„Find Me Guilty – Der Mafiaprozess“ beruht auf wahren Begebenheiten, in dem mit Originalzitaten aus den obersten US-Gericht der am längsten andauernde Mafiaprozess in den Vereinigten Staaten nacherzählt wird. Schauspielgrößen wie Vin Diesel („Fast and the Furious“), Peter Dinklage („Game of Thrones“) und Alex Rocco („Der Pate“) kommen dabei zusammen und als wäre das nicht schon genug, handelt es sich beim Regisseur um niemand Geringeres als Sidney Lumet, der Macher von „Die zwölf Geschworenen“, oder „Network“.
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Darum geht's in "Find Me Guilty":
Jackie DiNorscio (Diesel), ein Mitglied der Lucchese-Familie, beschließt, sich selbst in einem der längsten Mafia-Prozesse der US-Geschichte in New Jersey zu verteidigen. Da sein juristisches Wissen nach seinen eigenen Worten so lala ausfällt, wählt er unkonventionelle Mittel: Mit seiner charismatischen und oft respektlosen Art sorgt er im Gerichtssaal für Aufsehen und stellt die traditionellen Methoden der Justiz infrage.
Ben Klandis (Dinklage) als der Verteidiger des Mafiabosses weist jedoch daraufhin: Es geht nicht nur um ihn selbst, sondern die ganze kriminelle Familie, die mit drin steckt. Jedes Wort sollte demnach gut gewählt sein, andernfalls droht das Kartenhaus in sich einzustürzen. Mit jeder Menge Fingerspitzengefühl gelingt es DiNorscio, Zweifel in die Köpfe der Geschworenen zu streuen.
Meisterhaftes Gerichtsdrama
Dass Regisseur Lumet ein Meister im Genre des Gerichtsfilms ist, muss nicht weiter erörtert werden. Immerhin gilt „Die zwölf Geschworenen“ als Urklassiker, der alle Produktionen, die folgten, maßgeblich beeinflusste. Doch wozu braucht es jetzt einen weiteren Film, in dem Lumet viele Knöpfe ein weiteres Mal drückt?
Die Antwort ist schlicht und einfach: Der größte Unterschied zwischen dem Klassiker und „Find Me Guilty“ ist der Humor. Während im Schwarz-Weiß-Oldie Ernsthaftigkeit dominiert, so lockert Vin Diesel das Szenario vor Gericht immer wieder mit lustigen Sprüchen auf. Von Galgenhumor bis hin zu Momenten, in denen sich nicht genau sagen lässt, ob Naivität oder doch Cleverness obsiegt, ist es ein breites humoristisches Repertoire, das sich wie ein roter Faden durch den Film zieht..
Kein typisches Gerichtskino
Vin Diesel bekommt im Gerichtssaal alle Möglichkeiten geboten, die ihm in der „Fast and Furious“-Reihe offenbar genommen wurden, allen voran schauspielerische Vielseitigkeit. Mit Witz und Charme zieht er die Geschworenen, aber auch das Publikum auf seine Seite und gibt damit einen Sympathisanten ab, den es im Gerichtssaal wohl nur selten gibt. Denn wenn die vielen Gangsterfilme aus den letzten 50 Jahren dem Publikum eins gelehrt haben, dann doch wohl das: Jeder hat im Gerichtsfilm Dreck am Stecken, mehr oder weniger.
Die hinzukommende, auch eher untypische Erzählstruktur rundet all das perfekt ab. Mit großen Zeitsprüngen, die sich teilweise über ein Jahr erstrecken, nimmt das Gerichtsdrama zuerst eine markante Schnelligkeit auf. Irgendwann folgt jedoch eine Vollbremsung, um alle Details, die im Laufe des Prozesses wichtig werden, gemächlich unter die Lupe zu nehmen.
Von einem anstrengenden, staubtrockenen Film kann bei „Find Me Guilty“ beileibe nicht die Rede sein, dafür sind vereinzelte Dialoge zu unterhaltsam. Aber auch durch das grandiose Schauspiel von Diesel und Dinklage sichert sich der Film einen Platz ganz oben in der Liste der bei den gelungensten und unterhaltsamsten Gerichtsfilmen. Ein fast schon ikonischer Spruch darf dabei nicht fehlen, er erinnert an die actionreicheren Produktionen mit Vin Diesel: „Alles für die Familie!“
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