„Der Soldat James Ryan“ war für Steven Spielberg ein echter Triumph: Die Kritik zeigte sich hellauf begeistert von seinem Weltkriegs-Epos, das bei insgesamt elf Nominierungen fünf Oscars mit nach Hause nehmen konnte – neben der Besten Regie vor allem in technischen Kategorien, denn speziell mit der extrem realistischen und unvergleichlich immersiven D-Day-Eröffnungssequenz setzte Spielberg völlig neue Maßstäbe.
Und auch kommerziell schnitt „Der Soldat James Ryan“ hervorragend ab: Mit einem weltweiten Einspielergebnis von rund 482 Millionen US-Dollar wurde das u.a. mit Tom Hanks und Matt Damon besetzte Meisterwerk nach „Armageddon“ zum zweiterfolgreichsten Film des Jahres 1998 – und es ließ auch den bis dahin umsatzstärksten Kriegsfilm weit hinter sich: Barry Levinsons „Good Morning, Vietnam“.
Es sollten 16 Jahre ins Land streichen, bis „Der Soldat James Ryan“ als erfolgreichster Kriegsfilm der Kinogeschichte abgelöst wurde – von einer anderen Regie-Legende: Clint Eastwood, der mit „American Sniper“ im Jahr 2014 seinen größten kommerziellen Hit landete.
„American Sniper“ ist ein Porträt des Navy-Seals-Soldaten Chris Kyle (Bradley Cooper), der als tödlichster Scharfschütze der amerikanischen Geschichte gilt. Eastwood nähert sich dem Mann, der sich damit brüstete, für 160 Tötungen verantwortlich zu sein, weitgehend ohne kritische Untertöne – was dem Altmeister nicht nur Lob einbrachte. Auch FILMSTARTS-Chefredakteur Christoph Petersen nannte „American Sniper“ im Fazit seiner 3-Sterne-Kritik einen „emotionalen durchaus mitreißende[n] Kriegsfilm, der seinen ambivalenten Protagonisten blütenweiß wäscht.“
"American Sniper" übertrumpfte in den USA zwei Marvel-Blockbuster
Vor allem das amerikanische Publikum schien sich daran nicht zu stören: Allein in den USA konnte der Film satte 350 Millionen Dollar einspielen, womit er vor 10 Jahren die gesamte Kinokassen-Konkurrenz abhängte – darunter die Marvel-Blockbuster „Guardians Of The Galaxy“ und „Captain America 2“.
Im Rest der Welt hat „American Sniper“ wenig überraschend keinen vergleichbar großen Nerv getroffen. Weltweit brachte es der Film auf respektable 547 Millionen Dollar, was am Ende nicht einmal für eine Platzierung in den Top-10 der globalen Jahrescharts reichte. Doch laut Box Office Mojo übertrumpfte er (Inflationseffekte außer Acht gelassen) so zumindest „Der Soldat James Ryan“, den bis dahin erfolgreichsten Kriegsfilm aller Zeiten. Bei den Oscars konnte er immerhin eine Goldstatue für den Besten Tonschnitt abräumen.
Übrigens: Die Dreharbeiten zu „Der Soldat James Ryan“ waren alles andere als einfach. An einem Tag konnte Tom Hanks die übrigen Schauspieler nur mit Mühe und Not davon abhalten, einfach vom Set zu stürmen. Was genau da los war, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
Ein ähnlicher Artikel ist auf unserer spanischen Schwesternseite Espinof.com erschienen.
*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.