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    Eva Green rechnet mit Macher von Sci-Fi-Film ab
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    2019 unterschrieb Eva Green für einen dystopischen Science-Fiction-Film, der letztlich nie zustande kam. Daraus entwickelte sich ein erbitterter Rechtsstreit, der sich über drei Jahre hinzog und der Schauspielerin am Ende 1 Million Dollar einbrachte.

    Warner Bros.

    Nachdem sie dank Bernardo Bertoluccis Meisterwerk „Die Träumer“ (2003) ihren internationalen Durchbruch feierte, hat Eva Green in ganz unterschiedlichen Filmen mitgespielt: Mit „Casino Royale“ wurde sie an der Seite von Daniel Craig zum „James Bond“-Star, die Vampir-Komödie „Dark Shadows“ markierte den Beginn einer langjährigen Zusammenarbeit mit Kult-Regisseur Tim Burton, und auch in Blockbustern wie „300: Rise Of An Empire“ oder sehenswerten Indie-Filmen wie „Proxima“ war sie zu sehen.

    Doch ein Projekt brachte ihre Karriere beinahe zum Erliegen, bevor es sie schließlich doch um 1 Million Dollar reicher machte – und das, obwohl es nicht einmal umgesetzt wurde. Die Rede ist von „A Patriot“, einem Endzeit-Sci-Fi-Film, in dem Green an der Seite von Helen Hunt („Twister“) sowie „Game Of Thrones“-Star Charles Dance die Hauptrolle spielen sollte. Schauplatz des Films wäre ein vom Rest der Welt abgeschotteter autoritärer Staat inmitten einer von Klimachaos und Ressourcenkriegen geprägten Zukunft gewesen.

    Doch das Projekt scheiterte aus einer Vielzahl von Gründen, und die Produzenten des Films machten kurzerhand Eva Green dafür verantwortlich – und zogen sie vor Gericht. Die Schauspielerin antwortete prompt mit einer Gegenklage. Schließlich hatte sie einen Vertrag unterschrieben, nach dem sie ein Anrecht auf Bezahlung hätte – völlig unabhängig davon, ob der Film nun tatsächlich gedreht würde oder nicht.

    Eva Green über den Produzenten: "Ein verdrehter, böser Soziopath"

    Der Prozess wurde nicht nur erbittert geführt, sondern zog sich auch über insgesamt drei Jahre. Dabei wurden auch persönliche WhatsApp-Nachrichten von Green veröffentlicht, in denen die 43-Jährige nicht gerade mit harten Worten sparte: So bezeichnete sie den Film als „ein beschissenes B-Movie“, das über kurz oder lange ihre gesamte Karriere zerstören könnte, weil sie danach nie wieder ein ernsthaftes Angebot bekommen würde.

    Den ausführenden Produzenten Jake Seal nannte sie „reine Kotze“, einen „Lügner“, „verdrehten Soziopathen“ und „böse“, während Produktionsleiter Terry Bird mit „Idiot“ sogar noch vergleichsweise glimpflich davonkam. Zahlreiche nicht näher genannte Crew-Mitglieder seien zudem nichts als „vulgäre Bauern“.

    Obwohl der zuständige Richter monierte, dass es sich bei Eva Green um eine „unbefriedigende Zeugin“ handele, weil sie „auf ihre Aussage überraschend unvorbereitet war“, fiel das Urteil letztlich eindeutig zu ihren Gunsten aus. Über Seal gab der Richter zu Protokoll (via Yahoo! Movies):

    „Ich muss zugeben, dass ich, nachdem ich ihn als Zeuge gehört habe, verstehen kann, wie man […] eine sofortige Abneigung gegen ihn entwickeln kann. Bei seiner Aussage war er bisweilen herablassend, sarkastisch und verunglimpfend. Er schien mir eine angeborene Aggressivität zu haben, und ich kann nachvollziehen, dass es Frau Green und anderen nicht gefallen hat, dass sie den Film unter seiner totalen Kontrolle drehen mussten.“

    Produktionsfirma musste Eva Green 1 Million Dollar zahlen

    Das Gericht kam letztlich zu dem Schluss, dass die Vorwürfe der Produktionsfirma, Green habe den Film mit „überzogenen kreativen und finanziellen Forderungen“ zum Scheitern gebracht, haltlos seien. Die Klage, die übrigens eine Summe von bis zu 100 Millionen Dollar forderte, wurde abgewiesen – stattdessen musste Seal dem „Sin City 2“-Star eine Million Dollar auszahlen.

    Green machte keinen Hehl aus ihrer Freude und Erleichterung und fasste den Vorfall später auf Instagram wie folgt zusammen (via Espinof.com): „Ich war gezwungen, mich gegen eine kleine Gruppe von Männern zu wehren, die über große wirtschaftliche Mittel verfügten und versuchten, mich als Sündenbock zu benutzen, um ihre eigenen Fehler zu vertuschen. Ich bin stolz darauf, dass ich mich gegen ihre Tyrannen-Taktik gewehrt habe. Sie haben in öffentlichen Gerichtsdokumenten falsche Anschuldigungen gegen mich erhoben, die nun vom Richter als völlig gegenstandlos entlarvt wurden.“

    Übrigens landete auch ein Arnold-Schwarzenegger-Film vor Gericht. Was aus der Klage wurde, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    Auf 19 Millionen Dollar verklagt: Diesem Arnold-Schwarzenegger-Hit wurde vorgeworfen, eine Kopie zu sein

    Ein ähnlicher Artikel ist auf unserer spanischen Schwesternseite Espinof.com erschienen.

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