Das ist doch mal eine interessante Konstellation: Auf der einen Seite ist einer der erfolgreichsten Regisseure und Komiker, die Frankreich je hervorgebracht hat. Auf der anderen Seite steht eine Schauspielerin, die bereits in einigen Skandalfilmen des Enfant Terrible Lars von Trier als Hauptdarstellerin mitgewirkt hat. Die Rede ist von Dany Boon und Charlotte Gainsbourg. Für „Voll ins Leben“ standen die beiden gemeinsam vor der Kamera. Das Ergebnis könnt ihr euch ab sofort auf WOW ansehen:
Der Film, der darüber hinaus das unter anderem aus dem Mega-Hit „Willkommen bei den Sch'tis“ bekannte legendäre französische Leinwand-Duo Dany Boon und Kad Merad erneut wiedervereint, wurde in unserer FILMSTARTS-Kritik mit 3,5 von 5 Sternen positiv rezensiert. Im Fazit heißt es unter anderem, dass die Komödie ein wenig vorhersehbar ist, dafür aber „mit hübschen Gags“ auftrumpfen kann. Es werde zwar nicht besonders viel Wert auf psychologische Tiefe gelegt, dafür erwartet einen jedoch „eine turbulente Boulevardkomödie mit RomCom-Touch, vor allem aber ein kurzweiliger Gute-Laune-Film mit ziemlich hohem Lachfaktor.“
Die Story von "Voll ins Leben": 50 Jahre Urlaubsidylle ist genug
Dany Boon verkörpert Tridan, der nicht nur einen recht eigenartigen Namen trägt, sondern auch ein ungewöhnliches Dasein geführt hat. Er verbrachte sein bisheriges Leben im mexikanischen Urlaubsparadies Club Med – wurde sogar dort geboren. Klingt zunächst idyllisch, aber da alle acht Tage die Touristen kamen und gingen, hatte der arme Tridan nie die Möglichkeit, langfristige Freundschaften zu knüpfen.
Nach 50 Jahren entscheidet er sich dazu, den Ferienclub in Richtung Paris zu verlassen, um seine Jugendliebe Violette (Valérie Crouzet) wiederzufinden, die er seit 42 Jahren nicht mehr gesehen hat. Doch das Leben in der Metropole ist nicht einfach für ihn. Zwar findet er vorübergehend Unterschlupf bei seinem Halbbruder Louis (Kad Merad), doch dieser will ihn schnellstmöglich wieder loswerden. Um das zu erreichen, überredet Louis eine seiner Eroberungen, Roxane (Charlotte Gainsbourg), sich als Violette auszugeben, in der Hoffnung, dass Tridan sie für seine alte Liebe hält.
Dany Boon drehte DEN französischen Mega-Hit
„Voll ins Leben“ ist mittlerweile Dany Boons siebter Film, den er als Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller realisiert hat. Seinen Durchbruch feierte das Multitalent 2008 mit dem bereits erwähnten „Willkommen bei den Sch'tis“. Die Komödie war nicht einfach nur ein Erfolg. Sie war ein Mega-Hit! 20 Millionen Franzosen sahen sich seine zweite Regiearbeit im Kino an. Zum Vergleich: „Der Schuh des Manitu“ lockte 2001 11,7 Millionen Deutsche vor die Leinwände. Auch hierzulande fand die Komödie mit fast zwei Millionen verkauften Kinotickets einen großen Erfolg.
In Frankreich ist Boon so ein Superstar – vor allem im Zusammenspiel mit seinem Kollegen Kad Merad. Oft zänkelnd und reibend entwickelten die beiden eine starke Leinwand-Chemie, die nun auch in „Voll ins Leben“ zu bewundern ist. Der konnte zwar – wie alle weiteren Filme von Boon – nicht mehr an die Mega-Zahlen von „Willkommen bei den Sch'tis“ anknüpfen, lockte in seiner Heimat aber immerhin noch knapp 800.000 Menschen in die Kinos. In Deutschland ging „Voll ins Leben“ dagegen komplett unter. Gerade mal 9.000 gingen hierzulande dafür ins Kino. Vielleicht holen ihn im Streaming mehr nach.
Charlotte Gainsbourg kann mehr vorweisen als nur Skandalfilme
Richtig interessant wird die ihre ganz eigenen Pfade nehmende RomCom vor allem durch das Mitwirken von Charlotte Gainsbourg. Die Tochter von Aktrice Jane Birkin und Chansonnier Serge Gainsbourg tritt in der Regel eher in Arthouse-Produktionen auf. Bekannt ist sie unter anderem durch Lars von Triers Skandalfilme „Antichrist“ oder die beiden „Nymphomaniac“-Teilen. Allerdings ist die Französin viel mehr als eine Skandalfilm-Schauspielerin. So konnte man sie auch schon in Hollywood-Projekten wie „Independence Day 2: Wiederkehr“ und „Schneemann“ sehen.
„Voll ins Leben“ ist zwar nicht die erste Zusammenarbeit zwischen ihr und Dany Boon. Beide spielten für Regisseur Yvan Attal, der Lebensgefährte von Charlotte Gainsbourg, Rollen in der satirischen Komödie „The Jews - They Are Everywhere“. Die erschien 2016 und ist nicht nur hierzulande recht unbekannt, sondern die beiden Stars sind hier Teil eines Ensembles. In den Hauptrollen einer RomCom sieht man hier also zum ersten Mal – und das ist aufgrund der bereits ausgeführten Gegensätzlichkeit des Duos besonders interessant.
Falls ihr Charlotte Gainsbourg dagegen in einer komplett anderen Rolle – nämlich in einem ihrer Skandalfilme – erleben wollt, haben wir hier noch einen Streaming-Tipp für euch:
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