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    Auf 19 Millionen Dollar verklagt: Diesem Arnold-Schwarzenegger-Hit wurde vorgeworfen, eine Kopie zu sein
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Wünscht sich eine schon lange überfällige Renaissance der Kino-Komödie und schaut sich deshalb schon aus Prinzip nahezu jeden neuen Vertreter dieses Genres an, der es auf die Leinwand schafft.

    „Versprochen ist versprochen“ flimmert alle Jahre wieder weltweit über die Fernseh-Bildschirme. Was viele nicht wissen: Das Studio musste Schadensersatz blechen, weil das Drehbuch ein Plagiat war...

    Im Gegensatz zu seinem damaligen Erzrivalen Sylvester Stallone hat Arnold Schwarzenegger nicht nur im Action-Genre, sondern auch im Komödien-Bereich große Erfolge gefeiert. Filme wie „Twins – Zwillinge“ oder „Junior“ wurden zu Kino-Hits, und im Jahr 1996 legte die steirische Eiche mit einer turbulenten Familienkomödie nach, die für viele als Weihnachtsklassiker gilt: „Versprochen ist versprochen“, mit dem wohl nicht nur der Autor dieser Zeilen als Kind zum allerersten Mal mit dem „Terminator“-Star in Kontakt gekommen ist.

    Schwarzenegger spielt in dem von „Flintstones“- und „Ein Hund namens Beethoven“-Regisseur Brian Levant inszenierten Film den Workaholic Howard, der wegen seines vollen Terminkalenders ständig wichtige Ereignisse im Leben seines Sohnes Jamie (Anakin-Darsteller Jake Lloyd in seiner ersten größeren Rolle vor „Star Wars: Episode I“) verpasst.

    Um seine Versäumnisse wiedergutzumachen, verspricht er dem Neunjährigen, ihm zu Weihnachten seinen größten Wunsch zu erfüllen – und eine der begehrten Turboman-Actionfiguren zu besorgen, die bei Kindern der absolute Renner sind. Doch auch das vergisst Howard. Und so beginnt für ihn ein Wettlauf gegen die Zeit, denn an Heiligabend vor Ladenschluss noch ein Turboman-Exemplar zu ergattern, erweist sich als deutlich schwerer als gedacht...

    Die Kritiker*innen waren wenig begeistert von der Chaos-Komödie, in der sich eine absurde Situation an die nächste reiht, mit einem weltweiten Einspiel von 129,8 Millionen US-Dollar lieferte das Schwarzenegger-Vehikel aber ein solides Box-Office-Ergebnis ab. Das böse Erwachen folgte erst hinterher: Einige Jahre nach der Veröffentlichung des Films erreichte das Studio eine Klage des Drehbuchverlags Murray Hill Publishing, der behauptete, dass eigentlich der Highschool-Lehrer Brian Webster die Skript-Vorlage zu „Versprochen ist versprochen“ geschrieben habe.

    Die Beweislage war tatsächlich erdrückend: Schließlich hatte Webster ein Drehbuch mit dem Titel „Could This Be Christmas?“ an Murray Hill Publishing verkauft, die es daraufhin mehreren großen Studios anboten – darunter auch dem hinter „Versprochen ist versprochen“. Obwohl es nicht zum Kauf kam, soll das Skript fast eins zu eins von Drehbuchautor Randy Kornfield übernommen worden sein, der nicht nur den Verlauf der Geschichte beibehielt, sondern sogar einige Charakternamen und ganze Dialogpassagen.

    Ein Gerichtsurteil von 2001 gab Webster recht: Die Produzenten von „Versprochen ist versprochen“ mussten 19 Millionen US-Dollar (einschließlich 15 Millionen Dollar Schadenersatz) an Murray Hill zahlen, wobei ein Teil davon an Webster gehen sollte. Nachdem das Studio gegen die Entscheidung Berufung einlegte, wurde der Schadensersatz auf 1,5 Millionen US-Dollar herabgesetzt. Die Begründung: Das Studio erwarb die Rechte an „Versprochen ist versprochen“ in Unkenntnis des genauen Inhalts von „Could This Be Christmas?“ und wusste daher nicht, dass die Idee gestohlen war.

    Aus völlig anderen Gründen mussten sich auch die Macher eines George-Clooney-Blockbusters vor Gericht verantworten. Was dahintersteckt und wie der Prozess ausging, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    Der Prozess dauerte 14 Jahre: Dieser 120-Millionen-Dollar-Blockbuster mit George Clooney wurde verklagt – weil er zu unrealistisch ist

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