Mit seinem Science-Fiction, Action und Bodyhorror vermischenden Meilenstein „Akira“ wurde Katsuhiro Ôtomo zu einer Manga- und Anime-Legende. Trotzdem bekamen daraufhin längst nicht all seine Arbeiten in Deutschland die ihm gebührende Aufmerksamkeit. So ging der Episodenfilm „Memories“ in der Bundesrepublik völlig unter.
Der Science-Fiction-Thriller basiert auf drei verschiedenen Manga-Kurzgeschichten Ôtomos und wurde vom japanischen Anime-Fachmagazin Animage zu einem der 100 besten Animes der Filmgeschichte gewählt. Jetzt, fast 30 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung, gelingt dem Film in Deutschland endlich der Sprung in die HD-Ära: Am 16. Mai 2024 feiert „Memories“ seine deutsche Blu-ray-Premiere – als liebevoll restaurierte und mit mehreren Extras ausgestattete Collector's Edition!
"Memories": Zukunftsvisionen eines Anime-Meisters
In „Magnetic Rose“, der ersten „Memories“-Episode, begeben wir uns in die finsteren Tiefen des Weltraums: Eine ehemals umjubelte, berühmte Operndiva ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Sie fristet ein einsames, gelangweiltes Dasein in einem prunkvoll, alteuropäisch eingerichteten Raumschiff. Um Gesellschaft zu haben, lockt sie nichtsahnende Astronauten zu sich – doch was sind ihre Absichten?
In der mittleren Episode „Stink Bomb“ geht es um einen jungen Wissenschaftler, der seine hartnäckige Erkältung bekämpfen will. In einem fatalen Moment der Flüchtigkeit nimmt er jedoch die falschen Tabletten. Und so wird aus dem kränkelnden Laboranten eine biochemische Waffe auf zwei Beinen...
In der abschließenden „Memories“-Episode, „Cannon Fodder“, dreht sich letztlich alles um eine kleine Familie, die unter unmenschlichen Kriegszuständen leidet. Zukunftsträume, Lebensfreude – alles ist ausgelöscht. In dieser Stadt gibt es nur ein einziges Ziel: Alle, die hier leben, müssen die Kanonen, mit denen fast jedes Gebäude ausgestattet ist, regelmäßig abfeuern, und neue Munition herstellen. Doch dann kommt es zu einem Missgeschick...
Ein Fest für Sci-Fi-Enthusiasten
Während die Manga-Vorlagen zu den drei Geschichten von Ôtomo stammen, teilte er seine Ideen mit anderen Kreativköpfen, um sie in imposanten Bildern auf die Leinwand zu bringen: Ôtomo verfasste das Drehbuch zu den letzten beiden Episoden des Films und inszenierte die abschließende Geschichte selbst.
Das Drehbuch zur Episode „Magnetic Rose“, die spürbar inspiriert von „Alien“ und „2001: Odyssee im Weltraum“ ist, stammt derweil von einer anderen Anime-Legende – auch wenn sie damals noch unbekannt war: Satoshi Kon, der danach mit Filmen wie „Perfect Blue“ und „Paprika“ für Aufsehen sorgte.
Inszeniert wurde die „Magnetic Rose“-Episode wiederum von Kōji Morimoto, der an „Akira“ als Zeichner mitwirkte und später einen Beitrag zur „Animatrix“ leistete. „Stink Bomb“ wurde von Tensai Okamura inszeniert, der sich an solchen ikonischen Anime-Serien wie „Neon Genesis Evangelion“, „Cowboy Bebop“ und „Sword Art Online“ beteiligte.
Falls ihr Sci-Fi aus Hollywood bevorzugt, hätten wir hingegen hier noch einen Tipp für euch. Oder besser gesagt: sogar zwei!
Heimkino-Highlight: Gleich 2 Sci-Fi-Meisterwerke von Christopher Nolan kehren streng limitiert ins Heimkino zurück*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.