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    "Zu hart": Steven Spielberg war sich sicher, dass sein Kriegsfilm-Meisterwerk niemand sehen will
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    „Der Soldat James Ryan“ ist einer der erfolgreichsten Filme in der Karriere von Steven Spielberg. Doch nach den ersten Reaktionen ging die Regie-Legende von einem Misserfolg aus.

    Auch nach über 50 aktiven Karriere-Jahren haftet Steven Spielberg der Ruf des Kindskopfes und Fantasten an. Wer an die Regie-Legende denkt, landet sicher schnell bei Filmen wie „E.T. – Der Außerirdische“, der „Indiana Jones“-Reihe oder „Jurassic Park“. Doch das greift natürlich viel zu kurz:

    Immer wieder hat Spielberg aktiv dagegen angearbeitet, auf eskapistisches Blockbuster-Kino reduziert zu werden. 1985 widmete er sich mit „Die Farbe Lila“ erstmals einem gewichtigen historischen Stoff, acht Jahre später schuf er mit „Schindlers Liste“ einen der wichtigsten Filme über die Shoah – und erhielt dafür seinen ersten Regie-Oscar.

    Seitdem hat der 77-Jährige Geschichts- und Unterhaltungskino im stetigen Wechsel gedreht – und in beiden Bereichen große Erfolge gefeiert. Einen seiner größten Hits landete Spielberg so im Jahr 1998 mit dem Weltkriegs-Epos „Der Soldat James Ryan“. Doch ursprünglich war er skeptisch, ob der Film nicht etwas zu heftig geraten sei, um ein großes Publikum in die Kinos zu locken...

    Wer die unglaublich immersive, mehr als 20-minütige Eröffnungssequenz einmal gesehen hat, wird sie unter Garantie niemals vergessen. Spielberg wirft uns mitten hinein in den sogenannten D-Day, also die Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944 – und das dermaßen realistisch, dass sogar eine Notfall-Hotline für Veteranen eingerichtet werden musste, weil die Gefahr von Retraumatisierungen befürchtet wurde.

    Schon nach den ersten Testvorführungen von „Der Soldat James Ryan“ keimte in Spielberg der Verdacht auf, dass er den Zuschauer*innen möglicherweise zu viel zugemutet hatte: „Ich hatte nicht mit dem Erfolg des Films gerechnet“, gab der „A.I.“-Schöpfer im Interview mit der Los Angeles Times zu. „Bei den ersten Vorführungen sagten einige Kollegen und andere Menschen aus meinem Umfeld, dass ich den Film zu hart gemacht hätte. Ich befürchtete, dass fast niemand den Film sehen würde […]“

    Spielberg glaubte, dass negative Mundpropaganda für leere Kinosäle sorgen würde. Doch bekanntlich kam es völlig anders: Mit einem weltweiten Einspielergebnis von fast 482 Millionen US-Dollar wurde der Kriegsfilm mit Tom Hanks in der Hauptrolle zum zweiterfolgreichsten Film des Jahres – nur „Armageddon“ spülte noch mehr Geld in die Kinokassen. Dazu kamen fast durchweg positive Kritiken und fünf Academy Awards, darunter Spielbergs zweiter Regie-Oscar.

    Auch die FILMSTARTS-Community zeigt sich von „Der Soldat James Ryan“ begeistert und hat ihn zum drittbesten Kriegsfilm aller Zeiten gewählt. Welches Meisterwerk es auf den ersten Platz geschafft hat, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    4,52 von 5 Sternen! Das ist der beste Kriegsfilm aller Zeiten – laut den deutschen Zuschauern

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