In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik holte sich der Mystery-Thriller „Prestige – Die Meister der Magie“ hervorragende 4,5 Sterne. Für manche Filmfans verdient der mit Christian Bale, Hugh Jackman, Michael Caine und Scarlett Johansson besetzte Film sogar noch größeres Ansehen. Der Verfasser dieses Artikels zählt sich dazu. Für ihn gilt: „Prestige“ ist der beste Film von Meisterregisseur Christopher Nolan.
Das heißt allerdings nicht, dass es unmöglich ist, Kritikpunkte an ihm zu finden. So hat einer der beliebtesten TV- und Bühnenmagier der Welt ein entscheidendes Problem mit dem Thriller. Bevor ihr es euch durchlest, solltet ihr aber dringend „Prestige“ gucken, sofern ihr diese atmosphärische Rätselkiste von einem Film noch nicht kennt. „Prestige“ ist via Amazon Prime Video als Leih- und Kauf-VOD verfügbar.
"Prestige": "Zu perfekt" und "ein bisschen dumm" liegen eng beisammen
Im Mittelpunkt von „Prestige“ stehen die im späten 19. Jahrhundert tätigen Bühnenmagier Robert Angier (Hugh Jackman) und Alfred Borden (Christian Bale). Die beiden Entertainer sind von Perfektionsdrang getrieben – und davon, den jeweils anderen immer wieder aufs Neue zu übertrumpfen. Eine Rivalität, die einen hohen Preis verlangt...
Der von Christopher und Jonathan Nolan verfasste Film ist durchzogen von ehrfürchtiger Begeisterung für die Kunst der Illusion. So dreht sich ein eindringlicher Monolog um die typische Dramaturgie (nicht nur) von Zaubertricks. Eine entscheidende Regel der Bühnenmagie scheinen die Nolan-Brüder allerdings bei der Gestaltung ihres Films ignoriert zu haben.
Für den YouTube-Kanal der Vanity Fair begutachtete der TV- und Bühnenzauberer Penn Jillette eine Vielzahl an Magie-Szenen aus Filmen und Serien – darunter aus „Prestige“. Ganz konkret setzte sich Jillette mit einer Szene rund um Jackmans Robert Angier auseinander.
Darin wirft Robert einen Zylinder im hohen Bogen über die Bühne. Daraufhin schreitet er durch eine auf der Bühne aufgebaute Tür – und kommt plötzlich mehrere Meter weiter aus einer anderen Tür heraus, um den Zylinder zu fangen. „Na, das war ja mal was. Er hat eine große Distanz zurückgelegt – was wäre in einem Film einfacher“, fragt Jillette neckisch.
Der auch als TV-Moderator tätige Bühnenmagier, zu dessen Repertoire scherzhafte Dekonstruktionen populärer Illusionen zählen, urteilt weiter: „Mich dünkt, dass Filme eine Sache nie berücksichtigen: In einer Zaubershow muss alles plausibel sein. Das hier ist ein Beispiel für einen Trick, der in einer Liveshow grottig wäre.“ Der Grund dafür ist eine laut Jillette wichtige Grundregel der Bühnenmagie, die diese Szene ignoriert:
„Es gibt das sogenannte ,Zu perfekt'-Prinzip. Wenn ein Trick so perfekt ist, dass es nur eine einzige Möglichkeit gibt, wie du ihn hinbekommst – dann hast du das auch so gemacht!“ Durch diese Zerstörung sämtlicher Zweifel werde eine Bühnenillusion durchschaubar – und daher langweilig. Jillette betont gegenüber Vanity Fair jedoch, dass er sich einzig und allein an dieser Filmsequenz stößt: „Ich spreche nicht von Hugh Jackman oder vom Film in seiner Gesamtheit – aber dieser eine Trick? Ein bisschen dumm!“
Nicht nur der Autor dieser Zeilen würde für „Prestige“ eine unbedingte Empfehlung aussprechen, sondern auch die FILMSTARTS-Community – die nämlich hat den Thriller zum besten Film mit Hugh Jackman gewählt. Welche Werke sich ansonsten im Ranking tummeln und ob es auch der aktuelle Kino-Überflieger „Deadpool & Wolverine“ schon in die Top 10 geschafft hat, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
4,42 von 5 Sternen! Das ist der beste Film von Hugh Jackman – und es ist nicht "Deadpool & Wolverine"*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.