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    Über 30 Jahre nach dem Ende des Sitcom-Hits "Die Bill Cosby Show" macht Netflix einen Serien-Nachfolger
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    Schon mit „Die wilden Neunziger“ hat Netflix einen alten Sitcom-Klassiker erfolgreich fortgesetzt. Das versucht man nun wohl erneut: Eine Fortsetzung zum „Bill Cosby Show“-Spin-off „College Fieber“ ist in Arbeit.

    NBC

    In Deutschland wurde „Die Bill Cosby Show“ vor allem zum Erfolg, als ProSieben die Serie von 1989 bis 1993 erstmals komplett ausstrahlte, nachdem sie teilweise schon im ZDF gelaufen war. In den USA ist es eine der Erfolgssitcoms schlechthin, lief dort von 1984 bis 1992 mit 201 Folgen in acht Staffeln auf NBC. So kam man schon früh auf die Idee, das Universum zu erweitern.

    Bereits 1987, nach der dritten Staffel der Hauptserie, entstand so das Spin-off „College Fieber“ rund um Cliff Huxtables (Bill Cosby) Tochter Denise, die zu Hause auszieht und aufs College geht. Weil Hauptdarstellerin Lisa Bonet aber nach einer Staffel ihrer eigenen Serie ausstieg, wurde diese überarbeitet. Im Mittelpunkt standen fortan ihre College-Freunde Whitley (Jasmine Guy) und Dwayne (Kadeem Hardison), die sich ineinander verlieben und am Ende ein Kind erwarten. Hier knüpft nun eine neue Serie an.

    Nun geht die Tochter ans College

    Im Mittelpunkt der „College Fieber“-Fortsetzung, die laut Deadline für Netflix umgesetzt wird, soll nämlich Whitleys und Dwaynes Tochter stehen. Damit greift der Streamingdienst mit dem großen roten N im Logo das Erfolgskonzept von „Die wilden Neunziger“, wo man ebenfalls die Tochter zweier Hauptfiguren aus dem Original „Die wilden Siebziger“ ins Zentrum rückt, neu auf.

    In der Fortsetzung wird die Tochter ihrerseits ans Hillman College gehen, wo sich schon ihre Eltern kennenlernten und welches auch in der Hauptserie „Die Bill Cosby Show“ immer wieder eine Rolle spielte. Schließlich lernten sich Cliff und Clair Huxtable dort einst kennen.

    Für die Umsetzung der Sitcom mit jeweils halbstündigen Folgen hat Netflix Felicia Pride engagiert, die für eine Zeit an „Grey's Anatomy“ beteiligt war. Zum Produktionsteam gehört unter anderem „The Old Guard“-Regisseurin Gina Prince-Bythewood, die bereits an der Originalserie mitwirkte.

    Kehren auch Original-Stars für das neue "College Fieber" zurück?

    In Deutschland war dem Original, das auch auf ProSieben lief, nicht der große Erfolg beschieden. Dabei war die Originalserie in den USA ein echter Hit, lief über sechs Staffeln. Die spätere Oscarpreisträgerin Marisa Tomei war für ein Jahr Teil der Besetzung und begann dort übrigens ihre Karriere. Auch Jada Pinkett Smith gehörte längere Zeit zum Cast. Der 1996 erschossene Rap-Superstar Tupac Shakur hatte eine Gastrolle.

    Ob die Netflix-Fortsetzung hier also ein großes Publikum finden wird, wird sich zeigen. Laut den Informationen des Branchenmagazins Deadline will man auf jeden Fall auch originale Cast-Mitglieder für ein Mitwirken in Gastrollen gewinnen. Auf große Verbindungen zur eigentlichen Ur-Serie „Die Bill Cosby Show“ sollte man dabei aber nicht hoffen. Schon „College Fieber“ löste sich mit Bonnets Ausstieg nach der ersten Staffel komplett vom Original. Bei dem Sequel zum Spin-off wird man das erst recht tun – insbesondere aufgrund der Personalie Bill Cosby.

    Bill Cosby – der Elefant im Raum für Netflix

    Der einstige Sitcom-Superstar sitzt zwar nicht mehr im Gefängnis, nachdem er ursprünglich wegen sexuellen Missbrauchs in drei Fällen schuldig gesprochen wurde. Die Aufhebung des Urteils war aber kein Freispruch, sondern erfolgte nur aufgrund einer von einem Gericht festgestellten „Verletzungen der verfassungsmäßigen Rechte“ des ehemaligen Schauspielers.

    Weil ihm ein Staatsanwalt zusagte, keinen Strafprozess anzustrengen, wenn Cosby in einem Zivilverfahren zu seinen Taten aussagt, sah es ein Gericht als unzulässig an, dass ein anderer Staatsanwalt dann doch einen Strafprozess einleitete und dabei sogar Cosbys Aussagen aus dem Zivilprozess nutzte. Seit der Freilassung wurde Cosby bereits in einem weiteren Zivilverfahren verurteilt, einem Opfer Schadenersatz zu zahlen. Zahlreiche weitere Anschuldigungen gegen den Star, die verjährt sind und daher nicht verfolgt werden können, existieren zudem.

    Netflix dürfte also einen weiten Bogen um jegliche Verbindungen zu Cosby machen. Laut Deadline war dies sogar ein Problem für das ganze Projekt, das seit Jahren in Planung ist, aber genau deswegen immer wieder zum Erliegen kam. Denn Cosby ist der Produzent und Schöpfer der Originalserie, damit eigentlich an einer Fortsetzung mindestens finanziell und mit einer Nennung zu beteiligen. Welche Lösung dafür gefunden wurde, ist noch nicht bekannt.

    Dass es in der neuen Serie ein Easter-Egg gibt und in den Fluren des Hillman College plötzlich ein Bild des ehemaligen Absolventen Cliff Huxtable hängt, sollte man aber ganz sicher nicht erwarten.

    Über eine neue Serie auf Netflix, die dagegen schon in Kürze erscheint, erzählen wir euch hier mehr:

    Netflix schnappt sich Thriller-Hit mit "Der Hobbit"-Star: Schon in Kürze bekommt ihr Hochspannung im Flugzeug
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