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    TV-Tipp: In diesem spannenden, viel zu unbekannten Thriller wird ein riesiger NASA-Skandal aufgedeckt
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    In Wirklichkeit ist die Behauptung, die Mondlandung wurde vorgetäuscht, eine hartnäckige, unsinnige Verschwörungstheorie. In „Unternehmen Capricorn“ ist sie ein Witz im Vergleich zu einem viel gefährlicheren Täuschungsmanöver der NASA...

    Manche scherzen einfach darüber, andere halten erschreckenderweise tatsächlich an der Verschwörungstheorie fest, dass die Menschheit es nie zum Mond geschafft hat. Besonders skurrile Blüten trägt der haarsträubende Mythos, wenn Leute behaupten, man habe „Shining“-Regisseur Stanley Kubrick angeheuert, um das Fake-Material zu drehen.

    Was in unserer Wirklichkeit bloß eine NASA-Verschwörungtheorie ist, wäre in der Filmwelt von „Unternehmen Capricorn“ wiederum ein erfrischend harmloser Skandal. Denn in dem atmosphärisch dichten Thriller ist die NASA erbarmungslos: Leben geraten so in Gefahr, als ein Journalist Wind von einem aufwändigen, erpresserischen NASA-Betrug erfährt. Neugierig? „Unternehmen Capricorn“ läuft heute, am 12. Juni 2024, ab 20.15 Uhr bei arte!

    Im Streaming findet ihr den Film derzeit übrigens nicht, doch er ist auf DVD und Blu-ray erhältlich:

    "Unternehmen Capricorn": Leben bedrohen, um Finanzen zu sichern

    Mit „Unternehmen Capricorn“ steht die erste bemannte Mars-Mission bevor. Es wäre ein wichtiger Fortschritt in der Weltraumforschung, denn die US-Regierung will ihre Ausgaben kürzen und hat daher bereits den Rotstift gezückt: Wenn das Weltallprogramm keine Erfolge feiert, werden die Ressourcen gestutzt. Bei der NASA wird man deswegen nervös und greift zu ebenso verzweifelten wie herzlosen Mitteln:

    Die Capricorn-Astronauten Brubaker (James Brolin), Willis (Sam Waterston) und Walker (O. J. Simpson) werden kurz vor Missionsbeginn zu einem abgelegenen Ort verschleppt, wo sie ihren Marsflug medial vortäuschen sollen. Derweil wird die Rakete unbemannt ins All geschickt. Dem Trio wird gedroht, dass man die Ehefrauen töten wird, sollte es beim skurrilen Plan des Programmleiters Dr. Kelloway (Hal Holbrook) nicht mitspielen. Als Reporter Robert Caulfield (Elliott Gould) Verdacht schöpft, greifen die Verschwörer brutal durch, um ihr Geheimnis zu wahren...

    Schon kurz nach der Mondlandung gingen Verschwörungsmythen über das Ereignis umher – doch es ist gut möglich, dass „Unternehmen Capricorn“ literweise Öl in das Feuer gegossen hat: Regisseur/Autor Peter Hyams spinnt sich eine ruchlos vorgehende, aber in ihrem Täuschungsmanöver beängstigend durchdacht und minutiös agierende NASA zusammen. Es lässt sich nicht ausschließen, dass der fesselnd inszenierte Klassiker bei Teilen seines Publikums ein Übermaß an Misstrauen eingepflanzt hat.

    Wenn ein paar Bilder der einzige Beweis sind...

    Dieses potentielle kulturelle Erbe von „Unternehmen Capricorn“ mag ärgerlich sein, der Stein des Anstoßes, der zum Film geführt hat, ist aber nachvollziehbar: Hyams kam aufgrund der Mondlandung ins Grübeln, weil die einzigen für den Großteil der Bevölkerung zugänglichen Belege für ein einschneidendes Ereignis bloß TV-Bilder waren. Ein beängstigender Gedanke setzt man ihn in anderen Kontexten fort!

    Eben diesen Gedanken übersteigerte Hyams in „Unternehmen Capricorn“ daher konsequent und nervenaufreibend, womit er einen spektakulären Beitrag zum Verschwörungskino der 1970er leistete – einem Filmtrend, dessen Misstrauensthematik in Zeiten leicht erstellter und weit verbreiteter Fakes wieder erstaunlich aktuell und relevant ist.

    Doch Hyams' unabhängig produzierter, heutzutage viel zu selten besprochener Kassenschlager ruht nicht allein auf paranoidem Nervenkitzel. Stattdessen streut der Regisseur, der später auch das oft vergessene Sequel zu einem der wichtigsten Sci-Fi-Filme der Geschichte inszenierte, eindringliche Action-Passagen ein.

    Es gibt einen 2. Teil des besten Sci-Fi-Films aller Zeiten, den viele gar nicht kennen – und er ist absolut großartig!

    Denn was „Unternehmen Capricorn“ durch seinen faszinierend zusammengestellten, mimisch nicht aber durchweg harmonisierenden Cast an Wirkung zu verlieren droht, macht er doppelt durch Spektakel zu Lande und in der Luft weg.

    Etwa, wenn die Bremsen an Caulfields Wagen urplötzlich nicht mehr funktionieren (verdächtig, verdächtig!) und somit eine Autoraser-wider-Willen-Sequenz entbrennt: Mit ihren haarscharf vermiedenen Kollisionen und ihrer krachend-rumpeligen Kameraführung bringt sie das Adrenalin gehörig zum Kochen. Und das, obwohl die Zeitraffer-Effekte arg auffällig sind!

    Noch eindrucksvoller ist das brachiale Luftkampf-Finale (!), in dem ein Flugzeug und zwei Hubschrauber zum Einsatz kommen. In dieser Sequenz wagt sich das Stuntpersonal halsbrecherische Manöver, bei denen es teilweise an ein Wunder grenzt, dass beim Dreh niemand zu Schaden gekommen ist. Daher ist „Unternehmen Capricorn“ nicht nur für Fans von Verschwörungsthrillern ein Muss, sondern auch für alle Filmfans, die raue Action lieben.

    In diese Richtung wird „To The Moon“ wiederum wahrscheinlich nicht ausarten. Dafür wird der Film eine leichtfüßige Perspektive auf die unsterbliche NASA-Verschwörungstheorie werfen. Einen ersten Vorgeschmack erhaltet ihr hier:

    Scarlett Johansson und Channing Tatum im ersten Trailer zu "To The Moon" – vom "You - Du wirst mich lieben"-Macher

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