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    Basiert "Rebel Ridge" auf einer wahren Geschichte und gibt es MCMAP wirklich? Der Netflix-Hit erklärt!
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    Der Netflix-Hit „Rebel Ridge“ begeistert aktuell weltweit das Publikum des Streamingdiensts und viele fragen sich, ob die Geschichte auf wahren Ereignissen beruht. Nicht völlig zu Unrecht, denn sehr viel ist sehr real. Wir erklären es euch.

    Netflix

    In „Rebel Ridge“ will der ehemalige Soldat Terry Richmond (Aaron Pierre) eigentlich nur die Kaution für seinen Cousin Mike (C.J. LeBlanc) bezahlen. Doch korrupte Cops knüpfen ihm die Kohle ab und vereiteln auch seine weiteren Versuche, Mike vor einer lebensgefährlichen Verlegung in ein großes Gefängnis zu bewahren. Scheint Terry zuerst mit dem lokalen Polizei-Chef Sandy Burnne (Don Johnson) reden zu können, muss er bald erkennen, dass der ihn an der Nase herumführt. Jeder Versuch der Deeskalation verläuft im Sande, sodass Terry schließlich keine andere Chance mehr sieht, als dem Polizeiapparat den Kampf anzusagen...

    "Rebel Ridge" ist fiktiv, die Hintergründe sind real

    Die Geschichte von „Rebel Ridge“ selbst basiert nicht auf einer wahren Geschichte. „Elemente davon könnten aber definitiv passieren“, erklärte Regisseur Jeremy Saulnier im Interview mit dem Netflix-Magazin TUDUM. Ihn habe es für seinen Film interessiert, „korrupte Systeme zu untersuchen – nicht so sehr, wie sie aufgebaut werden, sondern wie sie bestehen bleiben“.

    Dass sich so eine ähnliche Geschichte zuspielen könnte, liegt daran, dass ein entscheidendes Element real ist: Die Polizisten von Shelby Springs beschlagnahmen Terrys Geld, und zwar ohne, dass diesem ein juristisches Verfahren möglich ist, um wieder an seine 30.000 Dollar zu kommen. Das Gesetz, was ihnen das ermöglicht, ist real wie Saulnier, der umfangreich recherchiert hat, erklärt:

    „Es ist eine verrückte Gesetzeslücke in den Anti-Drogen-Vorschriften, die es den Strafverfolgungsbehörden erlaubt, Eigentum von normalen Bürgern zu beschlagnahmen, ohne jeglichen Nachweis krimineller Aktivitäten. Ich dachte, es wäre eine großartige Grundlage für einen Film, weil es uns so zusammenbringt – das macht einfach jeden wütend“, so Saulnier gegenüber TUDUM.

    Und was ist mit MCMAP?

    Eine besondere Szene in „Rebel Ridge“ ereignet sich, als die Cops den Hintergrund ihres Widersachers recherchieren und erst einmal erleichtert sind. Terry war nie an der Front, hat scheinbar nie seinen Stützpunkt verlassen, scheint also überhaupt nicht die Ein-Mann-Kampfmaschine zu sein, die es sonst in solchen Filmen mit allen aufnimmt. Er war bei MCMAP, finden sie noch heraus und witzeln aufgrund des darin enthaltenen Wortes „Map“ (= „Landkarte“), ob er wohl für Wegfindung und Kartenzeichnung zuständig gewesen sei.

    Doch als Bürokraft Jessica Sims (Zsané Jhé) endlich MCMAP googeln kann, entgleisen ihr die Gesichtszüge bei Anblick des Wikipedia-Artikels. Denn sie finden heraus, wie sehr das US-Militär Akronymen liebt und wofür MCMAP steht: für das Marine Corps Martial Arts Program! Terry hat also die Marines, die härtesten Soldaten und Einzelkämpfer, ausgebildet. Dieses MCMAP existiert wirklich, es gibt auch die ausführliche englische Wikipedia-Seite, welche im Film gezeigt wird – mit einem Unterschied. Dort finden sich viele Bilder von Soldaten und Übungskämpfen, aber natürlich keines von Terry Richmond.

    Übrigens wird „Rebel Ridge“ so sehr gefeiert, dass er sogar eine Bestmarke erreichte. Mehr dazu gibt es im folgenden Artikel:

    "Rebel Ridge" ist der beste Netflix-Film des Jahres – zumindest laut dieser Statistik
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