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    "Inferno" wurde als Film mit Tom Hanks total weichgespült: So hart ist das Ende im Buch
    Julius Vietzen
    Julius Vietzen
    -Redakteur
    Julius ist bei FILMSTARTS zwar hauptsächlich für Superhelden, Science-Fiction und Fantasy zuständig, liebt aber auch Filme und Serien aus jedem anderen Genre.

    Nach „The Da Vinci Code - Sakrileg“ und „Illuminati“ ist „Inferno“ die dritte Verfilmung eines Buches aus der Robert-Langdon-Reihe von Dan Brown. Allerdings entschärfen Regisseur Ron Howard und Drehbuchautor David Koepp das Ende gehörig. Schade!

    Sony Pictures

    Achtung, dieser Text enthält natürlich Spoiler zu „Inferno“ und zur gleichnamigen Buchvorlage! Buch und Film sind zwei sehr unterschiedliche Medien, so dass es bei einer Adaption von einem Medium ins andere notwendigerweise zu Änderungen kommen muss. Auch in „Inferno“, der Verfilmung des vierten Bandes der Robert-Langdon-Reihe von Dan Brown, finden sich zahlreiche solche Änderungen.

    Hier werden etwa Figuren zusammengelegt (der von Omar Sy gespielte Christoph Bouchard übernimmt die Funktionen von Christoph Brüder und Jonathan Ferris aus dem Buch). Und der große Twist – Sienna (Felicity Jones) ist eine Anhängerin von Bösewicht Zobrist (Ben Foster) – ist zwar prinzipiell derselbe, wird aber anders erzählt.

    Solche Änderungen lassen sich halt kaum vermeiden, wenn man dieselbe Geschichte mit filmischen Mitteln erzählen will, und sind sogar Anzeichen für eine gute Adaption, wenn sie denselben Effekt wie in der Vorlage hervorrufen. Doch da Regisseur Ron Howard und Drehbuchautor David Koepp das Ende von „Inferno“ weichspülen, ist der Effekt hier ein ganz anderer als im Buch.

    So hart ist das Ende im Roman

    Man mag von Dan Brown und seinen von Cliffhangern und wilden Schnitzeljagden durch die Weltgeschichte nur so wimmelnden Büchern halten was man will, doch Browns Roman „Inferno“ endet tatsächlich auf einer überraschend düsteren Note: Im Buch stellt sich in der antiken Zisterne in Istanbul nämlich heraus, dass es längst zu spät ist, um Zobrists Plan zu verhindern.

    Das Virus wurde bereits vor einer Woche freigesetzt und hat die ganze Weltbevölkerung infiziert. Der erschütternde Effekt: Ein Drittel aller Menschen ist nun unfruchtbar. Zobrist hat seinen Kampf gegen die Überbevölkerung der Erde also gewonnen – allerdings nicht mit einem Killervirus, sondern mit ganz anderen Methoden als gedacht.

    Sienna wechselt indes noch einmal die Seiten und will der WHO bei der Suche nach einem Antivirus helfen, wobei sich die WHO-Chefin Sinskey nicht mal sicher ist, ob ein Heilmittel überhaupt eine gute Idee ist. Am Ende steht hier also eine sehr ambivalente Note und den Leser*innen bleibt es selbst überlassen, sich mit den ethischen und moralischen Fragen, die aufgeworfen werden, auseinanderzusetzen.

    So weichgespült ist das Ende im Film

    Im Film sprengt sich Sienna hingegen in die Luft, um sicherzustellen, dass sich Zobrists Virus verteilt. Das kann Sinskey (im Film gespielt von Sidse Babett Knudsen) allerdings in letzter Minute verhindern. Das Virus wird also nie freigesetzt.

    Nicht nur werden in der Verfilmung Sienna und Zobrist zu durch und durch fiesen Bösewichten und es fehlt der finale Twist, die Filmemacher ersetzen das ambivalente Ende der Buchvorlage auch mit einem klassischen Happy End: Robert Langdon (Tom Hanks) hat mal wieder den Fall geklärt und die Welt gerettet.

    Womöglich ist auch Tom Hanks nicht besonders glücklich mit „Inferno“ und dem Ende des Films. Als seinen schlechtesten Film sieht er jedoch einen anderen:

    "Einer der schlechtesten Filme, die je gemacht wurden": Auf diesen Flop ist Tom Hanks überhaupt nicht stolz

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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