… die Rede ist natürlich von „Godzilla Minus One“. Der 33. Godzilla-Film aus dem Hause Toho war eine der Kino-Überraschungen des letzten Jahres, konnte (bei Produktionskosten von gerade einmal 10 bis 15 Millionen Dollar) mehr als 116 Millionen Dollar einspielen, den Oscar in der Kategorie Beste visuelle Effekte abstauben und obendrein auch noch „Interstellar“- und „Oppenheimer“-Macher Christopher Nolan überzeugen, der den Mix aus Kaiju-Kracher und Kriegsdrama als „unglaublichen Film“ bezeichnet.
Die Überraschung war groß, als der Film – der für den Autor dieses Artikels übrigens zu den Kino-Highlights des Vorjahres sowie zu den besten Godzilla-Verfilmungen aller Zeiten zählt – am 1. Juni dann plötzlich ganz ohne Vorankündigung bei Netflix landete. Zu einer hiesigen Auswertung auf DVD, Blu-ray und 4K-Blu-ray fehlt zwei Monate später zwar immer noch jede Spur, auf der Streaming-Plattform mit dem roten „N“ gibt's hingegen neuerlichen, frischen Nachschub. Ab sofort könnt ihr „Godzilla Minus One“ nicht nur in der Kinofassung, sondern auch in der an das ikonische Original von 1954 angelehnten Schwarz-Weiß-Fassung auf Netflix streamen.
Nach dem internationalen Erfolg des Films kam die alternative Version unter dem Titel „Godzilla Minus One/Minus Color“ in den USA sowie in Japan kurzzeitig sogar ins Kino. Hierzulande kommen wir nun mit Verspätung im Heimkino auf unsere Kosten – endlich!
"Godzilla Minus One": In Schwarz-Weiß noch intensiver?
Regisseur Takashi Yamazaki erzählt in „Godzilla Minus One“ die Geschichte des desertierten Kamikaze-Piloten Koichi Shimisha (Ryunosuke Kamiki), der gegen Ende des Zweiten Weltkrieges ein technisches Problem vortäuscht, um auf der Insel Odo landen zu können – wo sich sein Leben für immer verändert. Denn dort kommt es zu seiner ersten Begegnung mit Godzilla: Doch Koichi versäumt es, das Feuer auf die gewaltige Kreatur zu eröffnen, die das Eiland und den Großteil der darauf befindlichen Menschen schließlich dem Erdboden gleich macht.
Von Schuldgefühlen geplagt, versucht er in den Jahren darauf, gemeinsam mit Noriko (Minami Hamabe) in Tokio ein neues Leben zu beginnen. Als das im Volksmund als Gojira bekannte Monster jedoch erneut die Bildfläche betritt, sieht Koichi endlich seine Chance gekommen, seine offene Rechnung zu begleichen, mit seiner Vergangenheit abzuschließen und seine Schuldgefühle hinter sich zu lassen. Doch dafür muss er erst einen Weg finden, Godzilla zu töten…
„Godzilla Minus One“ brennt sich nicht nur mit der Zerstörungswut ins Gedächtnis, mit der die titelgebende Riesenechse Japan den nächsten Schlag versetzt, nachdem das Land durch den Krieg bereits auf Null gesetzt wurde (daher auch der Titel Minus One). Der Film funktioniert nicht zuletzt auch als Nachkriegsdrama, das sich dem „Leben danach“ mit seinen schier unvorstellbar scheinenden Herausforderungen widmet.
In der Schwarz-Weiß-Version soll der emotionale Punch noch einmal stärker, der Film und sein Monster „realistischer, dokumentarischer und furchteinflößender“ daherkommen. Inwieweit das am Ende tatsächlich funktioniert oder ob die altbekannte Kino-Farbfassung am Ende doch die bessere ist, könnt ihr ab sofort auf Netflix feststellen.
Ob Toho mit einem weiteren für sich allein stehenden Godzilla-Film weitermacht oder wir uns vielleicht sogar auf eine „Godzilla Minus One“-Fortsetzung freuen dürfen, bleibt indes abzuwarten. FILMSTARTS-YouTuber und Godzilla-Enthusiast Sebastian Gerdshikow greift im folgenden Video schon mal einige Hinweise aus dem Film auf, die in einem möglichen Sequel noch eine Rolle spielen dürften:
