Wer an die Regiearbeiten von Clint Eastwood denkt, hat zunächst wohl „Million Dollar Baby“ oder „Erbarmungslos“ im Kopf, „Mystic River“ oder „Gran Torino“. Aber wusstet ihr, dass das Hollywood-Urgestein 1990 auch einen Buddy-Actioner in Szene setzte, in dem er und Charlie Sheen die Hauptrollen spielten? Gut, „The Rookie - Der Anfänger“ zählt jetzt nicht zu den ganz großen Sternstunden in Eastwoods Karriere …
… einen gewissen Sonderstatus kann man ihm dennoch nicht absprechen. Denn auch wenn der Film seinerzeit eher bescheidene Kritiken einfuhr und an den Kinokassen floppte, fackelte Eastwood hier ein spektakuläres Feuerwerk ab – das ihr ab dem 26. Juli wieder fürs Heimkino bekommt (in mehreren Limited Editions, erhältlich im Shop von BMV-Medien).
Der Action-Thriller, den es auf dem Drittmarkt auch als Standard-Version auf Blu-ray* sowie natürlich digital beiAmazon Prime Video* und Co. gibt, wurde einst als zu „formelhaft“ und „hohl“ beschrieben, war in Deutschland einst sogar indiziert und wurde vor allem aufgrund einer Vergewaltigungsszene heiß diskutiert. Ja, die Schwächen des Films lassen sich kaum leugnen – seine große Stärke aber auch nicht. Und die macht „The Rookie“ mit der richtigen Erwartungshaltung doch zumindest einmal sehenswert. Auch heute noch.
"The Rookie": Mehr Stuntleute als Darsteller!
Bei all der Kritik, die der Film einstecken musste, muss eines gesagt werden: Die Action ist gewaltig – und lädt auch im Jahr 2024 noch zum Staunen ein. Und das ist nicht nur Clint Eastwood und Charlie Sheen zu verdanken, sondern vor allem Kameramann Jack N. Green („Space Cowboys“), Stunt-Koordinator Terry Leonard („Apocalypse Now“), Special Effects Supervisor John Frazier („Spider-Man“) und Eastwoods langjährigem Second Unit Director Buddy Van Horn (u.a. „Der fremde Sohn“).
Denn sie waren es letztlich, die „The Rookie“ in akribischer Vorbereitung und punktgenauer Ausführung zu einem Musterbeispiel für großes, von praktischen Effekten getriebenes Kino machten. Und dafür stellten sie nicht nur einige gewaltige Setpieces auf die Beine, die vor allem im oftmals digital bestimmten Kino-Zeitalter einer Wohltat gleichkommen, sondern engagierten dafür in Summe über 80 Stuntleute – mehr als doppelt so viele Schauspieler, die an dem Film mitwirkten! Doch all die Mühe hat sich gelohnt. Denn selbst Kritiker-Legende Roger Ebert lobte etwa eine Verfolgungsjagd, bei der Eastwood mit seinem Wagen direkt auf einen Sattelschlepper zurast – eine Sequenz, die bis heute nichts von ihrer Wucht verloren hat.
Inwiefern es der Action gelingt, anderweitige Schwachstellen auszumerzen, sei dahingestellt – und ist am Ende nicht nur Neben-, sondern auch ein Stück weit Geschmackssache. Ebenso übrigens wie Clint Eastwoods Lieblings-Superheld, den auch so mancher Comic-Enthusiast nicht kennen dürfte. Mehr dazu könnt ihr im folgenden Artikel nachlesen:
Clint Eastwoods Lieblings-Superheld ist nicht Batman, Superman oder Spider-Man: "Ich hatte alle seine Comics"*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.