Als die Produktion von „The Great Wall“ 2015 Fahrt aufnahm, waren die Erwartungen von Filmfans groß. Immerhin drehte der für bildgewaltiges Martial-Arts-Action-Kino wie „Hero“ und „House Of Flying Daggers“ bekannte Yimou Zhang gerade den teuersten Film, der je in China entstanden ist – und das mit Hollywood-Stars wie Matt Damon, Willem Dafoe, Pedro Pascal und Hongkong-Ikone Andy Lau. Alle Zeichen standen also auf großes, internationales Kino, das sowohl im Westen als auch im Osten die Massen in die Kinos locken könnte und eigentlich nur zum Megahit avancieren konnte. Doch es kam anders: Das 150-Millionen-Dollar-Mammutprojekt spielte am Ende zwar respektable 330 Millionen Dollar ein, war aufgrund horrender Marketingkosten aber dennoch ein Minusgeschäft.
Meisterregisseur Zhang entschied sich dagegen, seinen Film sklavisch den westlichen Sehgewohnheiten anzupassen, der wohl nicht zuletzt deswegen auch hierzulande eher gemischt aufgenommen wurde. Harsche Kritik gab es außerdem für den Plot. Egal! Denn wir finden dennoch: „The Great Wall“ ist ein ebenso kurzweiliges wie episches Historien-Fantasy-Spektakel, das trotz seiner offensichtlichen Schwächen alleine schon aufgrund seiner opulenten Bilder in eine aufregende Welt entführt, in der es nie langweilig wird. Genau davon könnt ihr euch im Streaming selbst überzeugen selbst überzeugen, denn der Film ist ab sofort im Abo bei Netflix enthalten. Darüber hinaus ihr den Film auch bei Amazon Prime Video streamen:
"The Great Wall": Große Fantasy-Action mit hohem Spaßfaktor
Die beiden Söldner William Garin (Damon) und Pero Tovar (Pascal) verschlägt es auf der Suche nach Schießpulver ins ferne China. Als sie eines Tages jedoch auf die gewaltige, mit einer riesigen Armee besetzte Chinesische Mauer stoßen, werden die Männer gefangen genommen, und geraten schließlich auch noch unter Beschuss.
Und das ist noch nicht alles: Nicht nur verschiedene Klans scheinen um die Vorherrschaft im Land zu kämpfen, obendrein treiben hier auch noch bestialische Monster ihr Unwesen! Garin und Tovar leuchtet nun ein, warum das berühmte Gemäuer so lang, stabil und hoch gebaut wurde – und werden prompt von General Shao (Zhang Hanyu) rekrutiert, um unter seiner Führung gegen die mystische Bedrohung anzukämpfen.
„The Great Wall“ lebt vor allem von seinen visuellen Schauwerten, die nicht zuletzt Fans stilsicherer chinesischer Action-Kost à la „Tiger & Dragon“ begeistern dürfte. Wenn zwischen umherwirbelnden Menschen und gen Feind fliegenden Pfeilmeeren dann aber doch mal auf die Bremse getreten wird, um in den wenigen ruhigeren Momenten den Figuren mehr Fleisch auf die Knochen zu geben, klappt das hingegen nur bedingt – und reißt eher aus dem Geschehen heraus, als dass es echte Emotionen hervorruft. Im Zentrum steht hier ganz klar die ungemein abwechslungsreiche Action, deren einzige Schwäche (neben vereinzelten weniger gelungenen Effekten) ist, dass man mit den tapferen Helden nie so sehr mitfiebert, wie es das Szenario zulassen würde.
Wie Hauptdarsteller Matt Damon vor einiger Zeit in einem Interview verriet, betitelt seine Tochter den Film lediglich als „The Wall“ – denn „great“, also großartig, sei an diesem Film nichts. Und wenn es nach den Durchschnittswertungen auf Kritiken-Sammelseiten wie Rotten Tomatoes (35 Prozent positive Stimmen) und Metacritic (42 von 100 Punkten) geht, hat sie damit wohl auch recht. Unser Redakteur Björn widerspricht hingegen vehement und macht in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik zu „The Great Wall“ gute 3,5 von 5 möglichen Sternen locker: Wer auf der Suche nach kurzweiligem Bombastkino ist, wird hier bestens bedient. Genauso wie beim folgenden Film:
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