Mein Konto
    Heute Abend im TV: Ein brillantes und schonungsloses Serienkiller-Epos
    Monta Alaine
    Monta Alaine
    Bereits jung von ihrem Vater an Klassiker wie "Taxi Driver" und "Clockwerk Orange" herangeführt stand fest: Film sollte es sein. Nach diversen Stops in der Branche gilt ihre Liebe auch heute noch Hollywood-Kino à la Nolan und raffinierten Arthouse-Filmen.

    Tom Tykwer schuf mit seiner Verfilmung von Patrick Süskinds Serienkiller-Erfolgsroman „Das Parfum“ ein ästhetisch reizvolles, fast sinnliches Werk über das Morden. Aktuell gibt es den Film bei Paramount+ im Flatrate-Abo.

    Als Patrick Süskind 1985 seinen Roman „Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders“* veröffentlichte, gelang ihm ein Überraschungserfolg: Kaum ein anderes deutsches Buch hat sich weltweit so gut verkauft, kaum ein anderes hielt sich so lange auch in den Bestsellerlisten Deutschlands.

    Als unverfilmbar galt es und Süskind zögerte auch nicht umsonst eine ganze Weile, ehe er die Rechte dafür verkaufte. Letzten Endes tat er es doch und so ging die Umsetzung an zwei deutsche Filmgrößen: Produzent Bernd Eichinger („Der Untergang“) und Regisseur Tom Tykwer („Lola rennt“).

    Und Tykwer gelang 20 Jahre nach Veröffentlichung des Romans das schier Unmögliche: Er übersetzte die literarische Vision Süskinds ins Filmische und schaffte dies mit brillant inszenierten Bildern. Die gibt es in Form von Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders“ am heutigen 23. Juni 2024 um 20.15 Uhr auf Sat.1 zu bestaunen. Eine Wiederholung läuft noch in derselben Nacht um 1.20 Uhr.

    Alternativ könnt ihr das Werk aktuell terminunabhängig im Rahmen eurer Flatrate-Abos bei Netflix und JoynPLUS+* streamen. Oder ihr legt ihn euch auf (4K-)Blu-ray, DVD beziehungsweise kostenpflichtiges Video-on-Demand zu:

    Darum geht es in "Das Parfum"

    Jean-Baptiste Grenouille (Ben Whishaw) kam als Sonderling zur Welt: Von seiner Mutter auf dem Fischmarkt dem Tod überlassen, überlebte er und bringt seither jedem, dem er begegnet, Unglück. Seine Besonderheit ist seine feine Nase, mit der er Gerüche bereits von weitem erkennen kann.

    Besessen davon, den perfekten Duft zu kreieren, absolviert er eine Lehre bei dem Parfümeur Baldini (Dustin Hoffman). Doch es ist ein ganz anderer Duft, auf den Grenouille aus ist: Denn nichts duftet süßer als schöne Frauen...

    Auf Hochglanz polierte Bilder der Abartigkeit

    Tom Tykwer schafft in „Das Parfum“ Hochglanzbilder von einer ästhetischen Brillanz, die den Zuschauer*innen das Gefühl vermittelt, den Duft der erzählten Welt selbst wahrnehmen zu können. Durch den gekonnten Einsatz von Licht und Schatten, dynamische Kamerafahrten und sorgfältig ausgearbeitete Kostüme und Kulissen entsteht eine beeindruckende visuelle Harmonie.

    Eine Harmonie, die bisweilen gar als „zu harmonisch“ bezeichnet werden kann: Ein Kritikpunkt der Romanverfilmung war, sie käme der Abtrünnigkeit, der Dunkelheit des Protagonisten aus der Vorlage nicht genug nach. Das schmälert den Unterhaltungswert und Filmgenuss allerdings nicht merklich – gerade, wenn man die Romanvorlage nicht kennt.

    Das Parfum
    Das Parfum
    Starttermin 14. September 2006 | 2 Std. 27 Min.
    Von Tom Tykwer
    Mit Ben Whishaw, Dustin Hoffman, Alan Rickman
    Pressekritiken
    3,5
    User-Wertung
    3,5
    Filmstarts
    3,0
    Im Stream

    Der Nase nach in den Abgrund

    Denn bemerkenswert ist die schauspielerische Leistung der Darsteller*innen nichtsdestotrotz: Allen voran Ben Whishaw als Jean-Baptiste Grenouille, der aufgrund der Ermangelung von Text seine Nase und sein Gesicht sprechen lassen muss. Whishaw vermittelt eindrucksvoll die innere Zerrissenheit und Obsession seines Charakters und verleiht der Rolle eine beunruhigende Präsenz. Die hochkarätigen Nebendarsteller*innen wie Dustin Hoffman als Parfümeur Giuseppe Baldini und Alan Rickman als Antoine Richis, bereichern den Film zusätzlich durch ihre facettenreichen Performances.

    Insgesamt ist „Das Parfum" ein ästhetisch anspruchsvoller und fesselnder Film, der in die dunkle Welt der Obsession und des Verlangens entführt. Tom Tykwers außergewöhnliches Gespür für Inszenierung und Bildgestaltung macht diesen Film zu einem eindringlichen und unvergesslichen Erlebnis, das noch lange nach dem Abspann im Gedächtnis bleibt...

    4,41 von 5 Sternen! Das ist der beste deutsche Film aller Zeiten – laut den deutschen Zuschauern

    *Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top