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    "Harry Potter"-Star hat konkrete Wünsche: Das soll die Serien-Neuauflage besser machen als die Filme
    Alena Martens
    Alena Martens
    -Freie Autorin
    Fiebert seit Jahren leidenschaftlich bei den Oscars und Filmfestivals mit und entdeckt gern uralte sowie brandneue Filmperlen aus aller Welt. Binge Watching bei Netflix muss aber auch sein!

    Ginny-Weasley-Darstellerin Bonnie Wright sieht in der umfassenden Serienadaption von „Harry Potter“ die Chance, die vielen Facetten der Nebenfiguren herauszuarbeiten und damit einen frischen Blick auf die Reihe zu werfen.

    Warner Bros. France

    Fan-Debatten über „Harry Potter“ werden (damals wie heute) leidenschaftlich angezettelt und ausgefochten, es wird gemeint und gemunkelt und in den mittlerweile Massen an Texten rund um die magische Welt nach Hinweisen gesucht. Eine Richtung, die dabei immer wieder gern eingeschlagen wird: der Vergleich zwischen Büchern und Verfilmungen. Denn bei einer Sache sind sich die belesenen Fans einig – viele essenzielle Szenen und Details fehlen in den Filmen, für die die Story notwendigerweise komprimiert werden musste.

    Doch die Zeit für mehr Ausführlichkeit ist jetzt gekommen: Die für eine zehnjährige Laufzeit angekündigte HBO-Serienadaption der gesamten „Harry Potter“-Reihe hat die große Chance, mehr in die Tiefe zu gehen und Parts aus den Büchern aufzugreifen, für die in der damaligen Filmreihe schlicht Erzählzeit fehlte.

    Davon dürften vor allem zahlreiche Figuren aus der magischen Welt profitieren, die in den Filmen eher als Nebencharaktere ums zentrale Trio Harry, Ron und Hermine agierten. Eine davon: Ginny Weasley, jüngstes Kind der Weasley-Familie und spätere Partnerin von Harry.

    Die Stunde der Nebenfiguren hat geschlagen

    Die britische Schauspielerin Bonnie Wright, die in den Filmen von 2001 bis 2011 Ginny Weasley darstellte, äußerte gegenüber dem US-Magazin Variety, dass sie sich für die Serie mehr Fokus auf die Entwicklung ihres Charakters und die Entfaltung der Beziehung zu Harry wünsche: „Es gibt viele subtile Momente, in denen sie beginnen, sich ineinander zu verlieben. Ich denke, dass sich ihre Figur in den Büchern zu einer wirklich loyalen und verständnisvollen Freundin für Harry entwickelt, und dass gezeigt wird, warum sie die beste Partnerin für ihn ist. Ich hoffe, dass wir diese Entwicklung in der Serie sehen werden.“

    Mit diesem Wunsch dürfte sie zahlreichen Fans aus dem Herzen sprechen: Der Charakter von Ginny ist eines der am häufigsten betonten Beispiele für deutliche Unterschiede zwischen Buch und Film. Im Buch ein humorvolles Mädchen mit schlagfertigen Dialogen, einer Entwicklung hin zu großem Selbstbewusstsein und sich langsam intensivierender Beziehung zu Harry, wird Ginny im Film doch eher plötzlich das romantische Interesse des Protagonisten zuteil und die Figur bleibt ansonsten eher blass und im Hintergrund (etwas, das auch Bonnie Wright schon öfter öffentlich bemängelt hat). Bei dieser Herangehensweise kein Wunder, dass viele Fans der Filmreihe nicht die größten Befürworter der Harry-und-Ginny-Beziehung sind...

    Vielleicht bekommt die Figur Ginny Weasley in der neuen Serie tatsächlich den gebührenden Raum für Persönlichkeitsentwicklung – und hoffentlich nicht nur sie: Wright betonte, dass auch Charaktere wie Luna Lovegood und Neville Longbottom noch viel mehr Facetten zu bieten haben, und hofft, dass diese ebenfalls mit mehr Aufmerksamkeit bedacht werden.

    Öffentlicher Druck für den neuen Cast

    Für die HBO-Serie, deren Start momentan für 2026 geplant ist, wurden kürzlich Francesca Gardiner („Succession“) als Drehbuchautorin und Mark Mylod als einer der Regisseure verkündet, aktuell läuft nun das Casting. Wright verneinte einen eigenen Auftritt in der Serie und sagte, ein Zurückkehren des Original-Casts in anderen Rollen könnte „verwirrend“ sein. Sie sieht die Serie als Chance für eine neue Generation und sei sich auch bewusst, dass der neue Cast mit mehr Druck konfrontiert sei als die damaligen Darsteller*innen: „Als wir die Reihe machten, wussten wir nicht, wohin sich ‚Harry Potter‘ entwickeln würde. Und zu der Zeit gab es noch keine sozialen Medien und nicht so viel Zugang zur öffentlichen Meinung, also war es eine Art kleine Blase in sich selbst.“

    Gefragt, ob sie Ratschläge für die neue Besetzung habe, sagte sie: „Ich glaube nicht, dass ich irgendwelche Ratschläge geben sollte, denn ich denke, es ist wichtig, dass sie in ihrer eigenen Welt und ihrer eigenen Interpretation davon sind. Ich freue mich also sehr darauf, diesmal auf der anderen Seite, der Seite des Publikums zu sein. Und ich hoffe wirklich, dass sich die Interpretationen anders und lebendig und neu und frisch anfühlen.“

    Bonnie Wrights Karriere als Hogwarts-Alumna

    Wright war kürzlich Teil der „Back to Hogwarts“-Veranstaltung am New Yorker Grand Central Terminal – am 1. September, dem Datum, an dem die fiktiven Zauberschüler*innen jährlich nach Hogwarts zurückkehren. Ein solches Fan-Event hat parallel übrigens auch in Hamburg stattgefunden. Zudem wird Wright demnächst Gast in der US-amerikanischen Back-Show „Wizards of Baking“ sein, die von der „Harry Potter“-Reihe inspiriert ist und an den Original-Filmsets gedreht wird.

    Ansonsten konzentrierte sich Bonnie Wright in den vergangenen Jahren eher auf neue Projekte und nahm dabei öfter eine Rolle hinter der Kamera ein. Zudem engagiert sie sich öffentlich zum Thema Nachhaltigkeit. Prinzipiell ist sie Potter-Projekten gegenüber aber nicht abgeneigt: „Ich gehe immer wieder gerne dahin zurück, damit sind so viele schöne Erinnerungen verbunden.“ Welche „Harry Potter“-Kollegin das ähnlich sieht und weiterhin stark mit der magischen Welt verbunden ist, könnt ihr hier nachlesen:

    "Ich möchte Teil dieser Welt sein": Diese Schauspielerin vergisst manchmal völlig, dass sie bei "Harry Potter" mitgespielt hat

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