„RoboCop“ ist im Detroit der nahen Zukunft angesiedelt. Hier geht die Gesellschaft langsam zugrunde. Der Staat steht unmittelbar vor der Pleite, die Kriminalität nimmt Überhand und der Privatisierungswahn macht selbst vor der Polizei keinen Halt. Inzwischen wird sogar diese von den hohen Tieren des Konzerns OCP kontrolliert und geführt. Der Vorstandsvorsitzende (Dan O'Herlihy) hat auch einen ganz genauen Plan, wie er seine Macht umsetzen möchte:
Er will ein neues Detroit erschaffen, welches unter dem Namen Delta City zu neuem Glanz erblühen soll. Das einzige Problem dabei ist, dass für den vorgesehenen Neustart erst einmal die Kriminalität massiv reduziert werden muss. Aktuell können Gesetzeshüter nur noch vollständig gepanzert auf die Straßen gehen. Doch OCP-Vizepräsident Dick Jones (Ronny Cox) hat bereits eine Lösung dafür: ein Polizeiroboter, in dessen Innerem der im Dienst ums Leben gekommene Cop Murphy (Peter Weller) steckt.
Ein absoluter Kult-Klassiker aus den 1990er-Jahren
Man kann eigentlich nur staunen, wenn man sich das Schaffen von Regisseur Paul Verhoeven anschaut: Nachdem dieser seine holländische Heimat verlassen hat, sollte er in den Vereinigten Staaten Genre-Filme drehen, die sich in Sachen Gesellschaftskritik und Bereitschaft zur Kontroverse nie zurückgehalten haben. Nicht nur „RoboCop“ ist dafür ein Paradebeispiel, sondern auch „Basic Instinct“, „Starship Troopers“ sowie der oftmals zu Unrecht verschmähte „Showgirls“ sind gerade in der Retrospektive aufgrund ihrer damaligen Risikobereitschaft wirklich beachtlich.
„RoboCop“, der im Rahmen seiner Veröffentlichung von der Kritik auch viel Gegenwind erhielt und Paul Verhoeven mit Vorwürfen der reaktionären Gewaltverherrlichung konfrontierte, ist weitaus cleverer, als es der – zugegeben – durchaus trashige Titel vermuten lässt. Mit giftigem Zynismus rechnet der Regisseur durchweg mit den Verfehlungen der US-amerikanischen Regierung ab.
Dabei ist die Inszenierung sicherlich nicht subtil, allerdings begreift Verhoeven die Überhöhungen als Stilelement. Genau dadurch zeichnet sich „RoboCop“ auch immer wieder als grimmige Satire aus, die für den einen oder anderen bösen Lacher gut ist. Aber der Sci-Fi-Actioner punktet darüber hinaus natürlich noch in einem ganz anderen Punkt:
„RoboCop“ ist nicht nur entlarvende Satire, sondern auch durchweg kurzweiliges Genre-Kino, das in Sachen handgemachter Brutalität auch heute noch für großen Augen sorgt. Die ungekürzte Fassung von „RoboCop“ landete Ende der 1980er-Jahren so auch direkt auf dem Index. Erst 2013 kam es zu einer Neuprüfung, die den Film rehabilitierte. In der „Best Of Cinema“-Reihe läuft der Kracher natürlich in seiner vollen Pracht im Kino.
Die "Best Of Cinema"-Reihe – präsentiert von FILMSTARTS
„RoboCop“ läuft am 3. September 2024 im Rahmen der „Best Of Cinema“-Reihe wieder für einen Tag in den deutschen Kinos.
Die von FILMSTARTS präsentierte Programmreihe ist eine Kooperation der Verleiher StudioCanal, Tobis, Constantin Film, X-Verleih und Capelight Pictures. „Best Of Cinema“ bringt Kultfilme und Klassiker aus allen Genres zurück auf die große Leinwand und gibt euch somit die Möglichkeit, eure Lieblingsfilme wieder oder auch endlich einmal im Kino zu sehen. Und natürlich habt ihr mit „Best of Cinema“ auch die Chance, bislang verpasste Meisterwerke direkt im bestmöglichen Rahmen nachzuholen. Mehr dazu findet ihr auf der offiziellen Website.
