Sich den legendären Western- und Thriller-Helden Clint Eastwood als fröhlich-entspannte Stimmungskanone vorzustellen, fällt ohnehin schon eher schwer, oder? Geradezu unmöglich wird dies aber, wenn ihr euch „Gran Torino“ anschaut, einen seiner dennoch (oder gerade deshalb?) besten Filme seit der Jahrtausendwende. Und damit ist nicht nur das Schauspiel des Kaliforniers gemeint, sondern auch seine Inszenierung des intensiven Crime- und Charakter-Dramas.
„Gran Torino“ läuft am heutigen 15. September 2024 um 20.15 Uhr auf RTL Zwei. Eine Wiederholung gibt es noch in derselben Nacht um 2.50 Uhr. Alternativ ist der FSK-12-Titel als Blu-ray, DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:
Neben Eastwood in der Hauptrolle erwarten euch unter anderem: Bee Vang („Voice Of Shadows“), Ahney Her („Batman V Superman: Dawn Of Justice“), Brian Haley („Die Entführung der U-Bahn Pelham 1 2 3“), Brian Howe („The Majestic“), Geraldine Hughes („Rocky Balboa“), Dreama Walker („Once Upon A Time... In Hollywood“) und John Carroll Lynch aus „Zodiac - Die Spur des Killers“. In einem kleineren Nebenpart schaut zudem noch Eastwoods Sohn Scott (u. a. bekannt aus „Cash Truck“) rein.
"Gran Torino": Das ist die Story
Walt Kowalski (Eastwood) ist ein verbitterter pensionierter Autobauer. Seit dem Tod seiner geliebten Frau lebt der Korea-Kriegsveteran in einem Vorort von Detroit einsam vor sich hin. Dabei muss er mit ansehen, wie die einst von Fabrikarbeitern wie ihm und ihren Familien bevölkerte Gegend immer mehr vor die Hunde geht. Gewalt und von Jugendbanden ausgeführte Überfälle gehören hier längst zur Tagesordnung.
Seinen neuen, von südostasiatischen Einwanderern abstammenden Nachbarn begegnet Walt zunächst mit Ablehnung und offenem Rassismus. In seinen Vorurteilen bestätigt sieht er sich, als der Teenagersohn von nebenan Walts ganzen Stolz, seinen 1972er Ford Gran Torino, zu klauen versucht. Als Thaos (Vang) Familie darauf besteht, dass der Junge seine Schuld abarbeitet, kommt es zu einer vorsichtigen Annäherung …
Eines seiner persönlichsten Werke
Der für ein Budget von unter 30 Millionen Dollar gedrehte Film spielte am globalen Box Office locker das Zehnfache ein. Als klassischer Sleeper-Hit schaffte es der kurz vor Weihnachten 2008 erschienene Titel in seiner fünften Woche nach Veröffentlichung sogar noch auf Platz eins der US-Kinocharts. Dazu kamen einige Monate später die mehr als stattlichen DVD- und Blu-ray-Verkäufe.
„Gran Torino“ ist im Vergleich zu den unmittelbar zuvor oder danach entstandenen Eastwood-Arbeiten „Flags Of Our Fathers“/„Letters From Iwo Jima“, „Der fremde Sohn“, „Invictus“ oder „J Edgar“ ein mit deutlich bescheideneren Mitteln und auch Ambitionen gemachter, viel intimerer Film. In den fast durchgehend positiven bis begeisterten Kritiken war mehrfach zu lesen, dass die von Eastwood verkörperte Hauptfigur klare Züge ihrer Gegenstücke aus sowohl „Dirty Harry“ als auch „Für eine Handvoll Dollar“ aufweisen würde.
Das ganze Werk wirkt sehr persönlich, viel lockerer und weniger rigide als die genannten Großproduktionen – sowohl auf schauspielerischer als auch inszenatorischer Basis. Unsere starke 4 von 5 möglichen Sternen vergebende FILMSTARTS-Kritik analysiert, dass Jazz-Fan Eastwood mit „Gran Torino“ so etwas wie eine freie Variation der ihm ureigenen Themen vorgelegt habe. Dazu passend intoniere er am Ende des Films die ersten Takte des von ihm co-komponierten, melancholischen Titelliedes. Im Fazit heißt es: „‚Gran Torino‘ ist für Eastwood-Fans […] ein absolutes Muss und […] bietet hervorragende Unterhaltung.“ Falls ihr den Film also noch nicht kennen solltet, schaltet unbedingt ein.
Millionen Fans auf der ganzen Welt bewundern Clint Eastwood und seine Filme. Aber welchen Titel bezeichnet der Altmeister eigentlich selbst als seinen Lieblingsfilm? Das erfahrt ihr im folgenden Artikel:
"Mein Lieblingsfilm": Dieses Meisterwerk bewundert Clint Eastwood mehr als jeden anderen Film – und es ist kein Western!*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.