Fußballfilme gibt es natürlich einige – bei welchen es sich besonders lohnt, sie anlässlich der laufenden Europameisterschaft noch einmal zu sehen, haben wir erst kürzlich in unserem Podcast Leinwandliebe besprochen. Doch was ist mit Fußballspielern, die den Sprung ins Filmgeschäft gewagt haben?
Während es im Kampfsport-Bereich zahlreiche Beispiele für Karrierewege gibt, die vom Ring nach Hollywood führten (Dwayne Johnson ist dabei nur das bekannteste), und sich etwa auch Basketball-Legende Michael Jordan eine große Hauptrolle sichern konnte (in „Space Jam“), haben sich auch zahlreiche Fußballspieler als Schauspieler versucht – mal mehr, oft weniger erfolgreich...
Diese Fußballprofis waren im Kino zu sehen
Éric Cantona beispielsweise, der sowohl die englische als auch die französische Meisterschaft gewann, steht schon seit Mitte der 90er Jahre vor der Kamera. 1998 war er schließlich neben u.a. Cate Blanchett und Geoffrey Rush im biografischen Historiendrama „Elizabeth“ zu sehen, und in der Tragikomödie „Looking For Eric“ (2009) spielte er sich unter der Regie von Ken Loach auf selbstironische Art und Weise selbst.
Die brasilianische Legende Pelé wagte für „Flucht oder Sieg“ den Gang vor die Kamera, in dem er – na klar – einen Fußballprofi spielte. An seiner Seite: Michael Caine und Sylvester Stallone, der den Film später übrigens als einen seiner absoluten Karriere-Tiefpunkte bezeichnete (nachzulesen in diesem Artikel).
Noch während seiner aktiven Zeit als Fußballer (damals spielte er beim 2004 aufgelösten FC Wimbledon) startete Vinnie Jones eine Zweitkarriere als Schauspieler – in Guy Ritchies Regiedebüt „Bube, Dame, König, grAS“, das bei vielen Fans mittlerweile Kultstatus genießt. Auch für „Snatch - Schweine und Diamanten“ sowie die im März 2024 gestartete Netflix-Serie „The Gentlemen“ arbeiteten Jones und Ritchie zusammen.
Der ehemalige schwedische Nationalspieler Zlatan Ibrahimović wiederum war erst 2023 im bis dato letzten „Asterix & Obelix“-Live-Action-Abenteuer „Im Reich der Mitte“ zu sehen. Weniger Erfolg hatten der ehemalige schottische Stürmer und heutige Trainer Ally McCoist (der es bei wenigen Versuchen bewenden ließ, u.a. in „A Shot Of Glory“ an der Seite von Michael Keaton), der Brite Stan Collymore (dessen Sexszene in „Basic Instinct 2“ immerhin ein wenig Aufmerksamkeit erregte) sowie Brasilien-Star Neymar Jr., dem nach seinem Auftritt in „xXx 3: Die Rückkehr des Xander Cage“ kein großes Schauspiel-Talent bescheinigt wurde.
Europameister spielte in fünffach oscarnominiertem Film
Der ehemalige französische Abwehrspieler Frank Lebœuf, der im Jahr 1998 Welt- und zwei Jahre später Europameister wurde, war zwar nur äußerst sporadisch im Kino zu sehen – meinte es mit der Schauspielerei aber durchaus ernst: Nachdem er seine Profi-Karriere an den Nagel hängte, studierte er so am Lee Strasberg Theatre And Film Institute, einer renommierten Schauspiel-Schule in New York.
Nach dem erfolgreichen Abschluss seiner Ausbildung stand er nicht nur mehrfach auf der Theaterbühne, sondern landete auch in einem fünffach oscarnominierten Biopic: Die Rede ist von „Die Entdeckung der Unendlichkeit“, in dem Eddie Redmayne den britischen Physiker Stephen Hawking verkörperte – und dafür einen Academy Award einsacken konnte. Lebœuf spielte darin in einer durchaus dialogintensiven Szene einen Schweizer Arzt, der den an amyotropher Lateralsklerose (ALS) leidenden Hawking über seinen gesundheitlichen Zustand aufklärt.
Nur ein Jahr nach „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ bekam Eddie Redmayne für „The Danish Girl“ übrigens seine zweite Oscar-Nominierung. Ganz im Gegensatz zu diesen Superstars, die bis heute kein einziges Mal auf eine der begehrten Goldstatuen hoffen durften:
Kaum zu glauben: Diese 15 Stars waren noch nie für einen Oscar nominiert!