Obwohl aufgrund des gigantischen Produktionsaufwandes damals viele mit einem Flop gerechnet haben, schrieb James Cameron mit „Titanic“ Kinogeschichte – und zwar im ganz großen Stil. Mehr als 10 Jahre lang galt das romantische Katastrophen-Epos als erfolgreichster Film aller Zeiten, bis sich der notorisch ehrgeizige Regisseur mit dem ersten Teil seiner „Avatar“-Saga selbst entthronte.
Zudem war „Titanic“ nach „Ben Hur“ erst der zweite Film, der bei der Oscar-Verleihung ganze 11 Goldstatuen einsacken konnte (mit „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ ist das seitdem nur einem weiteren Film gelungen).
Wenn ihr den Film wie der Verfasser dieses Artikels innig liebt und vielleicht sogar regelmäßig schaut, sind euch möglicherweise einige kleine Details aufgefallen, die Cameron an verschiedenen Stellen in seinem 3-Stunden-Opus versteckt hat. So hat sich der „Terminator“-Macher ähnlich wie Alfred Hitchcock einen Cameo-Auftritt gegönnt, und zwar als Passagier, der beim Einstieg in das Schiff eine Bart-Inspektion über sich ergehen lassen muss. Und auch die Zeiger der großen Uhr in der letzten Einstellung des Films haben ihre Position nicht zufällig – stattdessen zeigen sie den exakten Zeitpunkt des Untergangs an.
Doch es gibt ein Easter Egg in „Titanic“, das selbst die größten Fans des Films nicht entdeckt haben können – denn es ist für das bloße Auge unsichtbar. Vielmehr handelt es sich dabei um einen kleinen Insider-Witz der Special-Effect-Künstler.
Ihr findet es bei 2 Stunden, 39 Minuten und 55 Sekunden, zu einem Zeitpunkt also, als die lange und intensive Untergangssequenz schon längst im Gange ist. Mit Sicherheit erinnert ihr euch an den armen Passagier, der – wenn der Luxusdampfer schließlich senkrecht im Wasser steht – in die Tiefe fällt und gegen die große Schiffsschraube prallt, bevor er ins Wasser stürzt. Diese Figur ist nicht irgendjemand!
Tatsächlich haben die an „Titanic“ arbeitenden Digital-Handwerker den Mann nach den Gesichtszügen von Jon Landau animiert, dem Produzenten, der seit „Titanic“ eng mit Cameron zusammengearbeitet und ihn auch bei der Entwicklung seines „Avatar“-Franchise unterstützt hat:
Das hat Visuel Effects Supervisor Rob Legato im Jahr 2017 gegenüber dem VFXblog erzählt: „Das Denkwürdige an dem Typen mit dem Propeller ist, dass ich mich entschieden habe, das Gesicht des Produzenten auf ihn zu setzen. Wir verwendeten einen Scan [seines Gesichts] als Grundlage für diese Figur. Es herrschte ein guter Geist am Set, aber wir waren ein wenig auf der dunklen Seite des Humors, da er schließlich einen harten und tödlichen Sturz erlebt.“
Auch Camille Cellucci, die als VFX Producer am Film beteiligt war, bestätigte die Anekdote: „Wir dachten: ‚Wir machen dieses unglaubliche Ding und setzen Landaus Kopf auf den Propellermann!‘“ Um dieses Detail zu entdecken, muss man also zum einen ganz genau hinsehen und zum anderen das Gesicht von Jon Landau vor Augen haben – doch wenn ihr das nächste Mal „Titanic“ schaut, wisst ihr Bescheid!
Auch über die aufwändigen Dreharbeiten kursieren mittlerweile zahlreiche Geschichten und Mythen. Wenn ihr wissen wollt, warum an einem Drehtag plötzlich das blanke Chaos ausbrach, lest auch den folgenden Artikel:
Ein kotzender James Cameron und 80 Crew-Mitglieder unter Drogen: Der Tag, als am "Titanic"-Set das Chaos ausbrachEin ähnlicher Artikel ist auf unserer französischen Schwesternseite AlloCiné erschienen.
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