreakable“, „Looper“, „12 Monkeys“, „Das fünfte Element“, „Moonrise Kingdom“ oder „Last Boy Scout“, um nur einige Auftritte außerhalb der „Stirb langsam“-Reihe zu nennen.
In den vergangenen Jahren war er aber fast ausschließlich in meist richtig schlechten Direct-to-Video-Produktionen präsent. Bei großen Hollywood-Filmen machte er sich rar - und hatte bei seltenen Auftritten wenig Fortune. Sein größerer Part als David Dunn aus „Unbreakable“ in M. Night Shyamalans „Glass“ sorgte für viele kritische Stimmen. Laut unbestätigten Berichten soll Willis hier schon oft gedoubelt worden sein, seine Figur deswegen oft unter große Kapuze versteckt erscheinen.
Wie lange er schon unter seiner Krankheit leidet, ist unbekannt. Bereits 2015 machte aber die Meldung die Runde, dass Bruce Willis vom Set eines Woody-Allen-Films gefeuert wurde, weil er sich angeblich seine Dialoge nicht merken konnte und damit den übrigen Cast zur Verzweiflung trieb.
In Erinnerung werden ihn viele Fans aber nicht dafür und auch nicht für seine jüngsten Gurken behalten - sondern für die vielen grandiosen Kultfilme und Meisterwerke, in denen er mitwirkte. Zum Ende bleibt uns nur, Bruce Willis und seiner Familie viel Kraft für die gemeinsame Zukunft zu wünschen.