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    "Es war eine Art Rache": Clint Eastwood engagierte wegen negativer Kritiken einen Psychiater
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Clint Eastwood gilt als besonnen und stoisch – auf die Verrisse einer berühmten Kritikerin reagierte der Hollywood-Veteran allerdings nicht sonderlich souverän.

    Die Zeit, in der Filmkritiker*innen einen enormen Einfluss ausgeübt, Diskurse ausgelöst oder sogar über Karrieren entschieden haben, ist seit geraumer Zeit vorbei. Doch noch vor rund 50 Jahren zählte das Wort von Koryphäen wie Roger Ebert oder Pauline Kael eine Menge: Immer wieder bezogen Filmemacher*innen sogar öffentlich Stellung zu Kritiken über ihre Filme – natürlich vor allem dann, wenn diese negativ ausfielen.

    Um einen ganz besonderen Fall handelt es sich bei der Beziehung zwischen Clint Eastwood und Pauline Kael: Immer wieder ging die Kritikerin in ihren Besprechungen hart mit den Filmen des „Für eine Handvoll Dollar“-Stars ins Gericht – bis ihm schließlich der Kragen platzte und er einen Psychiater anheuerte. Was genau ist damals passiert?

    Clint Eastwood nahm "Dirty Harry 3"-Verriss extrem persönlich

    Nachdem sich Kael bereits von den ersten beiden „Dirty Harry“-Filmen nicht sonderlich beeindruckt zeigte, verriss sie den dritten Eintrag in die Action-Saga (der hierzulande unter dem Titel „Der Unerbittliche“ geläufig ist) im New Yorker komplett: „Unter der Regie von James Fargo hat dieser dritte Film der Reihe nicht den Mut, so sadistisch zu sein wie seine Vorgänger; er ist einfach nur schlaff“, hieß es unter anderem in ihrem Text.

    Das wollte Eastwood nicht auf sich sitzen lassen. Wie seine damalige Partnerin Sondra Locke, die in sechs Eastwood-Filmen zu sehen war (u.a. „Der Texaner“), in ihrer Autobiografie „The Good, The Bad, And The Very Ugly: A Hollywood Journey*“ enthüllt hat, engagierte der heute 94-Jährige sogar einen Psychiater, der ergründen sollte, worin genau Kaels Problem mit ihm bestünde.

    Dieser sei angeblich zu dem Schluss gekommen, dass Kael sich heimlich zu Eastwood hingezogen gefühlt habe – und sich ihre Gefühle in einen tiefsitzenden Hass verwandelt hätten, weil sie ihn nicht haben konnte: „Es war also eine Art Rache, so Clint.“ (via Far Out Magazine)

    Eine weibliche Journalistin, die schlecht über die Filme eines männlichen Stars schreibt, weil sie eigentlich romantische Gefühle für ihn hegt – klingt nach einem ganz schön misogynen Narrativ. Und auch Locke ließ in ihren Beschreibungen anklingen, dass sie von Eastwoods Umgang mit dem Thema nicht sonderlich viel hielt. Mehr noch: Eine von Eastwood selbst verbreitete Anekdote, nach der Kael ihm eines Tages die Hand gereicht und sich für ihre Ungerechtigkeiten entschuldigt habe, bezeichnete sie als frei erfunden.

    Fakt ist, dass Eastwood die Verrisse von Kael eine ganze Ecke persönlicher genommen hat als die von anderen Kritiker*innen – was dazu wohl ein Psychologe sagen würde?

    Wenn ihr wissen wollt, welche Hollywood-Legende ein großes Problem mit Clint Eastwood hatte, dann lest direkt im folgenden Artikel weiter:

    "Ich kann den Kerl nicht ausstehen": John Wayne ist nicht die einzige Hollywood-Legende, die ein Problem mit Clint Eastwood hatte

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