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    "Ich wollte nicht in seine Nähe kommen": Russell Crowe war beleidigt, als ihm dieser fiese Thriller angeboten wurde
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Vor vier Jahren überraschte Crowe in einem kleinen, fiesen Thriller mit einer wahrlich entfesselten Performance. Dabei stand der "Gladiator"-Star kurz davor, die Rolle abzulehnen.

    Die Karriere von Russell Crowe hat einen interessanten Verlauf genommen: Vor rund 25 Jahren war er einer der größten und gefeiertsten Hollywood-Stars überhaupt, der drei Jahre hintereinander für einen Oscar als Bester Hauptdarsteller nominiert wurde – für Michael Manns Tatsachen-Thriller „Insider“, Ridley Scotts Monumental-Epos „Gladiator“ und Ron Howards Biopic „A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn“. Für seine Rolle des Maximus Decimus Meridius konnte er die begehrte Goldstatue bekanntlich mit nach Hause nehmen.

    Auch in den darauffolgenden Jahren war er in soliden bis sehenswerten Filmen zu sehen, darunter „Master And Commander“ oder „Todeszug nach Yuma“. Doch an seinen großen Triumphzug in den frühen 2000er Jahren konnte der 60-Jährige nie wieder ganz anknüpfen – was auch damit zusammenhängen mag, dass sich schnell herumgesprochen hat, dass Crowe zwar ein begnadeter Schauspieler ist, durch seine Launen aber auch einen Risikofaktor für größere Produktionen darstellt.

    Mittlerweile hat sich Crowe seine eigene Nische geschaffen: Statt in prestigeträchtigen Studiofilmen mitzuspielen, sieht man den „Noah“-Star vor allem in mittelgroßen B- und Genre-Filmen – von „The Pope's Exorcist“ über „Land Of Bad“ bis hin zu „Sleeping Dogs“.

    Eine vierte Oscar-Nominierung mag so zwar in immer weitere Fernen rücken, doch gerade deshalb scheint Crowe sichtbar Spaß mit sich und seinen Rollen zu haben. Ganz besonders gilt das für den Thriller „Unhinged – Außer Kontrolle“, der 2020 erschienen ist:

    Der Neuseeländer spielt darin Tom Hooper, einen lupenreinen Psychopathen, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Rachel Hunter (Caren Pistorius) im Straßenverkehr zu terrorisieren, die eigentlich nur ihren Sohn Kyle (Gabriel Bateman) zur Schule bringen will. Doch als sie ihn überholt und anhupt, sieht Tom rot – und heftet sich gnadenlos an ihre Fersen bzw. Stoßstange...

    „Unhinged“ ist ein in hohem Maße spaßiger Thriller, dem auch FILMSTARTS-Chefredakteur Christoph Petersen grundsolide 3 von 5 Sternen spendierte. Im Fazit seiner Kritik heißt es: „Fieser geht’s kaum! [Der Film] rast aus dem Stand mit 200 Sachen direkt in den Gegenverkehr – und zieht Tempo und Bösartigkeit im weiteren Verlauf nur noch straffer an.“

    Doch wie Crowe im Interview mit iNews verriet, war er nach eigenen Aussagen zunächst sogar „beleidigt“, als das Drehbuch zu dem von Derrick Borte inszenierten Film auf seinem Schreibtisch landete: „Meine erste Reaktion war: ‚Auf keinem Fall‘“, so der „Thor: Love And Thunder“-Darsteller. Doch dann hat er mit Menschen aus seinem Umfeld über das Skript gesprochen, und in ihm wuchs der Verdacht, dass er es bereuen könnte, den Film abzulehnen:

    „Ich begann mich zu fragen: ‚Was sehe ich nicht?‘“, fährt Crowe fort. „Mir wurde klar, dass ich einfach Angst vor der Wahrheit in diesem Film hatte. Deshalb wollte ich nicht in seine Nähe kommen.“ Was genau Crowe damit meint, lässt er offen – vielleicht hat der selbst zu Wutanfällen neigende Schauspieler hinter dem Angebot ein wenig schmeichelhaftes Typecasting vermutet. So oder so können sich Fans von kleinen, fiesen Genre-Reißern glücklich schätzen, dass er noch einmal umgedacht hat!

    Wenn ihr übrigens wissen wollt, warum Crowe bei den „Gladiator“-Dreharbeiten Regisseur Ridley Scott angebrüllt hat – und das ausgerechnet wegen einer der besten und bekanntesten Szenen des Films! –, dann lest auch den folgenden Artikel:

    "Ich bin der beste Schauspieler der Welt": Russell Crowe schrie Ridley Scott an, weil ihm die beste Szene von "Gladiator" nicht gefiel

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