Clubber Lang, Ivan Drago und so weiter – der von Sylvester Stallone nicht nur verkörperte, sondern damals überhaupt erst erfundene Titelheld der „Rocky“-Reihe musste im Laufe seiner Boxer-Karriere gegen einige wahrlich beeindruckende Gegner antreten. Seinem Nachfolger und sportlichem Ziehsohn Adonis Creed geht es in den Spin-Off-Filmen der „Creed“-Reihe nicht anders. Im dritten Teil von 2023 bekommt er es mit seinem furchterregendsten Opponenten bisher zu tun.
„Creed III: Rocky's Legacy“ läuft am heutigen 1. September 2024 erstmals im deutschen Free-TV. ProSieben zeigt das mit Action- und Crime-Thriller-Elementen versehene Sportler-Drama um 20.15 Uhr. Eine Wiederholung folgt am 13. September um 22.55 Uhr. Alternativ könnt ihr den FSK-12-Titel aktuell ohne Aufpreis im Rahmen des Flatrate-Abos von JoynPLUS+* streamen. Zudem ist er als Blu-ray, DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:
Neben Titelstar Michael B. Jordan („Black Panther“) sind in weiteren Hauptrollen ebenfalls Marvel-Veteran*innen zu sehen: Tessa Thompson aus „Thor 3+4“ sowie Jonathan Majors, der in „Ant-Man And The Wasp: Quantumania“ als der ultimative MCU-Bösewicht Kang der Eroberer eingeführt wurde. In anderen wichtigen Parts sind Wood Harris aus „The Wire“ und Phylicia Rashad („The Beekeeper“) dabei.
"Creed III": Das ist die Story
Endlich ist Adonis Creed (Jordan) dort, wo er immer sein wollte: Er ist nicht nur der unumstrittene Schwergewichts-Weltmeister, sondern hat sich auch erfolgreich seinen persönlichen Dämonen gestellt. Wozu also noch weiterkämpfen? Deshalb hängt er seine Boxhandschuhe an den Nagel und will sich fortan nur noch seiner Familie sowie der Förderung neuer Talente widmen.
Doch die Vergangenheit lässt ihn nicht los. Denn plötzlich steht sein alter Jugendfreund Damian (Majors) nach Jahren im Gefängnis wieder vor ihm. Einst wurde Damian eine große Box-Karriere vorausgesagt, doch dann kostete ihn ein Fehltritt als Teenager alles. Wieder in Freiheit will er sich nun im Ring beweisen und bittet Adonis, ihm zu helfen. Allerdings scheint es Damian dabei um noch deutlich mehr zu gehen. Wie weit kann Creed seinem alten Kumpel vertrauen?
Der erste "Rocky"-Film ohne Rocky
„Rocky“- und Sylvester-Stallone-Fans mussten bei Erscheinen von „Creed III: Rocky's Legacy“ ganz stark sein. Denn erstmals in einem Film des kompletten Franchise war ihr Held – abgesehen von seinem Konterfeit auf ein paar alten Fotos und Plakaten im Hintergrund – nicht mehr auf der Leinwand zu sehen. Obwohl Stallone die ganze Reihe überhaupt erst erfunden hatte und durchaus Bereitschaft für einen weiteren Auftritt (wie schon in „Creed“ und „Creed II“) signalisierte, waren das Studio und die Produzenten dagegen. Sie wollten, dass die Figur Adonis Creed endlich auf eigenen Beinen steht und aus dem übergroßen Schatten seines Vorgängers und Mentors tritt.
Stallone war nicht nur darüber enttäuscht, sondern auch über die deutlich düsterere Richtung, die die Verantwortlichen, zu denen natürlich auch Hauptdarsteller sowie Regisseur Jordan zählt, mit dem Film einschlugen. In einem Interview mit dem Branchen-Magazin The Hollywood Reporter sagte er: „Das ist eine bedauerliche Situation, weil ich weiß, was aus [der Geschichte] hätte werden können. [‚Creed‘] wurde in eine ganz andere Richtung geführt, als ich es getan hätte. Es ist eine andere Philosophie – die von [Produzent und Rechteinhaber] Irwin Winkler und Michael B. Jordan. Ich wünsche ihnen alles Gute, aber ich bin da deutlich sentimentaler. Ich mag es [ebenfalls], wenn meine Helden verprügelt werden. Aber ich will einfach nicht, dass sie an diese dunklen Orte gehen. Ich finde, die Menschheit hat schon genug Dunkelheit.“
Jonathan Majors sorgt für negative Schlagzeilen
Abgesehen von den Unstimmigkeiten mit Stallone stand der Film im Veröffentlichungsmonat März 2023 vor allem wegen Jonathan Majors, dem Darsteller des Antagonisten, negativ in den Schlagzeilen. Hatte der Schauspieler doch große rechtliche und private Schwierigkeiten, die ihn letztlich sogar seine Rolle im MCU kosten sollten. Aufgrund seines offensichtlichen Talents ist das natürlich schade. Es ist allerdings auch absolut nachvollziehbar, dass Marvel und der Disney-Konzern nicht weiter mit einem Mann assoziiert werden wollen, der offenbar massive charakterliche Schwächen aufweist und zu Gewaltausbrüchen tendiert.
Über all dies geriet „Creed III: Rocky's Legacy“ ein wenig in den Hintergrund. Und das, obwohl der Film fast das Vierfache seines Budgets von 75 Millionen Dollar einspielen und auch inhaltlich wie inszenatorisch durchaus überzeugen konnte. Unsere gute 3,5 von 5 möglichen Sternen vergebende FILMSTARTS-Kritik zeigt euch die Vorzüge, aber auch einige Schwächen des Films auf. Insgesamt kann man aber sagen, dass „Rocky“-Fans auch ohne Stallone gern mal reinschalten dürfen.
Zuletzt wurde kräftig spekuliert, ob Stallone in dem bereits in der Vorproduktion befindlichen „Creed IV“ vielleicht doch wieder mitmischen könnte. Deutlich konkreter sind da schon die Pläne zu einem von vielen Fans lang herbeigesehnten, anderen Sly-Projekt. FILMSTARTS-Redakteur Julius Vietzen klärt euch im folgenden Artikel darüber auf, um welchen Titel es sich handelt und wann wir mit einem Kinostart rechnen dürfen:
Nach mehr als 30 Jahren: Fortsetzung zu einem der größten Action-Hits von Sylvester Stallone soll nun endlich gedreht werden*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.