Über-Maskulinität, schnelle Autos, flotte Sprüche und Bombast-Action: Das sind die Grundzutaten für einen guten „Bad Boys“-Film. Auch der neuste Teil der Reihe hat von diesen Ingredienzen wieder reichlich zu bieten – und scheint damit auch bei den Fans gut anzukommen. Diese strömen aktuell zahlreich in die Kinosaale, um den Kult-Cops erneut bei ihrer ganz speziellen Ermittlungsarbeit über die Schulter zu schauen.
„Bad Boys 4: Ride Or Die“ hat bereits über 113 Millionen US-Dollar und läuft damit durchaus ordentlich. Wichtig für Will Smith, der sich nach seinem Ohrfeigen-Aussetzer erst einmal wieder gesellschaftlich rehabilitieren musste.
Dazu trägt auch eine Szene aus „Bad Boys 4“ bei, die eine besondere Schlagkraft besitzt – und dadurch vielleicht zu den wichtigsten Momenten in der Karriere des Schauspielers gehört.
Will Smith kassiert einen wahren Ohrfeigen-Hagel!
Achtung! Es folgen Spoiler zu „Bad Boys 4: Ride Or Die“: In einer Schlüsselszene des Films – kurz vor dem finalen Showdown – erleidet der von Will Smith gespielte Mike Lowrey eine nervöse Panikattacke. Kurzschluss, nichts geht mehr und er droht, die gesamte Mission zu gefährden. Die Lösung: Ein wahrer Ohrfeigen-Hagel von seinem Partner Marcus Burnett (Martin Lawrence). Dieser lässt nicht locker und verteilt Backpfeifen links und rechts – und richtet dabei noch ein paar motivierende Worte an seinen Partner, damit dieser wieder zum ultimativen „Bad Boy“ wird.
Natürlich besitzt diese Szene nach der unangebracht-gewalttätigen Reaktion auf den (zugegebenermaßen geschmacklosen) Witz des Oscar-Moderators Chris Rock eine große Symbolkraft. Es ist fast so, als würde der Hollywood-Star öffentlich Buße tun, und nun selbst einmal vor den Augen des gesamten Publikums einen wahren Schellen-Regen über sich ergehen lassen.
Und auch die Motivationsrede von Martin Lawrence wirkt fast wie ein verbaler Arschtritt, der nicht allein die Figur Mike Lowrey zu betreffen scheint, sondern auch über die Szenen hinaus geht. Hier wird der Geist des alten Will Smith beschworen. Jahrelang schien dieser wie die coolste Socke in Hollywood, dem wirklich nichts etwas anhaben kann. Schon in „Der Prinz von Bel Air“ hatte er immer einen frechen Konter auf den Lippen und als Capt. Steven Hiller hat er in Roland Emmerichs „Independence Day“ Aliens mit Zigarre im Mundwinkel und einer saftigen Rechten begrüßt.
Dieses Image des schlagfertigen Leinwandhelden hat in den letzten Jahren ordentlich gelitten – auch weil teils pikante und unangenehme Details aus Will Smiths Privatleben und Beziehungsleben in der Öffentlichkeit breitgetreten wurden.
Vielleicht kann diese Watschen-Kur von seinem „Bad Boys“-Kollegen Martin Lawrence dazu beitragen, Will Smith wieder in die Erfolgsspur zu lenken. Im Film jedenfalls bewirkt diese Wunder, denn Mike findet nach dieser wieder zu alter Stärke und macht mit den Schurken in bester „Bad Boy“-Manier kurzen Prozess.
Wer wissen möchte, wie es mit der „Bad Boys“-Reihe nach dem Erfolg des vierten Teils weitergehen könnte, der findet in diesem Artikel die Antwort:
Nach dem Erfolg von "Bad Boys 4": Wird die Reihe in Zukunft noch mehr wie "Fast & Furious"?