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    Heute im TV: Tom Hanks und viele weitere Stars in einem Thriller-Trilogie-Finale vor atemberaubender Kulisse
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Oliver Kubes aktuelle Lieblingsfilme sind "Longlegs", "The Dead Don't Hurt", "Daddio" und "The End We Start From".

    Ihr habt Lust auf einen Hochglanz-Thriller mit großer Starbesetzung? Dann könnt ihr heute Abend die Romanverfilmung „Inferno“ einschalten. Abgesehen von wunderschönen Bildern solltet ihr dabei aber lieber nur Mittelmaß erwarten. Warum? Lest weiter:

    Inferno“ ist ein Thriller mit Megastar und Kassenmagnet Tom Hanks („Forrest Gump“) sowie „Rogue One: A Star Wars Story“-Heldin Felicity Jones. Inszeniert wurde die Verfilmung eines Weltbestsellers vom oscarprämierten „Apollo 13“-Regisseur Ron Howard in einer der schönsten Städte der Welt: Florenz. All diese Komponenten zusammen – das muss doch einfach ein Meisterwerk ergeben, sollte man denken. Tat es aber nicht. „Inferno“ ist ein toll aussehender und ansprechend gespielter, jedoch viel zu hektisch und wirr erzählter Film. Mehr darüber erfahrt ihr in diesem Artikel.

    Falls ihr dennoch reinschauen wollt: „Inferno“ läuft am heutigen 11. Juli 2024 um 20.15 Uhr auf VOX. Eine Wiederholung gibt es am 12. Juni um 22.15 Uhr. Alternativ könnt ihr den FSK-12-Titel aktuell ohne Aufpreis im Rahmen der Flatrate-Abos von WOW (ehemals Sky Ticket)* und Netflix streamen. Zudem ist er als (4K-)Blu-ray, DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:

    Neben Hanks und Jones stehen noch eine ganze Riege weiterer Stars auf der Castlist. Dazu zählen Ben Foster („Todeszug nach Yuma“), „Ziemlich beste Freunde“-Publikumsliebling Omar Sy, der leider vor ein paar Jahren verstorbene Irrfan Khan („Jurassic World“), Sidse Babett Knudsen („Borgen“) und Ana Ularu aus „Muse - Worte können tödlich sein“.

    "Inferno" auf VOX: Das ist die Story

    Milliardär Bertrand Zobrist (Foster) ist der Meinung, die Erde sei so überbevölkert, dass die katastrophalen Folgen dieser Entwicklung nur noch durch sofortiges Handeln umzukehren sind. Deshalb hat er einen Virus entwickelt, der für eine nachhaltige Ausdünnung der Menschheit sorgen soll. Harvard-Professor Langdon (Hanks) erkennt schnell, dass es nur noch einen Weg gibt, Zobrists Plan zu stoppen: Er muss „Inferno“ entschlüsseln, den ersten Teil von Dante Alighieris „Göttlicher Komödie“.

    „Inferno“ handelt von der Reise des spätmittelalterlichen Dichters durch die Hölle und steckt voller mysteriöser Codes und Symbole. Doch gerade jetzt wird Langdon von einer teilweisen Amnesie heimgesucht. Nachdem er mit brummenden Schädel und ohne Erinnerung an die letzten Tage in einer Klinik in Florenz aufwacht, tut er sich mit der dort arbeitenden Sienna Brooks (Jones) zusammen. Die Ärztin soll ihm helfen, sein lückenhaftes Gedächtnis wiederzuerlangen und Millionen, vielleicht sogar Milliarden von Menschen zu retten …

    Zu wirr, um wirklich mitzureißen

    Wie „The Da Vinci Code - Sakrileg“ von 2006 und „Illuminati“ von 2009 – die beiden Vorgänger der auf den lose zusammenhängenden Thriller-Romanen von Dan Brown basierenden Reihe – fiel auch dieser Versuch einer Adaption eher enttäuschend aus. Das Problem bei allen drei Verfilmungen um den Symbolologen Robert Langdon war, dass die Bücher einfach zu lang sind, um sie werkgetreu in einen Spielfilm zu transferieren.

    Inferno
    Inferno
    Starttermin 13. Oktober 2016 | 2 Std. 02 Min.
    Von Ron Howard
    Mit Tom Hanks, Felicity Jones, Ben Foster
    Pressekritiken
    2,3
    User-Wertung
    3,0
    Filmstarts
    2,5
    Im Stream

    Die Romane quellen über vor komplexen Ideen, Wendungen und Entwicklungen – so auch „Inferno“. Wofür Brown sich allerdings 700 Seiten Platz nimmt, müssen Regisseur Ron Howard und sein Drehbuchautor David Koepp („Jurassic Park“) in nur zwei Stunden erzählen. Weil sie dennoch versuchen, so gut wie alles davon in ihren Film zu stopfen, kommt dieser fahrig und unübersichtlich bis geradezu wirr daher. Das Publikum bleibt außen vor und ist weder intellektuell noch emotional involviert, wenn der Protagonist die im Buch so spannend aufgebauten, hier allenfalls nur grob umrissenen Rätsel löst, die zu einem guten Ausgang der Story führen sollen.

    Doch zumindest die visuellen Schauwerte stimmen. Florenz erstrahlt in glorreichen Bildern. Auch die restlichen Schauplätze Venedig und Istanbul kommen sehr gut weg. Dazu liefert Tom Hanks eine gewohnt souveräne Performance und auch seine Kolleg*innen leisten adäquate Arbeit – zumindest soweit ihre teilweise arg unterentwickelten Figuren es zulassen. Am meisten Glück hat dabei der – wie in vielen seiner Rollen – zwischen verführerischem Charme und blankem Wahnsinn changierende Foster als beängstigend effektiver Bösewicht.

    „Inferno“ spielte weltweit 220 Millionen Dollar ein, was bei einem Budget von 75 Millionen erst einmal nicht schlecht klingt. Letztlich war diese Summe aber nur noch die Hälfte des Ergebnisses von „Illuminati“ und gerade einmal ein Viertel von dem, was „The Da Vinci Code“ in die Kassen spülte. Speziell in den USA wurde der Film zu einem Flop. Kein Wunder also, dass nach diesem dritten Part Schluss mit dem Franchise war. Vielleicht versucht es ja in ein paar Jahren nochmal jemand mit einer Neuauflage. Erfolgspotenzial sollte vorhanden sein, denn die Bücher verkaufen sich – wie zuletzt der fünfte Band „Origin“ – weiterhin exzellent.

    "Einer der schlechtesten Filme, die je gemacht wurden": Auf diesen Flop ist Tom Hanks überhaupt nicht stolz

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