Mit diesem Film hat sich Rian Johnson auf "Star Wars: Die letzten Jedi" vorbereitet – jetzt feiert er 4K-Premiere im Heimkino

Suspense-Meister Alfred Hitchcock stand nicht bloß für eiskalten Nervenkitzel, sondern beherrschte es ebenso, spritzig-verspieltes, verführerisch-lockeres Spannungskino zu inszenieren. Eines der Paradebeispiele dafür ist „Über den Dächern von Nizza“: Der Klassiker mit den Leinwandlegenden Cary Grant und Grace Kelly lebt von raffiniert-lustvollen Dialogen, beeindruckenden Bildern und humorvollen Gaunereien.

Nachdem bereits einige Meisterwerke aus Hitchcocks Vita ihren Sprung in die ultrahochauflösende Ära des Heimkinos geschafft haben, ist jetzt endlich dieser Film an der Reihe: Am 12. Dezember 2024 erscheint „Über den Dächern von Nizza“ auf 4K-Disc – und zwar als Teil einer 6-Filme-Hitchcock-Edition!

Ebenfalls im Set enthalten sind „Das Fenster zum Hof“, „Die Vögel“, „Psycho“, „Vertigo“ sowie „Der unsichtbare Dritte“. Das sind 711 Minuten bildgewaltige Spannung nach alter Schule in einer einzelnen Box – mal locker-flockig, mal neckisch-spektakulär, mal eiskalt-fesselnd.

Falls ihr Multi-Filme-Sets nicht mögt oder wenig Geduld habt: Schon für den 17. Oktober 2024 ist „Über den Dächern von Nizza“ als einzelne 4K-Edition* angekündigt. Mit dieser Veröffentlichung feiert der Film seine deutsche 4K-Premiere, allerdings ist sie extrem gefragt: Bei sämtlichen führenden Onlineshops wurde sie schon Tage vor ihrem Erscheinen als vergriffen deklariert.

Behaltet den obigen Link aber im Auge, damit ihr zuschlagen könnt, sobald Amazon Nachschub erhält. Denn es lohnt sich: Zusätzlich zum Film in 4K enthält die Edition eine Blu-ray des Hitchcock-Klassikers sowie haptische Goodies wie Poster, Artcards und mehr.

Zudem befinden sich auf den Discs zahlreiche Extras, wie ein Audiokommentar von Hitchcock-Filmhistoriker Dr. Drew Casper, eine Einordnung von „Über den Dächern von Nizza“ in Hitchcocks Schaffen durch Filmkritiker Leonard Maltin, eine Featurette über die Zensur-Standards im Hollywood der 1950er-Jahre, und eine Featurette über die begnadete Kostümdesignerin Edith Head.

"Über den Dächern von Nizza": Schwärmend schönes, prickelnd ironisches Spannungskino

Der geläuterte Meisterdieb John Robie (Cary Grant) war einst als „Die Katze“ ebenso berühmt wie berüchtigt, doch jetzt führt er ein ruhiges, gesetzestreues Leben an der Riviera. Als ein Trittbrettfahrer eine Reihe an Juwelendiebstählen begeht und dabei Robies Vorgehen so hervorragend kopiert, dass der Ex-Gauner höchstpersönlich in Verdacht gerät, hat Robies Faulenzerei ein Ende: Er will den Nachahmungstäter stellen – und dazu muss er selbst noch einmal seine diebische Kunst ausüben. Währenddessen verliebt er sich Hals über Kopf in Millionärstochter Frances Stevens (Grace Kelly)...

Manchmal können selbst aus niederen Motiven großartige Filme entstehen: Der Hollywood-Legende nach suchte Hitchcock einfach nach einer bequemen Ausrede, um ausgiebig Zeit im malerischen Süden Frankreichs zu verbringen. Allein aus diesem Fernweh sei „Über den Dächern von Nizza“ entstanden, ein Klassiker, der Cary Grant aus dem Ruhestand lockte und dafür sorgte, dass Grace Kelly ihren späteren Ehemann Fürst Rainier III. von Monaco kennenlernte.

Ganz davon zu schweigen, dass die im beeindruckenden VistaVision-Breitbildverfahren gedrehte, farbenfrohe Ganovenposse seither zahlreiche Male kopiert, nachgeahmt und imitiert wurde. Darunter im deutlich weniger locker-flockigen Giallo „Die neunschwänzige Katze“, im Bond-Film „Der Spion, der mich liebte“ oder in „Star Wars: Die letzten Jedi“: Regisseur Rian Johnson zählte „Über den Dächern von Nizza“ zu den Inspirationsquellen seines Milliarden-Dollar-Hits – ganz konkret habe er versucht, „das romantische Ausmaß und die Erhabenheit“ des Hitchcock-Thrillers einzufangen.

Außerdem kündigte „Wonder Woman“-Star Gal Gadot an, ein Remake von „Über den Dächern von Nizza“ zu produzieren und darin eine tragende Rolle zu übernehmen (FILMSTARTS berichtete). Jetzt aber steht erst einmal dem Original gebührende Zeit im Rampenlicht an – schließlich war es einst unvorstellbar, es jemals in angemessener Qualität in den eigenen vier Wänden gucken zu können!

Dass dieser gewitzt-schwärmerische Streifzug durch die sonnige, malerische Riviera noch dazu im kühl-nassen Herbst erscheint, lässt „Über den Dächern von Nizza“ bloß weiter strahlen – wird so doch nur deutlicher, welch prickelnde Weltflucht diese Thriller-Romanze darstellt:

Er bietet ein stilsicheres Ensemble mit zwei Weltstars im Mittelpunkt, die mühelos von frivolen Dialogen über spitzzüngige Neckereien hin zu Kultiviertheit gleiten. Hinzu kommen atemberaubende Schauplätze, eine ebenso spannende wie amüsante Kriminalhandlung und bezaubernde Kostüme – was will man mehr, um das kühle Grau-in-Grau da draußen zu vergessen?

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