Zuletzt war Kirsten Dunst in der Hauptrolle von Alex Garlands Dystopie-Thriller „Civil War“ in unseren Kinos zu erleben. Ihr kennt die Amerikanerin unter anderem auch als Mary Jane „MJ“ Watson aus Sam Raimis „Spider-Man“-Trilogie, aus dem Oscar-Film „The Power Of The Dog“, aus „The Virgin Suicides“, „Marie Antoinette“ und Lars von Triers „Melancholia“.
Ihren großen Durchbruch feierte die Mimin aus Point Pleasant in New Jersey allerdings schon 1994. Damals spielte sie die sehr junge Blutsaugerin Claudia in „Interview mit einem Vampir“, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Anne Rice. An ihrer Seite standen zwei der bis heute größten Leinwand-Idole Hollywoods vor der Kamera: Brad Pitt und Tom Cruise.
30 Jahre nach der Erstaufführung später hat die Schauspielerin noch immer sehr positive Erinnerungen an den fast sechs Monate andauernden Dreh. Und das, obwohl die Story durchaus starke Horror-Elemente enthält und sie zu diesem Zeitpunkt erst zehn Jahre alt war.
In einem ihre komplette bisherige Karriere umspannenden Interview mit der britischen Ausgabe des Magazins GQ erinnert sich Dunst so zurück: „Die Sets waren unglaublich. Die Effekte und die Stunts – alles war handgemacht. Und dann für eine einzige Produktion [nacheinander] in New Orleans, Paris und London zu drehen … die Zeiten, in denen man solche Filme machen konnte, sind [leider] definitiv vorbei.“
Dann spricht Dunst darüber, wie sie die Rolle erhielt, für die sie Berichten zufolge bis heute bekannte, etwa gleichaltrige Kolleginnen wie Christina Ricci, Natalie Portman, Dominique Swain, Leelee Sobieski, Julia Stiles oder Evan Rachel Wood ausstach:
„Es war ein enorm langer Prozess […], eine Menge Vosprechen und Screentests. Ich arbeitete wirklich sehr hart mit meinem Schauspiellehrer.“ Als sie den Part dann endlich zugesprochen bekam und es mit den Aufnahmen losgehen konnte, war sie offenbar voller Adrenalin.
Dunst vergleicht ihre Geisteshaltung zu diesem Zeitpunkt mit dem eines Rennpferds kurz vor dem Start, das es nicht erwarten kann, einfach loszulaufen. „Ich war völlig furchtlos“, sagt sie. „Wenn ich an diesen Film zurückdenke ... Mein Gott, wir waren buchstäblich Vampire. Wir lebten nur in der Nacht. Wir drehten nachts – ausschließlich. Es war schräg, nachmittags um drei aufzustehen und dann meine Schularbeiten zu machen, bevor ich zur Arbeit ging.“
Brad & Tom – gemeinsam für Kirsten
Dort warteten dann Brad Pitt (der mit den genannten Drehumständen und dem Film selbst übrigens so seine Probleme hatte) und Tom Cruise auf sie, an die Dunst offenbar ebenfalls nur die allerbesten Erinnerungen hat: „Ich war am Set sehr beschützt“, sagt sie. „Ich fühlte mich wie Brads kleine Schwester und Tom gab mir das Gefühl, eine Prinzessin zu sein. Zu Weihnachten stellte er mir etwa diesen wunderschönen Tannenbaum in meine Garderobe. Sie beide verwöhnten mich einfach auf eine wirklich süße Art.“
Neben Pitt und Cruise passte natürlich auch noch Dunsts Mutter auf sie auf: „Ich glaube, ich habe damals nicht einmal den ganzen Film gesehen. [Bei der Premiere] saß ich da und meine Mom hielt mir die meiste Zeit [über] die Augen zu.“
Es ist berührend (und irgendwie beruhigend!) zu hören, dass die beiden Superstars sich persönlich darum kümmerten, ihrer kleinen Kollegin eine gute, sichere Zeit am Set zu bereiten. Und das wohl gerade wegen der streckenweise sehr intensiven und thematisch für einen Menschen ihres Alters sicher auch ganz schön furchteinflößenden Szenen.
Noch erstaunlicher und beeindruckender ist das Ganze, wenn man weiß, dass die in Bezug auf die junge Kirsten Dunst komplett auf einer Wellenlänge liegenden Schauspieler ansonsten wohl überhaupt nicht miteinander auskamen.
Das Verhältnis von Brad Pitt und Tom Cruise muss während der Arbeiten an dem von Neil Jordan („The Crying Game“) inszenierten „Interview mit einem Vampir“ immer schwieriger geworden sein – was sie aber anscheinend gut vor ihrer jungen Kollegin verbergen konnten. Warum wir das Duo mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nie wieder zusammen auf der Leinwand erleben werden, könnt ihr in diesem Artikel nachlesen:
"Er hat mich genervt": Deshalb werden Brad Pitt und Tom Cruise wohl nie wieder gemeinsam vor der Kamera stehenDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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