Die Filme von Quentin Tarantino und Christopher Nolan haben nicht allzu viel gemeinsam, trotzdem schätzen die beiden Regie-Stars einander sehr. Mehr noch: Tarantino weiß ganz genau, welchen Film er von seinem Kollegen gerne einmal sehen würde – aber bisher hat Nolan seinen Wunsch nicht erhört...
In einem Interview mit The Guardian hatte Tarantino nichts als Lob für den „Oppenheimer“-Regisseur übrig, mit dem er eine Vorliebe für analoges Filmmaterial teilt. „Christopher Nolan wäre ein ebenso guter Filmemacher, wie er heute ist, wenn er schon 1975 oder 1965 Filme inszeniert hätte“, sagte Tarantino, der Nolan offenbar in der Tradition klassischer Hollywood-Handwerker sieht.
Einer davon ist Ken Annakin, dessen Namen heute kaum noch jemand kennt. In den 1960er Jahren hatte er großen Erfolg mit Abenteuerkomödien wie „Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“, und auch ein paar Kriegsfilm-Klassiker gehen auf sein Konto. Einen davon würde Tarantino gern noch einmal neu verfilmt sehen – und zwar am besten von Christopher Nolan.
Das ist der Nolan-Wunschfilm von Quentin Tarantino
„Ich würde gerne Chris Nolans Version von ,Die letzte Schlacht' sehen, das wäre der Hammer!“, so Tarantinos sehnlicher Wunsch – der aber bis heute unerfüllt geblieben ist. Der 1965 veröffentlichte Kriegsfilm mit Stars wie Henry Fonda oder Charles Bronson handelt vom finalen Versuch der deutschen Armee, die Alliierten zu besiegen. Die erbitterte Schlacht, die als Ardennenoffensive in die Geschichtsbücher einging, begann im Dezember 1944, dauerte über einen Monat an – und forderte das Leben von Zehntausenden Soldaten...
Nolan hat sich bisher nicht dazu geäußert, ob er Interesse daran hätte, ein Remake von „Die letzte Schlacht“ zu drehen. Unvorstellbar wäre es nicht: Immerhin hat der 54-Jährige auch schon den norwegischen Thriller „Insomnia“ neuverfilmt (2002 mit Robin Williams und Al Pacino), und Kriegsfilme sind ebenfalls kein Neuland für den „The Dark Knight“-Regisseur.
2014, als Tarantino seine Remake-Wünsche äußerte, sah das allerdings noch anders aus: Erst drei Jahre später drehte Christopher Nolan mit „Dunkirk“ seinen ersten Kriegsfilm, und auch „Oppenheimer“ – der zwar ein Biopic ist, aber ebenfalls im Zweiten Weltkrieg spielt – war noch Zukunftsmusik.
Vielleicht ist Nolan dem Film, den sich der „Pulp Fiction“-Schöpfer so sehnlich wünscht, ja also doch schon ziemlich nahegekommen – ohne dass er tatsächlich eine zweite Leinwand-Adaption der „Panzerschlacht in den Ardennen“ (so der Alternativtitel des 1965er-Films) gedreht hätte. Aber wer weiß, ob er sich nicht doch noch überzeugen lässt – immerhin ist noch nicht bekannt, welchem Projekt der Brite sich als nächstes widmet...
Nolans Stammschauspieler Michael Caine („The Dark Knight“) hat übrigens in einem Kriegsfilm mitgespielt, den ein Militärexperte als besonders realistisch lobt. Um welchen hierzulande wenig bekannten Klassiker es geht, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. Ein ähnlicher Artikel ist zuvor bereits bei unserer spanischen Schwesternseite Espinof.com erschienen.