Donald Sutherland war über Jahrzehnte fester Bestandteil der Filmwelt, erreichte vor allem als Schurke und Antiheld Kultstatus – und stand bis zuletzt vor der Kamera. Nun ist der gebürtige Kanadier, wie Variety berichtet, am heutigen Donnerstag im Alter von 88 Jahren gestorben.
Update (20. Juni, 20.45 Uhr): Mittlerweile hat sich auch Sutherlands Sohn, Schauspieler Kiefer Sutherland, in den Sozialen Medien zum Tod seines Vaters geäußert:
Das war Donald Sutherland
Sutherland wurde am 17. Juli 1935 im kanadischen New Brunswick geboren und sammelte bereits in jungen Jahren erste Schauspielerfahrungen. Mit gerade einmal 15 Jahren sprach er so etwa die Rolle des Scrooge in einer Hörspieladaption von Charles Dickens Weihnachtsklassiker „A Christmas Carol“. Seine Karriere vor der Kamera hatte er letztlich zu einem großen Teil aber auch Theaterkritiker Herbert Whitaker zu verdanken, den Sutherland mit seiner Bühnen-Darbietung in Shakespeares „Der Sturm“ überzeugen konnte. Dieser riet ihm einst, eine professionelle Karriere als Schauspieler zu verfolgen.
Ausgebildet auf der Royal Academy of Dramatic Art in London, folgten nach weiteren Engagements am Theater die ersten Rollen bei Film und Fernsehen, etwa in „Mit Schirm, Charme und Melone“. Dann ging alles ganz schnell: 1967 konnte Sutherland eine Rolle im Kriegsfilm-Klassiker „Das dreckige Dutzend“ (u.a. an der Seite von Roger Moore, Lee Marvin und John Cassavetes) ergattern, wenig später gelang ihm mit „MASH“ der endgültige Durchbruch.
Mit „Wenn die Gondeln Trauer tragen“, „Kentucky Fried Movie“, „Ich glaub', mich tritt ein Pferd“ und „Die Körperfresser kommen“ lieferte Sutherland in den 70ern schließlich regelmäßig Hits ab, die bis heute kultig verehrt werden. Doch der Kanadier blieb nicht nur bis zuletzt aktiv, sondern auch erfolgreich. Er zählte zum Cast von Oliver Stones meisterhaftem Crime-Thriller „JFK: Tatort Dallas“, trat in der „The Italian Job“-Neuverfilmung in die Fußstapfen von Michael Caine und bereicherte die „Tribute von Panem“-Filme mit seiner stets einnehmenden Präsenz als President Snow.
Zuletzt war Sutherland in der gefeierten Western-Serie „Lawmen: Bass Reeves“ (verfügbar bei Paramount+) zu sehen. Mit dem Horror-Thriller „Heart Land“ hatte der 88-Jährige zudem auch noch einen neuen Film in der Pipeline – dessen Schicksal vorerst unklar ist.
Sutherland wurde unter anderem mit einem Emmy (für „Citizen X“) sowie mit dem Ehrenoscar ausgezeichnet.