Während der Filmfestspiele von Venedig, die wir von FILMSTARTS gerade besuchen und begleiten, fand die Weltpremiere der Horror-Dokumentation „Chain Reactions“ statt. Eigentlich geht es darin angesichts des 50. Jubiläums von „The Texas Chainsaw Massacre – Blutgericht in Texas“ um den Terror-Klassiker von Tobe Hopper.
In dem Film von Alexandre O. Philippe geben fünf unterschiedliche Fans des Meisterwerks ihren ganzen eigenen Blick auf den Horrorfilm. Neben Comedian Patton Oswalt („King Of Queens“), den Regisseur*innen Takashi Miike („Audition“) und Karyn Kusama („Destroyer“) sowie Filmkritikerin Alexandra Heller-Nicholas kommt dabei auch Horror-Papst Stephen King zu Wort. Doch der „ES“- und „Friedhof der Kuscheltiere“-Autor lässt es sich nicht nehmen, auch von anderen Genreperlen zu schwärmen.
"Bis das Blut gefriert" und "Blair Witch Project" haben Stephen King verängstigt
Ausführlich schwärmt King so neben „The Texas Chainsaw Massacre“ auch von Sam Raimis „Tanz der Teufel“. Doch besonders bleibenden Eindruck haben zwei andere Horrorfilme bei ihm hinterlassen. Bei „Blair Witch Project“ musste er laut seiner Erzählung in dem Dokumentarfilm sogar seinen Sohn Joe bitten, den TV auszuschalten. Er hielt den Grusel nicht mehr aus. Eine Rolle könnte dabei aber auch gespielt haben, dass King zu jener Zeit nach einem schweren Unfall im Krankenhaus lag und mit Schmerzmitteln vollgepumpt war. Vielleicht haben die Drogen die unheimliche Wirkung des Films noch verstärkt.
Doch ein anderer Film hat auch ihn nüchternem Zustand komplett verstört: „Bis das Blut gefriert“ alias „The Haunting“ von Robert Wise aus dem Jahr 1963. „This movie scared the living shit out of me“ gibt der Horror-Erfolgsautor in „Chain Reactions“ blumig zu Protokoll. Ähnlich kraftvoll lässt sich das gar nicht übersetzen: „Dieser Film hat mir eine Scheißangst eingejagt“, wirkt schon viel weniger spektakulär.
Das ist "Bis das Blut gefriert"
Der aus dem Jahr 1963 stammende „Bis das Blut gefriert“ von Regisseur Robert Wise ist eine Adaption des Romans „Spuk in Hill House“ von Shirley Jackson. Im Mittelpunkt steht ein scheinbar verfluchtes Herrenhaus, in dem sich paranormale Phänomene ereignen sollen.
Bekannt ist der Film vor allem, weil es Regisseur Wise meisterhaft versteht, subtile Andeutungen und eine beklemmende Atmosphäre zu nutzen, um Angst zu erzeugen, anstatt sich auf explizite Effekte zu stützen. Mit raffinierten Kamerawinkeln, innovativen Soundeffekten und meisterhaften Schwarz-Weiß-Bilder, die eine bedrückende Atmosphäre schaffen, gilt er als prägend für das Horror-Genre. Der Klassiker ist so auch heute noch ein Meilenstein des subtilen Horrors.
Ähnlich prägend ist „The Texas Chainsaw Massacre“ und wir hoffen, dass die angesprochene Dokumentation „Chain Reactions“, aus der auch unser Artikelbild stammt, auch ihren Weg nach Deutschland findet. Denn es ist ein gelungener Blick auf einen Horror-Klassiker aus fünf sehr unterschiedlichen Perspektiven. Nachfolgend haben wir aber erst mal noch den Trailer zu „Bis das Blut gefriert“ für euch:
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