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    "Ich mag den Film": "Ghostbusters"-Star der ersten Stunde verteidigt den Reboot
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Er gehört nicht nur zur Ur-Besatzung bei den „Ghostbusters“, sondern auch zu den treibenden kreativen Kräften hinter dem Komödien-Blockbuster. Nun stellt sich Dan Aykroyd schützend vor den umstrittenen Kanon-Außenseiter im Franchise.

    Die „Ghostbusters“-Reihe nahm 1984 mit einem regelrechten Sensationserfolg ihren Anfang: Die übernatürliche, mit zahlreichen Trickeffekten aufgepeppte Komödie war in den USA der größte Kassenschlager ihres Jahrgangs und lockte über vier Millionen Menschen in die deutschen Kinos. Seither kamen vier weitere „Ghostbusters“-Filme auf die große Leinwand – doch nur drei davon spielen in derselben Kontinuität wie das Original.

    Allein schon deshalb steht „Ghostbusters – Answer The Call“ aus dem Jahr 2016 wie ein Außenseiter da. Zudem wurde die mit einer hauptsächlich weiblichen Besetzung auftrumpfende 144-Millionen-Dollar-Produktion Zielscheibe galliger Kommentare in den sozialen Netzwerken, die nachhaltig den Ruf der Komödie verfärbten. Aber jetzt setzt sich mit Dan Aykroyd einer der wichtigsten Namen im „Ghostbusters“-Franchise für das kontrovers behandelte Reboot ein.

    Warme Worte für die weiblichen Ghostbuster

    Aykroyd spielte nicht bloß in allen „Ghostbusters“-Filmen mit, sondern ist als Ko-Autor des Originals auch einer der Schöpfer der populären Reihe. In „Ghostbusters“ und dem ebenfalls von ihm mitverfassten „Ghostbusters II“ von 1989 sowie in den Legacy-Sequels „Ghostbusters: Legacy“ von 2021 und dem dieses Jahr gestarteten „Ghostbusters: Frozen Empire“ spielte er den Parapsychologen Dr. Raymond Stantz.

    Im 2016 gestarteten „Ghostbusters“-Reboot wiederum absolvierte er einen Cameo als Taxifahrer, der sich während einer drohenden Geisterapokalypse erstaunlich entspannt zeigt. Und auch, wenn er nur kurz im Reboot zu sehen ist: Aykroyd hat viel Lob dafür übrig. „Ich mag den Film, den [Regisseur] Paul Feig mit diesen herausragenden Frauen gemacht hat“, lässt sich Aykroyd in einem aktuellen People-Interview zitieren.

    „Junge, habe ich den Film gern“, holt er weiter aus und lobt unter anderem die Hauptbesetzung des Films: „Ich finde, dass der Schurke am Ende richtig großartig war. Ich liebe so viel daran. Und natürlich: Kate McKinnon, Leslie Jones, Melissa McCarthy und Kristen Wiig – du kannst niemand besseres finden.“ Aykroyd betont, dass er gerne zu Protokoll gibt, wie stolz er auf den Film sei, sowie darauf, an ihm mitgewirkt zu haben.

    „Ich unterstütze ihn vollauf – und ich würde ihn keinesfalls besudeln“, so Aykroyd gegenüber People. Wenn er etwas am „Ghostbusters“-Reboot kritisiert, dann seinen eigenen Beitrag daran.

    Frust über den Kostenpunkt

    Wie bei „Ghostbusters: Legacy“ und „Ghostbusters: Frozen Empire“ agierte Aykroyd beim Reboot als ausführender Produzent. Und in dieser Funktion hätte er nach eigener Aussage einen besseren Job machen können, um die Reboot-Crew zu unterstützen: „Ich war damals sauer auf sie, weil ich als Produzent für sie da sein sollte, meiner Aufgabe aber nicht nachgekommen bin und angesichts der Kosten keinen Einspruch erhoben habe“, so Aykroyd. „Der Film kostete mehr, als er wohl hätte tun sollen – wie es immer der Fall ist. All diese Filme kosten zu viel.“

    Damit scheint Aykroyd bezüglich eines Kommentars zurückzurudern, den er 2017 im britischen Frühstücksfernsehen von sich gegeben hat. Damals urteilte er: „Ich war wirklich glücklich mit dem Film, aber er war zu teuer. Und Sony mag es nicht, Geld zu verlieren“, so Aykroyd in „Sunday Brunch“ (via IndieWire). „ Der Film hat weltweit viel Geld eingespielt, aber weil er so viel gekostet hat, wird es wirtschaftlich schwer tragbar, einen neuen zu machen. Das ist also schlecht – der Regisseur, er hat zu viel ausgegeben.“

    Aykroyd schob damals noch Feig die alleinige Schuld in die Schuhe, weil das Budget durch Nachdrehs um „30 bis 40 Millionen Dollar“ angestiegen sei. Und das hohe Budget spielte tatsächlich eine Rolle darin, dass Feigs „Ghostbusters“ nicht so profitabel war wie erhofft.

    Denn blickt man allein auf die Kinoeinnahmen, steht sein Film sogar ein Stückchen besser da als die, die nach ihm gestartet sind: Das Reboot kam weltweit auf Einnahmen von über 229 Millionen Dollar, „Ghostbusters: Legacy“ wiederum generierte 204,33 Millionen Dollar und „Ghostbusters: Frozen Empire“ brachte es auf 201,84 Millionen. Allerdings kosteten die Legacy-Sequels jeweils nur 75 und 100 Millionen Dollar.

    Jetzt gibt sich Aykroyd also mehr Mitschuld am finanziellen Schicksal des Reboots, da er als Produzent bessere Vorkehrungen hätte treffen können, um unnötige Ausgaben zu vermeiden.

    Der Regisseur des Reboots zeigt sich dankbar

    Seitens Paul Feig gibt es dahingehend keinerlei böses Blut. Auf der gemeinhin weiter als Twitter bekannten Plattform X teilte der Regisseur Aykroyds People-Interview und kommentierte:

    Dan ist der Beste. Er ist mein Comedy-Held, seit meinen Anfängen bei 'Saturday Night Live', und er war ein großer Einfluss auf meine Karriere. Ich werde niemals diesen Thrill vergessen, den ich hatte, weil er so begeistert war, nachdem wir zusammen den Final Cut von 'Ghostbusters – Answer The Call' gesehen haben. Ich werde es ihm für immer danken, dass er mich in die 'Ghostbusters'-Familie gelassen hat.“

    In naher Zukunft widmet sich Feig nicht aber Geistern oder Produzenten, die nicht strenger auf das Budget achten. Stattdessen wird er ein erfolgreiches, nervenaufreibendes Netflix-Format adaptieren und von ganz grausigen Mitmenschen erzählen. Mehr dazu erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    Nach dem Netflix-Hit: "Ghostbusters"-Regisseur bringt Psycho-Thriller um Nachbarschaftsterror nun ins Kino!
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