Nach dem (völlig verdienten) Überraschungserfolg von „Max Max: Fury Road“ im Jahr 2015 (überschwängliche Kritiken, 380 Millionen Dollar Einspiel, 6 Oscars) äußerte Regisseur und „Mad Max“-Mastermind George Miller schnell Pläne, seine kultige Endzeit-Saga noch weiter ausbauen zu wollen.
Dennoch hat es ganze neun Jahre gedauert, bis nun „Furiosa: A Mad Max Saga“ das Licht der Kinoleinwände erblickt, in dem die Vorgeschichte der titelgebenden Überlebenskämpferin erzählt wird, die in „Fury Road“ noch von Charlize Theron gespielt wurde und nun von „Das Damengambit“-Star Anya Taylor-Joy verkörpert wird.
Entsprechend groß haben sich in der Zwischenzeit die Erwartungen an das Prequel aufgetürmt – die der Film den ersten Stimmen auf X (ehemals Twitter) zufolge offenbar nur bedingt erfüllen kann. Dass George Miller noch mal so ein Brett wie „Fury Road“ abliefert, wäre aber vielleicht auch ein kleines Wunder gewesen, zumal „Furiosa“ sich tonal wohl doch ein Stück weit vom Vorgänger unterscheidet, was nach den Trailern doch etwas überraschend ist. Dennoch ist das bisherige Echo überwiegend positiv.
"Ein epischer Trip"...
Einig ist man sich, dass George Miller sein Handwerk als Action-Regisseur und Gestalter riesiger einnehmender Welten einfach versteht. Erik Davis von der Website Fandango ist deswegen sogar hin und weg von seinem neuesten Werk: „‚Furiosa‘ ist kraftvolles Action-Kino vom absolut Feinsten! Ein heftiges und schonungslos rasantes Epos, das die Story von Furiosa und des Ödlandes erweitert, während er die verrücktesten Verfolgungsjagden, die bombastischsten Figuren und einfach nur atemberaubende Kameraarbeit bietet.“
Ganz ähnlich klingt es bei den australischen Filmkritiker*innen vom Kanal Heroes Unbound, die zudem die emotionale Geschichte loben: „‚Furiosa‘ ist ein tiefempfundener Triumph. Ein epischer Trip durch Millers verbranntes Ödland, der Jahrzehnte umspannt. Die emotionale Reise ist intim, persönlich und sehr berührend. Die Action ist heftig, wild und erbarmungslos.“
Laut Forbes- und Variety-Autor Simon Thompson sei der Endzeit-Actioner sogar so gewaltig, dass er gefühlt die Leinwand sprenge: „‚Furiosa‘ verschlingt einen. Manchmal scheint es fast so, als würde er über die Leinwand des IMAX-Formats hinausragen, SO groß ist er – und trotzdem hat er hin und wieder auch eine bewegende Intimität. Mit Rückbesinnung auf filmische Elemente von den 50ern bis 80ern, ist es eine reichhaltige und smarte Vision, in der der Cast genüsslich aufspielt.“
... aber anders als "Fury Road"
Auch Collider-Redakteurin Therese Lacson lobt den Cast, allen voran Anya Taylor-Joy und ihr jüngeres Pendant Alyla Browne. Dennoch würde der Film wegen der segmentierten Story an einem uneinheitlichen Tempo leiden und nicht an die Pracht von „Fury Road“ heranreichen. „Aber das muss er auch gar nicht“, lautet dann trotzdem das versöhnliche Fazit:
Der Kanal EmpireCity Box Office führt dazu weiter aus, dass „Furiosa“ sogar ganz anders als „Fury Road“ sei und mehr an die ersten beiden „Mad Max“-Filme erinnere, was Gelegenheitszuschauer*innen den Zugang erschweren könne. Dennoch hat man hier ebenfalls vor allem Liebe für das fünfte „Mad Max“-Abenteuer übrig:
IndieWire-Chefkritiker David Ehrlich befürchtet derweil sogar, dass die Unterschiede zu „Fury Road“ einige Fans des Films frustrieren könnten. Nichtsdestotrotz sei das Prequel „wirklich, *wirklich* verdammt gut“ und bereichere den Vorgänger durchaus, während er aber auch seine ganz eigene Ödland-Legend forme:
Es klingt bislang also danach, dass uns in der Tat ein weiteres Highlight aus dem „Mad Max“-Franchise ins Haus steht – so lange man keinen zweiten „Mad Max: Fury Road“ erwartet. Selbst überprüfen könnt ihr das schon bald: „Furiosa: A Mad Max Saga“ startet am 23. Mai 2024 in den deutschen Kinos. Pünktlich zum Start gibt es dann auch unsere ausführliche Kritik.