Die Karriere von Robert Downey Jr. würde eigentlich selbst einen guten Stoff für einen Hollywood-Film hergeben: Schließlich liebt die Traumfabrik Geschichten von Menschen, die es bis nach oben schaffen, einen tiefen Absturz verkraften müssen und sich dann umso triumphaler an die Spitze zurückkämpfen.
Downey Jr. galt Anfang der 90er Jahre als eines der vielversprechendsten Schauspiel-Talente überhaupt, für „Chaplin“ konnte er bereits 1993 eine Oscar-Nominierung einheimsen. Doch dann machten ihm seine Drogenprobleme einen Strich durch die Rechnung, er musste ein Jahr im Gefängnis zubringen, und für die großen Studios galt er als Versicherungsrisiko, weshalb gute Rollenangebote lange Mangelware blieben.
Nach mehreren Mega-Flops in Folge sah alles danach aus, als wäre das Ende von Downey Jr.'s Starruhm besiegelt. Doch dann kam das Entscheidungsjahr 2008 – und mit ihm seine große Comeback-Rolle als Tony Stark alias „Iron Man“ sowie ein oscarnominierter Part in Ben Stillers Satire „Tropic Thunder“. Mittlerweile hat der 59-Jährige seinen langersehnten Academy Award bekommen (für „Oppenheimer“), zudem zählt er zu den bestbezahlten Schauspielern Hollywoods – und mit seiner angekündigten Marvel-Rückkehr als Doctor Doom in „Avengers: Doomsday“ (2026) dürften zu seinem beträchtlichen Vermögen noch mal einige Millionen hinzukommen.
Zu den zahlreichen Flops, die Downey Jr. bis dahin verkraften musste, zählt auch „Shaggy Dog – Hör mal, wer da bellt“ (2006), die zweite Neuverfilmung einer Disney-Komödie von 1959. Darin spielt „Hör mal, wer da hämmert“-Star Tim Allen den arbeitswütigen Bezirksstaatsanwalt David Douglas, der in einem Tierlabor versehentlich mit einem Mutationsserum in Kontakt gerät und sich daraufhin in den unpassendsten Momenten in einen kleinen Hund verwandelt. Bald bekommt er es mit dem schurkischen Dr. Kozak (Downey Jr.) zu tun, der für das Schlamassel verantwortlich ist...
„Shaggy Dog“ bekam überwiegend vernichtende Kritiken, wir von FILMSTARTS.de hatten so gerade einmal müde 1,5 von 5 Sternen für den „inspirationsfreien Fantasy-Klamauk“ übrig. Nicht weniger schlimm sah es an den Kinokassen aus: Der Film brachte es auf ein weltweites Einspielergebnis von 87 Millionen US-Dollar – gegenüber dem geschätzten Budget von 60 Millionen viel zu wenig, um auch nur annähernd als Erfolg durchzugehen.
Downey Jr. hatte trotzdem warme Worte für den Disney-Ulk übrig. In einem Interview mit der mittlerweile eingestellten US-amerikanischen Film-Website Chud.com äußerte sich der „Kiss Kiss Bang Bang“-Star wie folgt:
„Ich wollte in einem Disney-Film mitspielen und sie boten mir einen an. Der beste Job, den ich je hatte. Die Bewirtung [Anm.: Er benutzt das Wort „craft Service“, für das es im Deutschen keine Entsprechung gibt] ist unglaublich. Es ist total verrückt. ‚Hey, danke, wir haben die Aufnahme mit den Affen, wir sehen uns dann in drei Wochen. Hast du deinen Scheck bekommen?‘“
Der Schauspieler scheint an „Shaggy Dog“ also vor allem die unkomplizierten bis luxuriösen Drehumstände geschätzt haben, weniger den Film selbst – und angesichts der Tatsache, dass er die zitierten Aussagen vor seinem MCU-Durchbruch getroffen hat, ist schwer davon auszugehen, dass sie sich mittlerweile zum Teil relativiert haben. Trotzdem bezeichnete er „Shaggy Dog“ und einen anderen Flop auch später als einen der zwei wichtigsten Filme seiner Karriere. Wie er das begründet, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
Disney-Enttäuschung & Mega-Flop statt "Iron Man" oder "Avengers": Robert Downey Jr. enthüllt seine "wichtigsten Filme"*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.