Für mich gehört einiges dazu, um von einem perfekten Blockbuster zu sprechen. Ein solcher Film muss mich nicht bloß unterhalten, sondern immer wieder aufs Neue faszinieren und begeistern – und damit meine Liebe fürs Kino Mal um Mal neu entfachen. Ja, es sind wahrlich nur wenige Ausnahmefilme, denen es nebenbei auch noch gelingt, das Kino nachhaltig zu prägen – und selbst Jahrzehnte später praktisch unvergleichlich zu sein. Für mich haben diesen Status bis heute nur wenige Filme erreicht. Neben „Jurassic Park“ so etwa auch „True Lies - Wahre Lügen“ von James Cameron.
Nachdem Action-Enthusiasten viele, viele Jahre warten mussten, bis der Kracher mit Arnold Schwarzenegger und Jamie Lee Curtis endlich den Weg auf Blu-ray gefunden hat – und dann sogar direkt als 4K-Blu-ray erschienen ist –, läuft „True Lies“ am heutigen 12. August 2024 ab 20.15 Uhr auch mal wieder im TV. Und zwar bei Kabel 1.
Eine uneingeschränkte Empfehlung können wir für die Ausstrahlung zur Prime Time allerdings nicht aussprechen. Denn die ebenso brachiale wie launige Agenten-Sause wurde von der FSK ab 16 Jahren freigegeben – und darf somit erst ab 22 Uhr in voller Länge gezeigt werden. Alternativ könnt ihr auf die voraussichtlich ungekürzte Wiederholung am 14. August (um 23.20 Uhr), auf Disney+* oder die bereits erwähnte UHD-Scheibe ausweichen.
"True Lies": Mehr Action geht nicht!
In „True Lies“ erzählt James Cameron die Geschichte von Harry Tasker (Arnold Schwarzenegger), der seit vielen Jahren ein Doppelleben führt. Seine Frau Helen (Jamie Lee Curtis) lässt er in dem Glauben, ein langweiliger Computerfachverkäufer zu sein. In Wahrheit aber verdient er seine Brötchen als Geheimagent, der auf seinen halsbrecherischen Missionen regelmäßig sein Leben aufs Spiel setzt.
Als sich Helen ausgerechnet etwas mehr Aufregung in ihrem eintönigen Alltag wünscht, droht das Geheimnis ihres Mannes jedoch aufzufliegen – und schon läuft sie Gefahr, ihren Wunsch nach etwas mehr Abenteuer ganz schnell wieder zu bereuen...
Ob Jetski oder Motorrad, Stretchlimousine oder Helikopter, Kampfjet oder Pferd: Mit einer Kreativität, wie sie sonst nur Jackie Chan zeigt, setzt James Cameron hier verschiedenste Fortbewegungsmittel ein, um seinen Actionszenen Abwechslung einzuverleiben. Doch im Gedächtnis bleiben die gewaltigen Explosionen, die heftigen Shootouts und die rasanten Verfolgungsjagden (inklusive Motorradsprung von einem Hochhausdach und einer legendären Pferd-im-Lift-Sequenz) vor allem auch, weil James Cameron selbst in Szenen, die bewusst chaotisch sind, seinem Publikum nie die Übersicht über das Geschehen nimmt.
Und wie es in den Filmen des „Avatar“-Masterminds eigentlich fast immer der Fall ist: Auch wenn die Actionsequenzen allein aufgrund ihrer Choreografie und Wucht auch heute noch beeindrucken, leben auch sie vor allem von den Figuren, die sie durchleben. Dass Jamie Lee Curtis sowohl das graue Mäuschen („Halloween“) als auch die Sexbombe („Die Glücksritter“) spielen kann, wusste man schon vorher. Doch wie die Oscarpreisträgerin hier beide Aspekte unter einen Hut bringt, ist zum Brüllen komisch und schlicht saumäßig unterhaltsam.
Dasselbe gilt für Arnold Schwarzenegger, der hier nicht nur den abgebrühten Helden gibt, sondern – nicht ganz zufällig nur ein Jahr nach „Last Action Hero“ – eine etwas überhöhte Version seiner selbst. Gepaart mit Camerons Gabe für das Erzählen universeller Geschichten und Curtis' Performance, ergab und ergibt das auch heute noch pures Kino-Dynamit. Ja, hier funkt und knallt es auch drei Jahrzehnte später noch – und zwar selbst in jenen Szenen, in denen keine Pyrotechnik zum Einsatz kommt.
Mehr über einen nicht zustande gekommenen Film mit Schwarzenegger und Sylvester Stallone erfahrt ihr indes hier:
"Wir zwei Trottel als halbwegs attraktive Frauen?": Sylvester Stallone enthüllt gescheitertes Filmprojekt mit Arnold Schwarzenegger*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.
