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    "So eine verpfuschte Arbeit": Diesen starbesetzten Abenteuerfilm hält Anthony Hopkins für ein "trauriges Durcheinander"
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    1984 war Anthony Hopkins an der Seite von Mel Gibson, Liam Neeson und Daniel Day-Lewis in einem aufwändigen Abenteuerfilm zu sehen. Von dem Ergebnis war der „Das Schweigen der Lämmer“-Star allerdings zutiefst enttäuscht...

    Die Ereignisse, die sich auf der HMS Bounty abspielten, waren immer wieder Gegenstand von Kinofilmen: 1787 lehnte sich die Crew des britischen Handelsschiff gegen den Kapitän William Bligh auf, der seine Mannschaft rund um die Uhr demütigte und drangsalierte.

    Meuterei auf der Bounty“ (1935 mit Charles Laughton und Clark Gable gedreht) mag die bis heute bekannteste Verfilmung des historischen Stoffes sein, doch sie war weder die erste noch die letzte: Zuvor gab es schon eine Stummfilm-Variante von 1916 sowie eine Version mit dem Abenteuerfilm-Star Errol Flynn, und 1962 folgte eine Adaption, in der Marlon Brando als Seemann Fletcher Fletcher gegen den sadistischen Captain aufbegehrte.

    In den 80ern wurde schließlich ein weiterer „Bounty“-Film geplant: Niemand Geringeres als Hollywood-Legende David Lean, die zuvor epische Klassiker wie „Die Brücke am Kwai“, „Lawrence von Arabien“ und „Doktor Schiwago“ verantwortete, sollte auf dem Regiestuhl Platz nehmen – und mit Anthony Hopkins war schnell der passende Darsteller für William Bligh gefunden.

    Doch die Produktion stand von Anfang an unter keinem guten Stern: Nachdem er mit Produzent Dino De Laurentiis aneinandergeriet (der wiederum für Sam Spiegel einsprang, der nach eigenen Aussagen keine Lust hatte, „[seinen] Lebensabend auf einer Südseeinsel zu verbringen“), warf Lean frustriert das Handtuch und gab die Regie an Hollywood-Neuling Roger Donaldson ab.

    Hopkins blieb trotzdem an Bord und führte damit eine mehr als beachtliche Starriege an: Neben dem vierfachen Oscar-Preisträger und Leinwand-Veteran Laurence Olivier („Rebecca“) spielten auch Mel Gibson („Braveheart“), Daniel Day-Lewis („There Will Be Blood“) und Liam Neeson („Schindlers Liste“) in dem Seefahrts-Epos mit.

    „Die Bounty“ sollte eine frische Perspektive auf die oft erzählten Geschehnisse werfen, was ihm in den Augen vieler Kritiker*innen auch gelang – der Film wurde mehrheitlich positiv aufgenommen. An den Kinokassen erlitt das US-Debüt des späteren „Dante's Peak“-Regisseurs Donaldson allerdings Schiffbruch. Und auch viele der beteiligten Stars zeigten sich im Nachhinein enttäuscht:

    Mel Gibson und Anthony Hopkins waren enttäuscht von "Die Bounty"

    „Ich denke, das Hauptproblem bei diesem Film war, dass er versuchte, einen neuen Blick auf die Dynamik der Meuterei zu werfen, aber nicht weit genug ging“, konstatierte etwa Mel Gibson im Gespräch mit Filmjournalist Michael Fleming (via IMDb).

    Anthony Hopkins fand sogar noch deutlichere Worte: „Es war so ein trauriges Durcheinander von einem Film, so eine verpfuschte Arbeit“, sagte der Hannibal-Lecter-Darsteller im Interview mit der Los Angeles Times. „Dabei hatte ich so viel Zeit und Mühe in die Rolle investiert. Ich werde nie mehr so viel Mühe in etwas investieren, über das ich keine Kontrolle habe. Das ist zu frustrierend. Dieser Film war eine Art Wendepunkt für mich.“

    Worin sich sein Eindruck genau begründete, ließ der 86-Jährige im Unklaren – doch zumindest Roger Donaldson erhielt knapp 20 Jahre später eine zweite Chance: 2005 arbeiteten der neuseeländische Filmemacher und Hopkins für das Abenteuer „Mit Herz und Hand“ erneut zusammen.

    Welchen seiner Filme Hopkins' „Chaplin“-Leinwandpartner Robert Downey Jr. so richtig hasst, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

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