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    "Ich provozierte eine Menge Ärger": Der Star-Regisseur hinter einem der umstrittensten Marvel-Filme wollte nach massiver Kritik in Rente gehen
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    „Hulk“ war 2003 nicht nur am Box Office eine Enttäuschung. Auch viele Fans konnten nur wenig mit dem ungewöhnlichen Superhelden-Blockbuster anfangen. Regisseur Ang Lee war davon so getroffen, dass er seine Karriere an den Nagel hängen wollte.

    Als Teil der Avengers und in Gestalt von Mark Ruffalo haben wir Hulk in den vergangenen 12 Jahren immer wieder auf der Leinwand gesehen. Doch ein Solo-Abenteuer rund um das Wutmonster hat es seit 2008 nicht mehr gegeben – was wohl vor allem darauf zurückzuführen ist, dass Disney nicht die alleinigen Vertriebsrechte für die Marvel-Figur besitzt.

    Die bis dato letzten beiden Hulk-Kinofilme blieben zudem beide weit unter den Erwartungen: Nachdem „Iron Man“ erfolgreich das MCU einläutete, wurde „Der unglaubliche Hulk“ (mit Edward Norton in der Titelrolle) im selben Jahr zur Box-Office-Enttäuschung.

    Nicht viel anders erging es fünf Jahre zuvor der Version von Ang Lee, in der Eric Bana in die Rolle des Dr. Bruce Banner schlüpfte, der bei einem fehlgeschlagenen Experiment einer eigentlich tödlichen Strahlendosis ausgesetzt wird – und sich fortan jedes Mal, wenn er wütend wird, in den grünen Riesen Hulk verwandelt.

    Hulk“ spülte 245,4 Millionen US-Dollar in die weltweiten Kinokassen – gemessen an seinem Budget von 137 Millionen zu wenig, um als Erfolg zu gelten. Die Reaktionen von Fans und Kritiker*innen fielen derweil ziemlich kontrovers aus.

    Das liegt sicherlich nicht zuletzt daran, dass „Hulk“ eines der wenigen Beispiele für einen Superhelden-Blockbuster ist, bei dem ein Regisseur weitgehend kompromissfrei seiner persönlichen Vision folgen konnte: Zum einen hat sich Oscar-Preisträger Ang Lee („Life Of Pi“) in Sachen Bildsprache stark an den Comic-Vorlagen orientiert. Zum anderen entschied er sich dafür, die Superhelden-Geschichte nicht als Action-Spektakel zu erzählen, sondern als Psychodrama, das sich vor allem für das Innenleben seines Protagonisten interessiert.

    Dieser Ansatz stieß bei vielen Comic-Fans auf Unverständnis, was auch an Lee nicht spurlos vorbeiging, wie er im Interview mit BBC erklärte: „Nach ‚Tiger & Dragon‘ [Anm.: einem vierfach oscarprämierten Martial-Arts-Epos] wollte ich etwas wirklich Ehrgeiziges machen. Ich bekam, was ich mir wünschte, und provozierte eine Menge Ärger. Ich war erschöpft und sehr müde und hatte das Gefühl, dass ich mich zur Ruhe setzen wollte.“

    Ang Lee wurde von seinem Vater überredet, weiter Filme zu machen

    Es war schließlich sein im Sterben liegender Vater, der ihn umstimmte: „[...] Bevor er starb, sagte er: ‚Mach ruhig noch einen Film‘, weil er sah, wie ich deprimiert war und nichts mehr zu tun hatte. [Vorher] hatte er mich nie ermutigt, Filme zu machen. Selbst als ich einen Oscar bekam, war er der Meinung, ich solle lieber unterrichten oder etwas Richtiges machen.“

    Glücklicherweise ist Lee dem Rat seines Vaters gefolgt – und drehte einen Film, der in die Kinogeschichte einging. Um welches von Brad Pitt, Leonardo DiCaprio und Matt Damon verschmähte Meisterwerk es geht, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

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