In den deutschen Kinos ging sie unerklärlicherweise völlig unter. Doch seither hat sich die rasante, einfallsreiche Action-Parodie „Hot Fuzz“ zum allseits beliebten Pflichtprogramm entwickelt. Für Fans von Simon Pegg, der mittlerweile zur Stammbesetzung des Action-Franchises „Mission: Impossible“ zählt, wie für Fans von Regisseur Edgar Wright, der danach unter anderem die hochmusikalische Action-Sause „Baby Driver“ inszenierte.
Und natürlich für alle, die klischeehafte Actionfilme lieben, über sie den Kopf schütteln oder liebevoll-bewundernd über sie lachen können. Denn mit genialen Sprüchen, schrägen Figuren und brillanten Running Gags ist „Hot Fuzz“ ein herausragender Comedystreich. RTL 2 zeigt „Hot Fuzz“ heute, am 13. Juli 2024, ab 20.15 Uhr – und ihr solltet keinesfalls einschalten!
Nicht bloß, weil die ausführlichen Werbeunterbrechungen zur Primetime das Tempo dieser satirisch-albernen Action-Persiflage ausbremsen. Sondern vor allem, weil der Film nur gekürzt ausgestrahlt wird – aufgrund einiger herrlich-bescheuert überzogener Gewaltspitzen ist er nämlich ab 16 Jahren freigegeben und darf in dieser Form erst nach 22 Uhr im Free-TV laufen.
Wenn ihr trotzdem Lust auf „Hot Fuzz“ bekommen habt: Das große Vergnügen mit Ex-Bond Timothy Dalton in einer famos-sarkastischen, selbstverliebten Rolle ist beim Sky-Streamingdienst WOW im Abo enthalten:
Zudem gibt es den Film bei diversen Diensten als Leih- und Kauf-VOD – etwa bei Amazon Prime Video*. Falls ihr ALLSTARS als Prime Video Channel* abonniert habt, könnt ihr das Comedy-Feuerwerk sogar ohne Zusatzkosten streamen. Alternativ zeigt ihr euch einfach etwas geduldiger: RTL 2 wiederholt „Hot Fuzz“ ungekürzt in der Nacht von heute auf morgen ab 2.10 Uhr. Zu so später Stunde sind zudem im Regelfall die Werbepausen ein Stück kürzer!
"Hot Fuzz": Wilder Action-Wahn im Kuhkaff
Der Londoner Polizist Nicholas Angel (Simon Pegg) ist ein harter Hund, ein Überflieger und... eine echte Nervensäge. Daher wird er gegen seinen Willen zum Dienst in Sandford versetzt, einem verschlafenen Örtchen in der Grafschaft Gloucestershire. Ins Team der dortigen, überschaubaren Polizeidienststelle fügt er sich partout nicht ein, jedoch wird er vom naiven Danny Butterman (Nick Frost) bewundert und mit Fragen durchlöchert.
Ständig muss Angel seinen Bewunderer daran erinnern, dass das wahre Polizeileben nicht solchen Filmen wie „Bad Boys 2“ oder „Gefährliche Brandung“ gleicht. Aber eine Reihe brutaler „Zufälle“ in Sandford lässt die Frage aufkommen: Was, wenn doch?!
Bloß rund 260.000 Menschen kamen hierzulande in den Genuss, „Hot Fuzz“ auf der großen Leinwand zu sehen. Die meisten seiner Fans erarbeitete sich der Film im TV und Heimkino – und da selbst die „Hot Fuzz“-DVD viele informative Extras bereithielt, dürften Fun Facts über den Film weit verbreitet sein. Etwa, dass der für wenige Sekunden zu sehende, verwahrloste Mann im Weihnachtsmannkostüm, der Angels Hand mit einem Messer durchbohrt, von „Herr der Ringe“-Regisseur Peter Jackson gespielt wird (s. Titelbild). Oder dass Cate Blanchett Angels Ex spielt, die zu Filmbeginn auftaucht, aber nie ihre Schutzmaske abnimmt.
Eine einfach brillante Besetzung
Auch, dass „Der Hobbit“-Titelheld Martin Freeman und „Fluch der Karibik 2“-Fiesling Bill Nighy in Nebenrollen zu sehen sind, dürfte wohl nur noch „Hot Fuzz“-Uneingeweihte überraschen. Ebenso wie der nahezu ausschließlich aus Anzüglichkeiten bestehende Auftritt der späteren „The Favourite“-Oscar-Gewinnerin Olivia Colman.
Doch worauf ihr ja mal achten könntet, ganz gleich, ob ihr „Hot Fuzz“ zum ersten oder zum dreiundzwölfzigsten Mal schaut: Die Fieslinge verwenden vornehmlich sehr alte Schusswaffen – womit Wright in seinem überdrehten, schrägen Action-Feuerwerk eine strenge Logik bewahrt, die seinem Helden gefallen dürfte.
Im Vereinigten Königreich gibt es deutlich strengere Waffengesetze als in den USA – und daher müssen für die ausartenden Schusswechsel halt betagte Waffen herhalten, die die bösen Figuren wahrscheinlich in alten Verstecken gefunden haben. Frische Knarren können sie ja nicht im nächstbesten Großhandel kaufen...
Somit behält Angel ein Stück weit recht: Ja, „Hot Fuzz“ bricht gen Ende in Wahnsinn aus, fast so, wie es sich „Bad Boys 2“-Fan Danny ausmalte. Dennoch zeigt sich, dass die (britische) Realität nicht so ist wie ein US-Actionfilm – und so ein Irrsinn wie in Sandford überaus unwahrscheinlich bleibt. Davon kaufen kann sich Angel aber nichts, nicht einmal eine Eiswaffel...
Übrigens: Angel-Darsteller Simon Pegg sprach sich kürzlich gegen eine Neuauflage von „Shaun Of The Dead“ aus. Weshalb der Film, mit dem Edgar Wright international bekannt wurde, nicht angepackt werden sollte, erklärt Pegg im folgenden Artikel:
"Ich wäre sauer": "The Boys"-Comeback-Star hält nichts von einem Reboot eines der besten Zombiefilme aller ZeitenDies ist eine überarbeitete Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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