Die großen Zensur-Zeiten sind in Deutschland glücklicherweise vorbei. Werke, die in den 70er- und 80er-Jahren noch grausam zerstückelt oder komplett beschlagnahmt wurden, werden nach einer Neuprüfung heutzutage oft ungeschnitten veröffentlicht – und teilweise sogar mit einer deutlich milderen Altersfreigabe versehen.
Dennoch kann es noch immer passieren, dass ein Film gekürzt in die Kinos kommt. Im Falle des Animationsabenteuers „200% Wolf“, das bereits ab dem 8. August 2024 über die Leinwände flimmert, hätte wohl aber keiner damit gerechnet. Und die Schere hat ganze Arbeit geleistet: Ganze 2 Minuten und 40 Sekunden fehlen der Fassung, die ab morgen zu sehen ist.
Bei dem Sequel handelt es sich um eine Weiterführung der Serie „100% Wolf – Die Legende des Mondsteins“, bei der wir Freddy Lupin auf seiner Mission begleiten, als Schüler an der Heulstein Akademie aufgenommen zu werden. Diese renommierte Schule für Werwölfe ist der Traum eines jeden angehenden Ungetüms. Mit „100% Wolf“ startete 2021 zudem der erste Leinwandausflug des kämpferischen Jung-Wolfs in den deutschen Lichtspielhäusern, der hierzulande etwas über 78.000 Besucher*innen in die Kinos lockte.
"200% Wolf": Für eine niedrige Altersfreigabe wurde der Film geschnitten
In seinem neusten Kinofilm muss sich der tapfere Pudel Freddy Lupin erneut beweisen. Zwar hat er die Fähigkeit, sein Werwolfsrudel anzuführen, doch aufgrund seines Aussehens wird er nicht ernst genommen. Wenn er doch nur etwas „wölfischer“ wirken könnte. Mit ein wenig magischer Hilfe soll sich das ändern ...
... doch das zieht ungeahnte Konsequenzen nach sich. Zwar sieht Freddy nun aus wie ein echter Werwolf, doch damit hat er auch Mondgeist Moopoo entfesselt. Dieser kleine Störenfried sorgt für reichlich Unfug und könnte obendrein die Erde ins Chaos stürzen. Freddy muss schnell eine Lösung für das Problem finden!
Schon der erste Trailer zu „200% Wolf“ zeigt, was das Problem ist: Der Animationsspaß ist stellenweise doch ganz schön aufregend. Rechteinhaber Constantin Film hat bei der Vorlage des Films bei der FSK eine Einstufung ab sechs Jahren erhalten – was aber nicht im Einklang mit der anvisierten Zielgruppe des Verleihs stand. Ähnlich wie bei den „PAW Patrol“-Kinoausflügen möchte man auch für das jüngste Publikum funktionieren – und so wurden einige Momente aus dem Film entfernt, damit „200% Wolf“ doch noch ohne Altersbeschränkung in den Kinos anlaufen kann.
Und der Plan ist aufgegangen: Wie Schnittberichte.com exklusiv berichtet, wird ab morgen die um 2 Minuten und 40 Sekunden gekürzte Fassung in den Sälen flimmern, die problemlos von jeder Altersstufe genossen werden kann. Ob das deutsche Publikum je in den Genuss der anscheinend deutlich aufregenderen FSK-6-Version kommen wird (etwa im Heimkino), ist zu diesem Zeitpunkt ungewiss.
Wer nochmal richtig Adrenalin tanken will, kann sich hier noch einmal den Trailer zu „200% Wolf“ anschauen, der bereits erahnen lässt, warum die Zensurschere angesetzt werden musste: